Weizen: Preis steigt immer weiter
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die US-Märkte waren gestern wegen eines Feiertags geschlossen. Doch das hinderte den Weizenpreis diesseits des Atlantiks nicht daran, seinen Höhenflug fortzusetzen. An der Börse in Paris schloss er 1,8 Prozent im Plus bei 236 Euro je Tonne auf dem höchsten Stand seit fast acht Jahren, wie Commerzbank-Analystin Michaela helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Unterstützt von kalter Witterung in Russland, wo die jungen Pflanzen einen schwierigen Start gehabt hätten und daher recht empfindlich seien, sei es weiterhin die russische Exportsteuer, die die Preise treibe. Denn diese solle zwar anfänglich bei den zunächst für Mitte Februar angekündigten 25 Euro je Tonne liegen, aber bereits ab 1. März auf 50 Euro je Tonne verdoppelt werden, heißt es weiter.
„Seit der ersten Ankündigung im Dezember sind die Weizenpreise am Weltmarkt und in Russland stark gestiegen. Wenn die russische Regierung also ein bestimmtes inländisches Niveau für den Weizenpreis anstrebt, kann sie nur durch eine höhere Exportsteuer den von den gestiegenen Preisen ausgehenden Anreiz zu Ausfuhren ‚abschöpfen‘. Dies möchte sie offenbar tun“, so Helbing-Kuhl.
Und nicht nur das: Auch nach der nächsten Ernte behalte sie sich eine Fortsetzung der Besteuerung vor, ohne eine Höhe oder Berechnungsformel zu nennen. Die Aussicht auf geringere russische Exporte zu einer Zeit, in der auch aus der EU weniger Ware als im Vorjahr verfügbar sei, schüre Unruhe bei klassischen Importländern wie Ägypten oder Algerien. Die Reaktionen seien unterschiedlich: Algerien habe einen neuen Tender ausgeschrieben, die Türkei dagegen einen solchen verschoben, heißt es weiter.
„Auch die Analysten sind sich uneins und nicht wenige vermuten, dass russische Exporteure nun noch schnell versuchen werden, viel Ware abzusetzen, bevor die Steuer greift – zumal ein Abwarten auf 2021/22 nun keine rechte Alternative mehr zu sein scheint. Bisher ist es der Preis für die alte Ernte, der nach oben schießt, während die Preise im nacherntigen Kontrakt mit Fälligkeit September (noch) deutlich weniger angezogen haben“, so Helbing-Kuhl.
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