Fundamentale Nachricht
11:15 Uhr, 02.04.2015

Warren Buffett: Grexit könnte gut für Eurozone sein

Ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone könnte positive Folgen für den Währungsblock haben, meint US-Starinvestor Warren Buffett. Deutschland werde für Griechenland nicht ewig zahlen.

Nach Einschätzung von US-Starinvestor Warren Buffett könnte ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone positive Folgen für den Währungsblock haben. „Wenn jeder lernt, dass die Regeln etwas bedeuten, und es eine Einigung auf fiskalische Regeln gibt, an die sich auch alle halten, könnte das etwas Gutes sein“, betonte Buffett in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC. Bisher sei das Hauptproblem gewesen, dass sich die Euro-Länder nicht an die gemeinsamen Defizitregeln gehalten hätten. „Es gab ursprünglich Regeln zum Fiskaldefizit, die aber nicht mehr eingehalten wurden, nachdem Deutschland und Frankreich sie gebrochen hatten.“

Nach Einschätzung von Buffett sind vor allem Konstruktionsprobleme des Euro für die Krise verantwortlich. „Der Euro hatte strukturelle Probleme seit seinem Start. Aber das bedeutet nicht, dass der Euro zwangsläufig scheitern wird“, sagte Buffett. „Der Euro ist nicht tot, und er wird vielleicht nie tot sein, aber es muss eine größere Harmonisierung in finanziellen Dingen zwischen den verschiedenen Mitgliedsstaaten geben, denn es können sich nicht alle in dramatisch verschiedene Richtungen entwickeln. Die Deutschen werden nicht ewig für die Griechen zahlen.“ Notwendig seien zum Beispiel ähnliche Arbeitsgesetze und einheitliche Fiskalregeln. „Man kann sich diesen strukturellen Problemen anpassen, und möglicherweise werden sich einige Länder nicht anpassen und dann werden sie nicht mehr dazugehören“, erläuterte Buffett. „Es ist nirgendwo festgelegt, dass der Euro immer die gleichen Mitglieder wie heute haben muss.“

Die starke Abwertung des Euro führt Buffett vor allem auf die expansive Geldpolitik der EZB und die negativen Anleiherenditen zurück. „Wenn man negative Zinsen hat, passiert etwas sehr Interessantes. Wir haben ungefähr fünf Milliarden Euro in einem Versicherungsunternehmen, die festverzinslich angelegt werden müssen. Wenn wir dieses Geld heute kurzfristig in Anleihen mit hoher Bonität anlegen müssten, hätten wir den Leuten, die uns Geld schulden, einen Betrag von 12 bis 15 Millionen Euro pro Jahr zu zahlen, nur für das Privileg, dass wir ihnen Geld leihen dürfen und das ist ein wenig verrückt. Und im Endeffekt wollen wir gar nicht, dass Leute, die uns Geld schulden, es uns heute zurückzahlen, denn dann müssten wir diese Gelder zu negativen Zinsen anlegen. Es ist viel besser, wenn sie ihre Schulden gar nicht begleichen.“

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4 Kommentare

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  • bembes
    bembes

    Das habe ich schon vor Wochen gesagt. Der Dollar wird schwächer und der Euro wird stärken, wenn die "Griechen" endlich die Währungsunsion verlassen. Aber Draghi und Co sowie die Politiker Juncker, Merkel und Co. kapieren das sowieso nicht !!!!!

    11:42 Uhr, 02.04. 2015
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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