Weichenstellende Woche für EZB und Fed
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Inflationsanstieg löst keine Sorgen aus
Die deutsche Inflation lag im August nach nationaler Statistik mit 2,2 % erstmals seit Mai wieder oberhalb der 2%-Marke. Nach EU-Rechnung sind es 2,1 %. Mehr Preisaufwärtsdruck bei Lebensmitteln und weniger Entlastung von der Energieseite zogen die Teuerung nach oben. Trotz des leichten Inflationsanstiegs kann die EZB derzeit relativ entspannt auf die Entwicklung schauen. Sowohl in Frankreich als auch in Italien lag die Teuerung im August erneut teils weit unterhalb der Stabilitätsmarke. Der relativ feste Euro-Außenwert dämpft zudem die importierte Inflation, was die Preisaufwärtsrisiken für die nächste Zeit begrenzen dürfte. Andererseits scheinen die Zeiten sinkender Inflation einstweilen vorbei zu sein. Die Befürworter einer unveränderten geldpolitischen Ausrichtung im EZB-Rat erhalten daher durch die heutigen Daten weiteren Rückenwind. Der am Freitag ebenfalls veröffentliche PCE-Deflator für die USA - allerdings erst für den Monat Juli -brachte auch keine unliebsamen Überraschungen.
September als schwieriger Monat
Trotz des Rückgangs um 0,67 % schnitt der DAX im zu Ende gegangenen August besser ab als üblich. Schließlich ist diese Jahreszeit alles andere als bekannt für eine üppige Performance. Im Gegenteil: Mit einem durchschnittlichen Minus von 1,91 % seit seinem Start im Jahr 1988 war der Monat August in historischer Betrachtung nämlich der zweitschwächste des ganzen Jahres. Mit September steht nun der nächste typischerweise schwache Monat vor der Tür. Mit einer Performance von durchschnittlich -2,10 % entwickelte sich der deutsche Blue-Chip-Index in dieser Zeit historisch sogar noch schwächer als im August. Zudem fiel das Verhältnis aus Plus- und Minusjahren hier deutlich schlechter aus: Während der DAX in den 37 abgeschlossenen Jahren seit seinem Start 1988 im August zuvor immerhin 18mal zulegte und somit nur 19mal sank, fiel dieses Verhältnis im September mit 15mal plus gegenüber 22mal minus weitaus schlechter aus.
Powerwoche - aber mit Verzögerung
Weil in den USA heute Labor Day gefeiert wird haben Aktienbörsen wie Anleihemärkte geschlossen. Dies dürfte ein Mitgrund dafür sein, dass am heutigen Tag außer dem bereits mit 50,5 Zählern - und damit wieder oberhalb der Expansionsschwelle - veröffentlichen chinesischen Einkaufsmanagerindex auch makroseitig kaum etwas geboten ist. Dies ändert sich ab morgen mit den vorläufigen August-Zahlen zur Teuerung im Euroraum sowie dem ISM-Einkaufsmanagerindex zum verarbeitenden Gewerbe. Am Mittwoch dürften die Marktteilnehmer gespannt der Rede von EZB-Chefin Christine Lagarde lauschen und dabei versuchen zu erahnen, ob für den Euroraum nun eine Zinspause ansteht, oder ob doch noch mit einer weiteren Leitzinssenkung zu rechnen ist. Weiteren Aufschluss über den geldpolitischen Pfad der Fed erhoffen sich die Anleger von dem für Mittwoch avisierten Konjunkturbericht Beige Book sowie von der für Donnerstag terminierten Rede von Fed-Vize Williams. Die Auftragseingänge der US-Industrie stehen am Mittwoch an. Auf Deutschland bezogen sind jene für kommenden Freitag versprochen. Für Donnerstag steht der ISM-Schwesterindex zum Dienstleistungssektor auf der Agenda. Das Highlight der Woche, nämlich der offizielle US-August-Arbeitsmarkt, beendet schließlich am Freitagnachmittag eine mehr als gut bestücke Makrowoche.
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