Weiß Warren Buffett mehr ? - Er hält viel cash!
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Einige aktuelle Entwicklungen weisen fatale Ähnlichkeiten mit dem Vorfeld des Aktienmarktcrashs von 2008 auf. Denken Sie etwa an den Einbruch beim Baltic Dry Index oder den scheinbar unaufhaltsamen Höhenflug der Rohstoffpreise. Damals war das ganz ähnlich. Passend dazu wird derzeit vor der auflebenden Inflation gewarnt. Natürlich, denn das bringt die Menschen dazu, ihr Geld auszugeben und die Konjunktur anzutreiben. Doch wenn die Herde erst einmal in Bewegung ist, dann hält sie so schnell nichts mehr auf. Wenn daher nichts Unvorhergesehenes geschieht, dann könnte die Entwicklung an den Börsen, und auch bei einigen Rohstoffen, allmählich in eine spekulative Übertreibung einschwenken.
Man kann da mitfeiern, muss man aber nicht: Berkshire Hathaway, das Investment-Vehikel von Investoren-Legende Warren Buffett etwa, halt derzeit Cash-Bestände in Höhe von 34,46 Milliarden US-Dollar. Der alte Fuchs wird wissen, warum er derzeit nicht mit Mann und Maus in den Aktienmärkten engagiert ist. Auch Privatanleger sind in der Regel gut beraten, sich zumindest ansatzweise an Warren Buffett zu orientieren. Das heißt, man muss jetzt keineswegs voll investiert sein. Schon gar nicht als Kontra-Anleger.
Eines stimmt natürlich: Vorerst sind die Trends an den Aktienmärkten intakt. Und in aller Regel werden derart starke Trends, wie wir sie gerade sehen, nicht innerhalb weniger Tage beendet. So etwas dauert meist einige Wochen, manchmal auch Monate. Doch auch die Möglichkeiten einer „überraschenden“ Wende darf man nicht aus den Augen verlieren. Einerseits sind da die politischen Risiken. Die Lage im Nahen Osten ist sehr unübersichtlich und kann jederzeit eskalieren. Einigen Ländern dort geht allmählich das Öl aus, namentlich gilt das für Ägypten. Daraus ergibt sich erhebliches Konfliktpotential.
Dann ist da der Warnschuss des Baltic Dry Index. Wir werden die weitere Entwicklung dort jetzt sehr genau verfolgen. Es ist gut möglich, dass sich beim Welthandel in diesen Tagen ein ähnlicher Einbruch anbahnt wie im Jahr 2008. Seinerzeit hatten die Turbulenzen auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt die Weltkonjunktur über die Klippen gestürzt. Mittlerweile gibt es ein ganzes Sammelsurium an potentiellen Risikofaktoren, die ähnliche Probleme auslösen könnten: Immer mehr Bundesstaaten und Kommunen in den USA stehen vor der Insolvenz, Japan wurde kürzlich herabgestuft und könnte der Dominostein sein, der das weltweite Kartenhaus aus Schulden und Kredit zum Einsturz bringt.
In diesem Umfeld machen die Banken weiter, als wäre nichts gewesen, während die Staaten mit aller Macht versuchen, die Inflation anzukurbeln. Schon vor fast zehn Jahren beteuerte der heutige Notenbankchef Ben Bernanke, dass er Deflation auf jeden Fall verhindern werde. Notfalls werde man eben Dollarscheine aus Helikoptern abwerfen – in diesem Stadium sind wir jetzt fast angekommen.
Dennoch darf man das Risiko einer Deflation weiterhin nicht aus den Augen verlieren: Der US-amerikanische Immobilienmarkt liegt trotz massiver staatlicher Stützungsmaßnahmen weiterhin im Koma. Eine Wiederbelebung der US Konjunktur ist nicht abzusehen. Staatspleiten mitten in Europa sind nur noch eine Frage der Zeit. Über eines müssen wir uns bei all dem klar sein: Der weltweit angehäufte Schuldenberg wird nicht zurückgezahlt werden können. Durch Inflation oder Deflation, Staatsbankrotte inklusive, wird Kapital vernichtet werden müssen. Wachstum und Sparen alleine werden es nicht mehr richten.
Dass wir deshalb jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, versteht sich von selbst. Bislang sind wir ganz gut durch die Krise gekommen. Mit einer Portion Weitblick und der entsprechenden Vorsicht sollte uns das auch künftig gelingen. Wer die Nerven dazu hat, der sollte diese merkwürdige Hausse weiterhin mitmachen. März und April sind oftmals noch recht gute Börsenmonate. Für Späteinsteiger könnte es jetzt im Energiesektor interessant werden. Dort gibt es einige viel versprechende Entwicklungen.
Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in wenigen Tagen erscheint.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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