Weltweite Konjunkturaussichten verschlechtern sich
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die meisten Anleger schauen derzeit auf Europa. Dabei sollten sie die Lage in den USA, China und dem Rest der Welt nicht aus den Augen verlieren. Denn die letzten ökonomischen Daten deuten darauf hin, dass der Wachstumskurs der globalen Wirtschaft erst einmal beendet sei könnte, betonen Mark Allan, Eric Channey, Manolis Davradakis und Franz Wenzel von AXA Investment Managers (AXA IM) in ihrem aktuellen Marktkommentar. „Im letzten Monat hatten wir noch gehofft, gemeinsam könnten China und die USA die Weltwirtschaft trotz der Verschärfung der Krise in Europa auf Wachstumskurs halten. Eine Vielzahl enttäuschender Daten zur Weltwirtschaft in den vergangenen Wochen lässt diese Hoffnung nun schwinden. Der chinesische Einkaufsmanagerindex ging von 53,3 auf 50,4 zurück, das BIP-Wachstum Indiens rutschte im 1. Quartal auf 5,3 Prozent, in Brasilien schrumpfte die Industrieproduktion und in den USA fiel die Zahl der neu geschaffenen Stellen im Mai auf nur noch 69.000“, so die AXA-Experten.
In Europa deute zudem alles auf das rasche Ende der kurzen, vor allem von Deutschland ausgehenden Erholung des verarbeitenden Gewerbes hin. Der Surprise Index von Axa IM fiel wegen der starken Korrektur der deutschen Industrieproduktion auf Rezessionsniveau. Offenbar fürchteten selbst deutsche Unternehmen trotz der nach wie vor lebhaften Auslandsnachfrage die Folgen einer ausgeprägten Finanzkrise. Außerdem droht nach wie vor die Gefahr eines Ausscheidens Griechenlands aus dem Euroraum.
Durch die Abkühlung der Weltwirtschaft stelle sich den Notenbanken weltweit immer weniger die Frage nach dem Ob, sondern nach dem Wann einer weiteren Lockerung. Sollte sich die Weltkonjunktur in den nächsten zwei Monaten nicht erholen, werde eine expansivere Geldpolitik unumgänglich. „Bis jetzt lehnte die EZB Quantitative Easing ab, aber das mäßige Geldmengenwachstum (2,7 Prozent im April) und geringere Inflationserwartungen infolge billigerer Rohstoffe werden diese Diskussion voraussichtlich neu entfachen“, so Experten von AXA IM.
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