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17:23 Uhr, 23.03.2016

Warum die Inflationsrate niedrig bleibt

Wegen der Erholung beim Ölpreis rechnen viele Beobachter mit einem schnellen Anstieg der Inflationsrate. Dazu wird es aber nicht kommen.

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Der Ölpreis hat sich seit Januar 2016 bereits deutlich erholt und könnte in den kommenden Monaten weiter steigen. Viele Beobachter erwarten deshalb, dass sich auch die Inflationsrate in der Eurozone in den kommenden Monaten erholt. Denn seit Mitte 2014 führte vor allem der Einbruch beim Ölpreis zur deutlich sinkenden Inflationsrate.

Doch auch eine Fortsetzung der Ölpreiserholung dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten nicht deutlich steigen lassen. Zum einen belaufen sich alle Energiekosten inklusive der Ausgaben für Kraftstoffe nur auf einen Anteil von 9,4 Prozent an den Verbraucherpreisen in der Eurozone. Zum anderen notierte der Ölpreis vor einem Jahr noch bei über 62 US-Dollar, so dass erst ein Anstieg über diese Marke zu einem positiven Beitrag bei der Inflationsrate auf Jahressicht führen würde. Steigt der Ölpreis zunächst weiter, bleibt aber unter dem Vorjahresniveau, würde der Ölpreis weiter einen negativen Beitrag zur Inflationsrate liefern (die Gesamtinflationsrate wäre also weiterhin unter der Inflationsrate ohne Energiepreise, die zuletzt 0,8 Prozent betrug).

Die folgende Grafik zeigt, wo der Brent-Ölpreis im weiteren Jahresverlauf ungefähr stehen müsste, um einen positiven Beitrag zur Inflationsrate zu liefern (oberhalb der blauen Linie).

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Bis Oktober 2016 wird der Ölpreis voraussichtlich keinen positiven Beitrag zur Inflationsrate leisten, solange er nicht auf über 50 US-Dollar je Barrel ansteigt. Positiver Beitrag bedeutet hier, dass die Gesamtinflationsrate höher ist als die Inflationsrate ex Energie. Auf dem aktuellen Niveau dürfte der Ölpreis erst ab Dezember 2016 einen positiven Beitrag zur Inflationsrate leisten.

Fazit: Auch eine moderate Erholung beim Ölpreis wird die Inflationsrate nicht deutlich ansteigen lassen. Der Rückgang beim Ölpreis ist nur ein Grund für die niedrige Inflation. Die globalen Überkapazitäten in anderen Bereichen belasten die Teuerung ebenso und dürften einen schnellen Anstieg der Inflationsrate in den kommenden Monaten verhindern. Die weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) im März war aus Sicht der niedrigen Inflationsrate also durchaus gerechtfertigt.

Lesetipp: Rohöllagerbestände steigen kräftig

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3 Kommentare

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  • Mitdenker
    Mitdenker

    schwache Inflation ja, aber keine negative.. Wenn man sich so anschaut, dass angeblich die Importpreise um -5,7 % gefallen sind, so sollte man doch davon ausgehen, dass die Preise hierzulande billiger werden, was sie aber nicht tun.. Daher glaube nie einer Statistik, die von öffentlicher Hand kommt......

    08:30 Uhr, 24.03.2016

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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