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17:18 Uhr, 02.09.2019

Was der Westen entlang Chinas Seidenstraße investiert

Westliche Staaten stehen nach einer neuen Bertelsmann-Studie China bei Investitionen in den Schwellenländern der sogenannten Seidenstraße entgegen der öffentlichen Meinung in nichts nach.

Berlin (Godmode-Trader.de) - Westliche Staaten können nach einer Bertelsmann-Studie China bei Investitionen in den Schwellenländern im Vergleich zu dem sog. Seidenstraße-Projekt Chinas gut mithalten. Mit einem Umfang von mindestens 290 Milliarden US-Dollar zwischen 2013 und 2017 erreichten westliche Finanzierungsströme, darunter insbesondere solche aus der Europäischen Union in der „Belt & Road“-Region mindestens die gleichen Summen wie solche aus China, wie aus der am Montag veröffentlichten Untersuchung "Was der Westen entlang Chinas neuer Seidenstraße investiert“ hervorgeht.

„Für die meisten betrachteten Empfängerländer sind die von westlichen Gebern stammenden Finanzflüsse quantitativ bedeutsamer als jene aus China“, schreiben die Autoren. Chinesische Finanzströme würden lediglich in Kasachstan, Pakistan und Laos erheblich über denen aus westlichen Quellen liegen. Die chinesischen Finanzierungsströme in die „Belt & Road“-Region seien de facto deutlich geringer als in der öffentlichen Diskussion gemeinhin angenommen, so ein Fazit der Untersuchung.

Westliche Finanzströme spielen demnach eine sehr erhebliche Rolle für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und den Staatshaushalt in Afghanistan. Chinesische Finanztransfers hätten mittlerweile exzessive Volumina im Verhältnis zu BIP und Staatshaushalt von Laos und in etwas geringerer Intensität von Kenia und Pakistan erreicht. „Die erheblichen Finanzierungsleistungen der westlichen Akteure, insbesondere der Europäischen Union und Deutschlands, könnten viel stärker an die Öffentlichkeit getragen und bekannt gemacht werden“, fordern die Studie-Autoren. Die Förderung von Infrastruktur und Wirtschaftswachstum in Schwellenländern sei keine rein chinesische Angelegenheit, sondern werde in erheblichem Maße von westlichen Akteuren mitfinanziert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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