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12:09 Uhr, 06.03.2012

Weltbankenverband warnt vor ausufernden Folgen einer Griechen-Pleite

Washington D.C./ Frankfurt/ Athen (BoerseGo.de) - Der Weltbankenverband (IIF) hat in einem vertraulichen Papier vor den unabsehbaren Folgen einer unkontrollierten Pleite Griechenlands gewarnt. Wenn Athen fallen gelassen werde, bräuchten auch Italien und Spanien externe Hilfe, um eine Übergreifen der Krise zu verhindern und der Europäischen Zentralbank (EZB) drohten zudem heftige Verluste, hieß es in einem vertraulichen Dokument des IIF vom 18. Februar, das Nachrichtenagenturen vorliegt. Insgesamt könne eine Pleite Griechenlands Kosten von mehr als einer Billion Euro nach sich ziehen. "Es ist schwierig, alle möglichen Belastungen einzukalkulieren, aber es ist schwer vorstellbar, dass sie unter 1 Billion Euro bleiben", hieß es in dem Memo des IIF.

Die privaten Gläubiger Griechenlands haben bis diesen Donnerstagabend Zeit zu entscheiden, ob sie sich an dem freiwilligen Haircut beteiligen. Eine Fristverlängerung über den 8. März hinaus werde es nicht geben, sagte der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos der Nachrichtenagentur Reuters. Seine Regierung sei fest entschlossen, den Schuldenschnitt notfalls mit Hilfe von Umschuldungsklauseln (sog. Collective Action Clauses) zu erzwingen. Griechenland will nach den Worten des Finanzministers auf die Anwendung der CACs nur verzichten, wenn über 90 Prozent der ausstehenden Anleihen in privater Hand in Höhe von 206 Milliarden Euro zum Umtausch angeboten werden. Bisher haben sich zwölf Banken und Versicherer bereit erklärt an der Umschuldung zu beteiligen. Darunter die Deutsche Bank, die Commerzbank und BNP Paribas sowie die Versicherer Allianz und Axa.

Der IIF drängt darauf, dass sich bis Donnerstagabend genügend private Gläubiger für den Schuldenschnitt zusammenfinden, um eine diffuse Hellas-Pleite zu verhindern. Allein die EZB sei mit 177 Milliarden Euro in Griechenland engagiert - das sei mehr als das Doppelte ihrer Kapitalbasis, heißt es in dem Papier weiter. Irland und Portugal bräuchten bei einer griechischen Pleite in den nächsten fünf Jahren 380 Milliarden, Italien und Spanien weitere 350 Milliarden Euro.

Am Freitag wollen sich die Euro-Finanzminister über den Umfang der Beteiligung beraten und den Weg für das zweite milliardenschwere griechische Hilfsprogramm frei machen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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