Fundamentale Nachricht
10:23 Uhr, 15.07.2019

Warum die Börse kein Spielkasino ist

Laut Fondsverband BVI kann es sich langfristig lohnen, einen Teil der Ersparnisse stärker in Aktien und Aktienfonds anzulegen.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Geld an der Börse anzulegen, halten viele Deutsche für unseriös. Eine der wohl hartnäckigsten Vorurteile: An den Börsen sind ausschließlich Zocker unterwegs. Sie sei deswegen einem Spielcasino gleichzusetzen. Sparer fürchten sich vor den unvorhersehbaren Risiken, wenn sie ihr Geld in Aktien anlegen. Die Wahrscheinlichkeit für Verluste schätzen die Deutschen als sehr hoch ein. Der Blick in die Geschichte der Börse lehrt aber anderes. Je länger die Anlagedauer, umso geringer waren in der Vergangenheit die Verluste, wie der Fondsverband BVI in einer Publikation aus der Reihe „Finanzwissen für alle“ schreibt.

„Eine aktuelle Analyse des Deutschen Aktieninstituts zeigt, dass das Verlustrisiko bei längeren Anlagezeiträumen kontinuierlich sinkt. Bei einem Anlagehorizont von rund 13 Jahren nähert sich das Verlustrisiko gegen Null an. Eine breite Streuung in Aktien von Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Regionen, wie sie beispielsweise Aktienfonds bieten, verringert das Risiko, weniger als die eingezahlten Beiträge zurückzubekommen. Eine der Stärken von Fondsmanagern ist es, Unternehmen und Märkte zu analysieren, um so die besten Aktien für den Fonds zu finden“, so der BVI.

Ein Blick in den Rückspiegel zeige, dass sich ein Sparplan auf Fonds, die in deutsche Aktien investierten, lohnen könne. Ein Rechenbeispiel: Wer 100 Euro monatlich in den Sparstrumpf stecke, habe nach 35 Jahren 42.000 Euro angespart. Deutlich besser sehe es bei einem Sparplan mit Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland aus. Daraus seien in 35 Jahren 150.818 Euro zum Stichtag 31. März 2019 geworden. Das entspreche einer durchschnittlichen jährlichen Wertsteigerung von 6,4 Prozent, heißt es weiter.

„Das Ergebnis zeigt, dass es sich lohnen kann, einen Teil der Ersparnisse stärker in Aktien und Aktienfonds anzulegen. Ein Anlageberater kann dem Sparer dabei helfen, eine seiner Risikobereitschaft entsprechende Quote von Aktien und Aktienfonds zu bestimmen. Wichtig ist, dass der Sparer das am Aktienmarkt investierte Geld längerfristig entbehren kann, um Kursschwankungen im Depot problemlos zu verkraften“, so der BVI.

1 Kommentar

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  • DodoNeu
    DodoNeu

    Wenn man nach 13 Jahren das rausbkommt was man eingezahlt hat faehrt man sehr schlecht! Historisch gesehen verdoppeln sich Preise circa alle 7 Jahre. So hat man dan einen Verlust von circa 70 % nach 13 Jahren.

    10:34 Uhr, 15.07.2019

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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