Fundamentale Nachricht
12:16 Uhr, 12.04.2016

Weltbank besorgt über China

Ein langsameres Wirtschaftswachstum in China könnte die ganze Region Asia-Pazifik in Mitleidenschaft ziehen, befürchtet die Weltbank.

Peking/ Singapur (Godmode-Trader.de) - Die Weltbank hat am Montag ihre Prognose für das Wachstum in der Region Asien-Pazifik reduziert. Sie geht nun noch von einem BIP-Anstieg von 6,3 Prozent in diesem Jahr und von 6,2 Prozent im nächsten Jahr aus. Das ist eine Kürzung um jeweils 0,1 Prozentpunkte. 2015 war der Wirtschaftsraum noch um 6,5 Prozent gewachsen.

Die Experten warnten vor „erhöhten Risiken“. Insbesondere China bereitet der Weltbank Sorgenfalten. Hier dürfte sich das Wachstum weiter verlangsamen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft dürfte im nächsten Jahr nur noch um 6,5 Prozent zulegen, teilte die Bank weiter mit. Im vergangenen Jahr war China mit 6,9 Prozent so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr gewachsen.

Ohne China mit einbezogen, würde das Wachstum in der Region Asien-Pazifik von 4,7 Prozent im vergangenen Jahr auf 4,9 Prozent im nächsten Jahr zulegen. Diese Rate werde getrieben von den Ländern Südostasiens, so die Bank. So solle die größte Volkswirtschaft der Region, Indonesien, in diesem Jahr um 5,1 Prozent und im nächsten Jahr um 5,3 Prozent wachsen.

Die Experten betonten, Chinas Regierung besitze genug Spielraum, um das Wachstum auch weiter anzuheizen. Die Weltbank legte Peking mehr Wettbewerb in den von Staatsbetrieben dominierten Bereichen und eine gezieltere Subventionspolitik nahe. Staatliche Gelder sollten weniger in Infrastrukturprojekte und stärker in öffentliche Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit und den Umweltschutz fließen. Zugleich warnten die Ökonomen der Weltbank vor einer unguten Spirale aus hoher Verschuldung, Deflation und einem schwächeren Wachstum.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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