Fundamentale Nachricht
13:18 Uhr, 04.06.2019

Warum der Goldpreis wieder steigt

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als sei der Zusammenhang zwischen geopolitischen Gefahrenherden und den sicheren Anlagehäfen, zu denen auch Edelmetalle zählen, überholt. Doch nun scheint das Eis gebrochen.

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  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - An den Märkten ist die Nervosität zurück: Die Anleger ziehen Gelder aus Aktienfonds ab, der DAX ist im Mai um fünf Prozent gefallen, gilt somit als der schlimmste Mai seit sieben Jahren. Seit Jahresanfang sank der deutsche Leitindex um acht Prozent, der marktbreite amerikanische Index S&P 500 notiert zwar auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor einem Jahr, fiel seit Anfang Mai jedoch um 6,6 Prozent. Die Aussichten auf das Gesamtjahr haben sich aus Sicht von Analysten auch verschlechtert. Das liegt an den zahlreichen Handelskonflikten, der sich abschwächenden chinesischen Konjunktur sowie regionaler Problemherde, wie etwa dem Brexit in Europa.

Vor diesem Hintergrund wenden sich Investoren wieder in Scharen den als sicher geltenden Anlagen zu. Lange Zeit hatte es noch so ausgesehen, als sei der Zusammenhang zwischen geopolitischen und konjunkturellen Risikofaktoren und den sicheren Häfen überholt. Doch nun scheint das Eis gebrochen. Die Flucht der Anleger zeigt sich etwa an in der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen, die in den vergangenen Monaten von 3,25 Prozent auf nur noch knapp über zwei Prozent gefallen ist.

Doch auch bei den Edelmetallen kam es zu rapiden Preisanstiegen. Die Feinunze Gold überwand die runde Marke von 1.300 Dollar. Ende Mai stand die Notiz noch bei 1.280 Dollar/Unze, aktuell liegt der Preis bei 1.327 Dollar/Unze. Eine Verteuerung binnen weniger Handelstage von immerhin gut zwei Prozent. Neue Hiobsbotschaften vom Handelskrieg starteten die Kursrakete. US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche angekündigt, Zölle auf Einfuhren aus Mexiko zu erheben, obwohl seine Berater Berichten zufolge gegen einen solchen Schritt gewesen sein sollen.

Vor allem die ETF-Anleger haben zuletzt zugelangt: Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs berichteten einen Anstieg ihrer Bestände um insgesamt 19 Tonnen. Dies war laut Commerzbank der stärkste Zufluss seit Ende Dezember. Die Bestände im weltweit größten Gold-ETF, dem SPDR Gold Trust, stiegen sogar so stark wie zuletzt vor knapp drei Jahren.

Auftrieb erhielt Gold zudem durch den US-Dollar, der sich im Zuge schwächerer US-Konjunkturdaten und Fed-Zinssenkungserwartungen spürbar verbilligte. In den USA ist der viel beachtete ISM Einkaufsmanagerindex für die Industrie im Mai entgegen den Erwartungen gefallen. Zudem hat sich das FOMC-Mitglied James Bullard am Montag für eine zeitnahe Zinssenkung ausgesprochen. Mittlerweile rechnet der Markt mit zwei Zinssenkungen der US-Notenbank in diesem Jahr.

Der Handelskrieg hat in China bereits massive Lockerungen der Geldpolitik zur Folge gehabt, weshalb dort der Goldpreis in chinesischen Yuan ebenfalls deutlich ansteigen konnte. Auch der mexikanische Peso kam sofort nach Trumps Handelskriegserklärung massiv unter Druck und der Goldpreis in Peso erklomm ein frisches Jahreshoch.

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1 Kommentar

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  • German2
    German2

    er faellt!!! Manipulation setzt wieder ein

    14:19 Uhr, 04.06.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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