Warum sich die Metro-Aufspaltung für Aktionäre auszahlen wird
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Mit dem heutigen Börsenstart der beiden getrennten Gesellschaften hat der Handelskonzern Metro endgültig seine Aufspaltung endgültig vollzogen. Die Metro Wholesale & Food Spec. AG umfasst künftig die Metro-Großmärkte und die Supermarktkette Real. Die bisherigen Metro-Aktien werden zu den Aktien des Elektronikhändlers Ceconomy, auch wenn die Papiere aktuell noch als Metro AG gelistet sind. Ceconomy ist der Mehrheitseigentümer der Elektronikmärkte Media-Markt und Saturn.
Die Metro-Aktien waren in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen wenig attraktiv für Anleger. So zeichnet sich der Großhandel mit Lebensmitteln traditionell durch eine geringe Proftabilität aus, die zuletzt noch stärker nachgegeben hat. Den Elektronikmärkten Media Markt und Saturn wiederum macht die Konkurrenz von Onlineanbietern wie Amazon oder notebooksbilliger.de zu schaffen. Außerdem lieferte sich Metro seit Jahren einen erbitterten Rechtsstreit mit der Unternehmerfamilie Kellerhals, die einen Minderheitsanteil an Media-Markt und Saturn hält.
Die nun erfolge Aufspaltung könnte nun aber zu erhöhten Attraktivität beider Unternehmensteile führen. Verschiedene Studien zeigen, dass Aktien nach einer Unternehmensaufspaltung den Gesamtmarkt in der Regel outperformen. Das gilt interessanterweise sowohl für die Aktien des kleineren, abgespalteten Unternehmens als auch für die Papiere des ehemaligen Mutterunternehmens.
Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Deloitte und der Researchfirma The Edge ergab für den Zeitraum 2000 bis 2014 weltweit eine Outperformance ehemaliger Mutterfirmen um im Schnitt 14 Prozent im ersten Jahr nach der Aufspaltung im Vergleich zum Gesamtmarkt. Die kleineren Abspaltungen (Spin-Offs) verbuchten sogar eine Outperformance von 22 Prozent gegenüber dem Gesamtmarkt (Link).
Ein Depot, das nur in die Aktien von Unternehmen nach einer Aufspaltung investiert, zeigt auf lange Sicht also eine deutliche Outperformance im Vergleich zum Gesamtmarkt. Es gibt verschiedene Gründe, die für diese Outperformance verantwortlich sein dürften:
- Stärkere Fokussierung: Unternehmen mit einer klaren Fokussierung werden in der Regel höher bewertet als Mischkonzerne, die meist auch unattraktive Unternehmensteile umfassen. Die Aufspaltung führt auch zu einer höheren Sichtbarkeit der einzelnen Unternehmensteile und macht diese damit für Investitionen generell attraktiver.
- Bessere Unternehmenssteuerung: Die aufgespalteten Unternehmen sind in der Regel weniger komplex und damit auch einfacher zu managen als das Unternehmen, aus dem sie hervorgingen. Nach der Aufspaltung ist auch das Top-Management meist näher am Tagesgeschäft und kann damit die Geschicke des Unternehmens besser steuern. Fehlentwicklungen werden in weniger komplexen Unternehmen eher erkannt als in unübersichtlichen Mischkonzernen.
- Kompensation: Häufig wird bei abgespalteten Unternehmen die Vergütung des Managements stark an den Unternehmenserfolg geknüpft. Das Management hat deshalb (aber auch aus Reputationsgründen) meist ein gesteigertes Interesse an einer guten Performance.
Aus Bewertungsgründen wirkt Ceconomy (aktueller Name noch Metro AG) besonders attraktiv. Das KGV bei den Stammaktien beträgt auf Basis der Schätzungen für 2018 nur 12, die Dividendenrendite wird auf vier Prozent geschätzt. In den kommenden Jahren dürfte das Unternehmen auch dank des boomenden Onlinehandels weiter wachsen. Denn inzwischen verkaufen auch Media-Markt und Saturn zunehmend online ihre Produkte. Zudem soll sich die Profitabilität verbessern. Die Abwärtsrisiken dürften sich damit in Grenzen halten, trotz der Online-Konkurrenz durch Amazon & Co.
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Danke für den Hinweis, hatte mir schon Sorgen gemacht. Naja dann lahmt wohl mal wieder die depotführende Bank
Ich bin hier gerade ziemlich verwirrt. Metro AG (WKN: 725750) ist nur noch knapp 9 Euro Wert. Also von knapp 30 Euro auf 9 Euro gefallen. Ich habe aber keine weitere Position ins Depot bekommen?
Ich bin mir mit Metro noch nicht so sicher, werte für mich die Daten aber sicher aus.
Was mich stört ist der Paradox in den fundamentalen Argumenten im Artikel.
Ich kann alles schönrechnen, wenn ich will, hier wird aber der Hund zur Katz.
Eine outperformance ist definitv nur kurz- bis mittelfristig und eher nichts für Investoren.
Da nützt mir auch eine Studie von Edge wenig. Auch wenn der einzige Fakt (...im ersten Jahr...) sicher noch am ehesten stimmt.
Warum sonst suchen sonst Investoren nach Übernahme-Kandidaten und nicht nach spin-offs??
"Ein curve-out muss wehtun" ist eines meiner alten Zitate und ein squeeze-out sieht auf dem papier/Chart auch gut aus, nutzt nur den wenigsten was.
Ich komme jetzt nicht einmal mit Karstadt, aktuell C&A und Wöhrl (erweitert kann man das in die Peergroup stecken) es gibt genug Beispiele für beide Argumente. Stichhaltig sind die wenigsten..
Eine Siemens (imho das Parade-Beispiel für Ausverkauf von assets) mit Infineon, Bosch, Healthcare etc., Conti mit SHA, Porsche mit VW, eine DTAG (alleine Provider sind ein undurchsichtiger Jungle, der komplett extra zu bewerten ist), eine uniper als Versorger-Drama selbst eine AT&T und und und
Es sind meist Kapitalerhöhungen, nicht mal versteckt, damit steigt das Risiko und damit muss der Wert komplett NEU & Fundamental bewertet werden, das kann ein Chart nie aussagen. Als positives Beispiel, GIN, Stada vor einigen Jahren (eben NICHT jetzt), Covestro
Man hätte sich in dem Umfeld (der Peergroup) auf DACH-Werte beschränken können.
Alleine da ALDI/Norma, die Milchbauern und Kaffee&Teedealer sich nicht einmal mit UK vergleichen lassen, selbst Frankreich und Spanien wird nicht einfach (analog Baumärkte) erst recht nicht mit den USA (Volumen meist 10-100fach).
Ich finde den Einzelhandel-Konsum nicht einmal verkehrt, ziehe da aber andere Schlüsse.
Tankstelle wird zum Supermarkt, oder Logistik verdient an Amazon, Kantinen statt Hotels usw. und bin da ganz froh darüber, intellektuelle Hilfe oder sachliche Berichte sucht man leider vergebens.