Weidmann: EZB wird den Wechselkurs nicht manipulieren
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Bundesbank-Chef Jens Weidmann hat am Freitagmorgen in einem Interview betont, dass die Europäische Zentralbank (EZB) nicht vorhat, den Eurokurs zu beeinflussen. Die EZB werde den Wechselkurs nicht manipulieren oder die Geldpolitik unmittelbar an den Wechselkursen ausrichten, sagte er dem US-Fernsehsender „Bloomberg“.
Weidmann trat damit dem als „Draghi-Put“ bezeichneten Effekt entgegen. EZB-Präsident Mario Draghi hatte vergangene Woche erklärt, die Aufwertung des Euro stelle ein Abwärtsrisiko für die Inflation dar, er wolle das Wechselkursverhältnis fortan streng beobachten. Daraufhin verlor der Euro drei Cent zum Dollar.
Nun sagte Weidmann, Draghi habe den Euro nicht schwach reden und ihn nicht manipulieren wollen. Der Kurs liege im Rahmen der Fundamentaldaten und sei nicht deutlich überbewertet. Eine Aufwertung des Euro alleine werde nicht zu einer Zinssenkung führen, so Weidmann. „Der Eurokurs ist lediglich ein Faktor der künftige Inflationsraten bestimmt. Wir werden unsere Geldpolitik jedoch nicht nur an einem Faktor ausrichten.“
Mit möglichen Maßnahmen gegen die Manipulation von Wechselkursen befassen sich von heute an die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer -G 20- auf ihrem Treffen in Moskau. Zudem soll es auch um die Finanzmarktregulierung gehen. Bundesfinanzminister Schäuble will sich für mehr Haushaltsdisziplin einsetzen. Ziel könnte sein, dass die G-20-Staaten zusagen, bis zum Jahr 2020 ausgeglichene Haushalte anzustreben.
Das EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen hat die schwelende Debatte über einen Währungskrieg als „übertrieben“ bezeichnet. Asmussen sagte am Freitag im Interview mit dem Deutschlandradio, er empfinde die Atmosphäre beim Treffen der G20 in Moskau als ruhig und sachlich. Dort und in den Gremien der G7 gebe es Wege, vernünftig mit möglichen Wechselkursmanipulationen umzugehen, sagte Asmussen. Die USA und Japan stehen im Verdacht, ihre Währungen gezielt abzuwerten, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.
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