Weidmann will Banken in Schieflage geordnet abwickeln
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat sich dafür ausgesprochen, dass marode Geldinstitute in einem geregelten Verfahren abgewickelt werden können. Diese Lehre müsse man aus dem Fall Zyperns ziehen, sagte Weidmann im Interview mit dem Deutschlandradio. „Zypern ist sicherlich keine Blaupause, weil der Bankensektor in Zypern außergewöhnlich groß ist und sich auch die Finanzierungsstruktur des Bankensektors in Zypern von anderen Ländern unterscheidet. Trotzdem ist es natürlich richtig, dass bei der Stabilisierung des Bankensystems das Verursacherprinzip auch Anwendung findet, dass also diejenigen in die Verantwortung genommen werden, die auch die Entscheidungen, die zu den Problemen geführt haben, getroffen haben - dass also zunächst einmal die Eigentümer der Banken in die Haftung genommen werden, dann die Fremdkapitalgeber, aber erst ganz am Ende der Haftungskette die Einleger, und möglichst nicht der Steuerzahler, sei es der nationale oder der europäische“, führte der Bundesbanker aus.
Auf europäischer Ebene werde bereits an einem sog. „Abwicklungsregime“ gearbeitet, sagte Weidmann weiter. „Die Arbeiten sind im Moment in vollem Gange. Es geht insbesondere eben auch darum, eine richtige Haftungsreihenfolge zu definieren. Und die Haftungsreihenfolge sieht sicherlich so aus, dass die Eigenkapitalgeber, also diejenigen, die unternehmerische Verantwortung tragen, auch die Hauptlast der Anpassung tragen müssen“.
Dieses Abwicklungsregime schaffe am Ende im Zusammenhang mit anderen Regelungen auch die Sicherheit für die Einleger in den Banken, dass ihre Einlagen dort sicher sind, erläuterte Weidmann. Er betonte, das überragende Ziel müsse sein, das Bankensystem „stabiler zu machen, durch eine bessere Aufsicht, durch höheres Eigenkapital und durch die Möglichkeit, Banken auch abzuwickeln, was dann auch wieder zu einem risikogerechteren Verhalten“ führe.
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