Fundamentale Nachricht
15:18 Uhr, 31.07.2015

Warum schießt der Euro plötzlich nach oben?

Eine eigentlich unbedeutende Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten katapultiert den Euro plötzlich nach oben. Auch Gold kann zulegen. Was ist da nur los?

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  • Gold
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  • EUR/USD
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Eine eigentlich recht unbedeutende Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten hat den Euro gegenüber dem US-Dollar (EUR/USD) und den Goldpreis um 14.30 Uhr kräftig nach oben katapultiert.

EUR/USD im 5-Minuten-Chart
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Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, sind die Arbeitskosten im zweiten Quartal nur um 0,2 Prozent zum Vorquartal gestiegen. Es handelt sich um den schwächsten Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1982.

Warum sind die Arbeitskosten auf einmal so wichtig? Die US-Notenbank hat bei ihrem Zinsentscheid am Mittwoch bekräftigt, dass sie vor einer Leitzinserhöhung "einigermaßen zuversichtlich" (reasonably confident) sein will, dass sich die Inflationsrate wieder in Richtung von zwei Prozent bewegt.

Doch genau dies scheint jetzt zweifelhaft. Ein schwacher Anstieg der Arbeitskosten bedeutet, dass auch die Löhne nur schwach steigen und damit die Inflation schwach bleibt. Denn Verbraucher brauchen mehr Geld, wenn sie höhere Preise zahlen sollen. Außerdem erhöhen die Unternehmen ihre Preise meist dann, wenn auch die Löhne steigen, die sie zahlen müssen. Diesen Zusammenhang hat Fed-Präsidentin Janet Yellen selbst wiederholt betont: Ein Anstieg der Löhne ist entscheidend, damit auch die Inflation wieder zulegen kann!

Der schwächste Anstieg der Arbeitskosten seit dem Jahr 1982 versetzt nun der lang erwarteten Zinswende in den USA einen gehörigen Dämpfer. Marktteilnehmer spekulieren also darauf, dass sich die Zinswende möglicherweise doch ins nächste Jahr verschiebt. Denn von Inflationsdruck fehlt bisher ohnehin jede Spur! Die Inflationsrate liegt eher bei null als bei zwei Prozent und spricht deshalb aktuell ohnehin gegen eine Zinserhöhung!

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Die Aussicht auf niedrig bleibende Zinsen und damit eine Fortsetzung der billigen Geldflut spricht für einen schwächeren Dollar (und damit einen stärkeren EUR/USD) und einen höheren Goldpreis.

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7 Kommentare

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  • Bradley
    Bradley

    Ich kann das ganze Gerede über eine mögliche Zinserhöhung in den USA nicht mehr hören, seit nun mehr 2 Jahren geht dieses Schmierentheater schon und immer wieder findet die Fed Ausreden, warum sie die Zinserhöhung nun doch noch verschieben muss. Es muss doch jedem klar sein, dass, wenn überhaupt, es nur zu einer "homophonischen" Erhöhung des Leitzinses kommen wird. Dass so ein "Bluff" die Märkte überhaupt bewegen kann, zeigt doch, wie weit sich die Börsen von der Realität abgekoppelt haben, einfach nur zum lachen.

    17:40 Uhr, 31.07. 2015
    2 Antworten anzeigen
  • Pichel2
    Pichel2

    Ist doch alles gut, wenn die Zinsen nicht erhöht werden. Dann kann es mit Aktien doch nur weiter bergauf gehen!

    15:33 Uhr, 31.07. 2015
  • whynot
    whynot

    Wie "passend" nach der Leerverkauf-Analyse von Herrn Weygand noch vor Kurzem:

    15:22 Uhr, 31.07. 2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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