Kommentar
01:37 Uhr, 30.01.2010

Wehe, wenn jetzt die Kurse fallen...

Montag:
Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im November zum Vorjahr um 0,5 % gestiegen.

Der für Februar vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 3,2 Punkten nach revidierten 3,4 Punkten (revidiert von 3,3) im Vormonat. Erwartet wurde ein Rückgang auf 3,1.

Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 0,2 Punkte auf 1,5 zurückgegangen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 12,5 Punkten und damit 2,5 Zähler unter dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war dagegen verbessert mit 25,4 nach zuvor noch 21,2 Punkten.

Die Erzeugerpreise in Spanien sind im Berichtsmonat um 0,1 % zum Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Index um 0,4 % nach zuletzt -1,8 %.

Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im Dezember auf 5,45 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 5,9 bis 6,0 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 6,54 Mio. Häuser verkauft worden.

Unser Kommentar:

Wie der Arbeitsmarkt in den USA zeigt auch der Immobilienmarkt wieder klare Schwächesignale. Einige Kommentatoren ficht das jedoch nicht an: Da wird bereits wieder der nächste Bullenmarkt ausgerufen. Derzeit mache dieser nur eine kurze Pause. Zur Erinnerung: Auch das Debakel 2008 hatte am Immobilienmarkt begonnen. Doch mittlerweile sind nicht nur die Banken davon betroffen, sondern auch die Staatshaushalte, weil sie den ganzen Kreditmüll der Finanzhäuser aufgekauft haben. Das wird noch sehr „heiter“ werden...

Dienstag:

Die Japanische Notenbank belässt ihren Zinssatz unverändert bei 0,1 %.

Der Großhandelspreisindex für Dienstleistungen in Japan ist in der vorläufigen Fassung zum Vormonat unverändert geblieben, verglichen mit revidierten -0,2 % zuvor. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich im Dezember ein vorläufiger Preisrückgang um 1,5 % nach revidierten -2,2 % im Monat zuvor.

Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im Dezember in der EU verglichen mit dem Vorjahr um 6,3 % gesunken. Gleichzeitig fielen die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 33,9 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Rückgang der Zulassungen um 39,4 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 12,1 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.

Die deutschen Einfuhrpreise sind im Dezember zum Vorjahr um 1,0 % gesunken nach zuletzt -5,0 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 0,5 % geklettert nach zuvor +0,4 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 4,7 % gesunken. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Index um 0,6 %.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 0,4 % nachgelassen nach zuletzt -1,7 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit +0,2 % zu nach +0,1 % im Monat zuvor.

Der Index zum ISAE Verbrauchervertrauen in Italien notiert bei 111,7 . Erwartet wurde er mit 113,5 nach 113,7 zuvor.

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Januar bei 95,8. Im Vormonat hatte er noch bei 94,6 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich bei 95,1.

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 91,2 nach zuvor 90,4 wie erwartet. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 100,6 nach 98,9 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier bei 99,2 gelegen.

Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im November einen Überschuss in Höhe von 0,1 Mrd. Euro aus.

Das britische Quartalswachstum liegt im vierten Quartal gemäß der ersten offiziellen Schätzung bei 0,1 %. Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um nur 3,2 % gefallen.

Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im Januar bei 55,9. Erwartet wurde er im Bereich 52,1 bis 53,5. Im Vormonat hatte er bei 53,6 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 52,9 nach oben revidiert.

Der US-amerikanische Housing Preis Index notiert im November bei 0,7 %. Im Vormonat hatte er noch bei 0,4 % (revidiert von 0,6 %) gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich 0,1 bis 0,3.

Mittwoch:

Die japanische Handelsbilanz weist mit 545,318 Mrd. Yen einen gegenüber dem Vorjahr höheren Überschuss aus. Dieser lag Dezember 2008 noch bei 322,227.

Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau lag 2009 in Deutschland bei 1,38 nach 1,37 im Vorjahr.

Der französische Vertrauensindex notiert bei -29 nach zuvor -30. Erwartet wurde der Index bei -31.

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im Dezember auf 342.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 345.000 bis 370.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 370.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 355.000 nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 3,9 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -0,4 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 2 Mio. Barrel ausgeweitet , nach zuletzt einem Minus in Höhe von 4,8 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 0,4 Mio. Barrel geklettert, nach zuvor -3,3 Mio. Barrel.

Der Offenmarktausschuss der Fed belässt die Zinsen unverändert bei 0,25 %. Die Entscheidung ist nach Angaben der Fed mit 9 zu 1 Stimmen gefällt worden.

Unser Kommentar:

Dass die Fed die Zinsen unverändert gelassen hat, war keine Überraschung. Eine Überraschung könnte es an der Zinsfront aber dennoch in absehbarer Zeit geben: Die langfristigen Zinsen fangen an zu steigen. Dies könnte die Notenbank dazu zwingen, früher als geplant an der Zinsschraube zu drehen.

Donnerstag:

Der japanische Einzelhandelsumsatz ist im Dezember zum Vorjahr um 0,3 % zurückgegangen . Im Monat zuvor war noch ein Umsatzminus um 1,1 % vermeldet worden. Der Umsatz großer Verkaufshäuser ist im Berichtszeitraum sogar um 4,2 % zurückgegangen.

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im Dezember in Deutschland gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 40,3 Mio. und damit um 0,5 % unter dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat sank die Zahl der Erwerbstätigen um 172.000 oder 0,4 %. Auch saisonbereinigt blieb ein Minus von 35.000.

Der Bierabsatz in Deutschland lag in 2009 bei 100,0 Mio. Hektoliter (hl). Damit ist der Absatz um 2,9 Mio. hl bzw. um 2,8 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum gesunken.

Der Geschäftsklimaindex für Italien notiert bei 83,2 nach zuvor 82,4. Erwartet wurde der Index bei 83,4.

Der Gesamtindex der Geschäfts- und Verbraucherstimmung für die Euro-Zone notiert im Januar bei 95,7 nach zuvor 94,1. Das Industrievertrauen liegt im Berichtsmonat bei -14 nach zuvor noch -16. Das Verbrauchervertrauen notiert zur gleichen Zeit bei -16 nach -16 im Vormonat.

Der Geschäftsklimaindex für die Eurozone notiert im Januar bei -1,12. Im Vormonat hatte der Geschäftsklimaindex bei -1,30 notiert. Die erste Veröffentlichung für Dezember ist damit von -1,22 nach oben revidiert worden.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Dezember um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Plus im Bereich von 2,0 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch um 0,4 % zurückgegangen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -0,7 % revidiert.

Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für Dezember bei -0,61. Im Monat zuvor hatte er noch bei -0,39 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von -0,32 nach unten revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 470.000 gefallen. Erwartet wurden 450.000 bis 455.000 neue Anträge nach zuvor 478.000 (revidiert von 482.000).

Unser Kommentar:

Es bleibt dabei: Der Arbeitsmarkt in den USA enttäuscht, wie auch schon in den Wochen zuvor. Damit wird der Konsum in den USA weiterhin schwach bleiben. Woher da der neue Bullenmarkt kommen soll, den einige gerade zu sehen glauben, bleibt rätselhaft.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 86 Bcf auf 2.521 Bcf zurückgegangen . In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um -245 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 2.401 Bcf gelegen.

Freitag:

Der Verbraucherpreisindex für Tokio ist im Januar gegenüber dem Vorjahr um 2,1 % gefallen. Zum Vormonat ist der Preisindex um 0,5 % gesunken.

In der Kernrate (ohne verderbliche Lebensmittel und Energie) ist der Preisindex zum Vorjahr um 1,4 % gesunken, gegenüber dem Vormonat um 1,0 % zurückgegangen.

Die japanische Industrieproduktion ist im Dezember zum Vormonat in der revidierten Fassung um 2,2 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Produktion in der Industrie um 5,3 %.

Die japanischen Verbraucherpreise sind im Dezember zum Vorjahr um 1,7 % gefallen. Auf Monatssicht sanken die Preise jedoch um 0,2 %. Die Kernrate ohne verderbliche Lebensmittel und ohne Energie sank auf Jahresbasis um 1,2 %, auf Monatssicht verlor der Index um 0,2 %.

Der deutsche Großhandelsumsatz ist im September gegenüber dem Vorjahresmonat nominal um 6,1 % gefallen, real gleichzeitig um 5,4 % gesunken nach zuvor -6,3 % bzw. -2,0 %. Im kalender- und saisonbereinigten Vergleich zum Vormonat ist der Umsatz des Großhandels nominal um 1,1 % gefallen, real hat er um 3,0 % verloren, nach +4,0 % bzw. +2,3 % im Vormonat.

Die tariflichen Monatsverdienste sind im Jahr 2009 in Deutschland um 2,8 % gestiegen gegenüber 2008, während die tariflichen Monatsgehälter im vierten Quartal 2009 bei 3,0 % unverändert blieben.

Für Januar notiert der EuroCOIN Indikator bei 0,78. Im Monat zuvor hatte er noch bei 0,68 gestanden.

Die Geldmenge M3 ist im Dezember-Jahresvergleich in der Eurozone um 0,2 % gefallen nach zuvor -0,3 %. Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei -0,1 %.

Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 12,3 % geklettert nach +12,5 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 12,2 %.

Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben nach einem 0,7 % Abfall im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei -0,5 %.

Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für Januar geht von einer Jahresteuerung von 1,0 % aus. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung bei 0,9 % gelegen.

Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone steigt im Dezember auf 10,0 %. Im Vormonat hatte sie bei 9,9 % gelegen, ein Jahr zuvor hatte sie noch 8,2 % betragen.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt ist nach erster offizieller Schätzung im vierten Quartal um 5,7 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 4,6 bis 6,4 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 2,2 % gelegen.

Unser Kommentar:

Der Arbeitsmarkt ist schwach, der Immobilienmarkt ist schwach. Woher da ein Wachstum von 5,7 Prozent kommen soll, ist nicht nachvollziehbar. Andererseits war der vorangegangenen Absturz derart rasant, dass allein Basiseffekte eine gewisse Wirkung erzielen dürften. Wie nachhaltig das Ganze ist, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen.

Der US-amerikanische Arbeitskostenindex ist im vierten Quartal um 0,5 % gestiegen nach zuvor 0,4 %. Gerechnet worden war mit einem erneuten Anstieg in Höhe von 0,2 bis 0,4 %.

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im Januar bei 61,5. Erwartet wurde er im Bereich 55,0 bis 57,4. Im Vormonat hatte der Index noch bei 58,7 gestanden.

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im Januar bei 74,4. Es war erwartet worden, dass die vorläufige Veröffentlichung von 72,8 innerhalb des Bereichs von 72,4 bis 73 revidiert werden würde. Im Monat zuvor hatte der Index bei 72,5 notiert.

Unser Kommentar:

Die Laune der Verbraucher in den USA hat sich merklich aufgehellt. Agenturmeldungen zufolge soll die verbesserte Situation auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt der Grund dafür sein. Logisch ist diese Erklärung allerdings nicht, denn vom Arbeitsmarkt kommen weiterhin Schwächesignale. Die wirkliche Erklärung könnte wesentlich banaler sein: Die Leute sind optimistischer, weil die Börsenkurse zuletzt gestiegen sind. Wehe, wenn sie wieder fallen...

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in wenigen Tagen erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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