Warren Buffett: "Amerika hat schlimmere Zeiten überstanden"
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In Bezug auf das Coronavirus zeigte sich Buffett überzeugt, dass man die Situation überstehen könne. Die USA hätten in ihrer kurzen Geschichte schlimmere Krisen durchgemacht, sagte Buffett. So seien während des Amerikanischen Bürgerkriegs sechs Prozent aller Männer im Alter von 18 bis 60 Jahre gestorben. Übertragen auf heute würde dies mehr als vier Millionen Toten in dieser Altersgruppe entsprechen. An der spanischen Grippe ab dem Jahr 1918 sei rund ein halbes Prozent der US-Bevölkerung verstorben.
Die USA seien noch eine junge Nation, hätten seit ihrem Bestehen aber eine "wunderbare" Entwicklung durchgemacht. Im Jahr 1789 hätten nur 3,9 Millionen Menschen in den 13 damaligen Bundesstaaten der USA gelebt. Nicht einmal der größte Optimist habe sich damals vorstellen können, dass 231 Jahre später 280 Millionen Fahrzeuge in den USA unterwegs seien und Menschen in 40.000 Fuß Höhe mit Flugzeugen von Küste zu Küste fliegen würden, sagte Buffett.
Im Laufe ihrer Geschichte seien die USA immer mehr ihrem Gründungsgrundsatz gerecht geworden, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich seien. Im Jahr 1790 seien noch mehr als 15 Prozent der Bevölkerung Sklaven gewesen. Das Frauenwahlrecht auf Bundesebene sei erst 1920 eingeführt worden und anschließend habe es 63 weitere Jahre gedauert, bis die erste Frau Richterin am obersten Gerichtshof wurde. Insgesamt seien die USA heute eine weitaus bessere Nation als zu ihren Gründungszeiten.
Der Wohlstand sei seit Gründung der USA geradezu explodiert, sagte Buffett. Aus einem Dollar im Jahr 1789 seien bis heute ungefähr 100.000 Dollar geworden. Unter Berücksichtigung der Inflation entspreche dies wohl einer Ver-5000-fachung, so Buffett. Allerdings sei die Entwicklung keine gerade Strecke gewesen, sondern eine "Straße mit Unebenheiten".
Die Coronavirus-Pandemie werde zwar deutliche Spuren hinterlassen und könnte einige Branchen tiefgreifend verändern, sagte Buffett. Dies werde auch einige Tochterunternehmen von Berkshire Hathaway betreffen. Man werde aber damit fertig werden. Wie sich die Wirtschaft genau entwickeln werde, sei unklar, so Buffett. Niemand wisse, was passiere, wenn man große Teile der Wirtschaft bewusst abschalte. Dies sei "ein ziemliches Experiment", sagte Buffett. Manche Folgen der Shutdowns könnten erst in Jahren sichtbar werden.
Wer heute Aktien mit einem langfristigen Zeithorizont kaufe, werde auf Sicht von 20 oder 30 Jahren ein gutes Geschäft machen, sagte Buffett. Er wisse aber nicht, ob das auch auf Sicht von zwei oder drei Jahren gelte. Trotz Krise habe er selbst bisher kaum gute Chancen am Markt gesehen. Dies sei der Grund, warum Berkshire Hathaway bisher keine großen Deals umgesetzt habe und der Cashbestand weiter auf 137 Milliarden Dollar gestiegen sei. Die Barreserven seien als Sicherheitsnetz für schwierige Zeiten zu verstehen, sagte Buffett. Das heiße aber nicht, dass man große Chancen nicht ergreifen werde, falls sie sich bieten sollten.
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Test
Buffet hat die letzten Jahre nicht mehr so viel richtig gemacht. Aber seine Reden gestern waren nüchtern und schüchtern optimistisch. War ok - aber > 130 Mrd. USD Cash sagen auch schon Einiges für die kurze Frist !
Ich mag optimistische Menschen. Vielleicht werde ich auch mal so: mit 90 noch auf 20 bis 30 jährige Wertentwicklungen setzen, hat was... zweifellos.
Ich pessimistischer Angst- und Geizknochen pflanze dann wohl lieber einen Baum.... ist ggf. billiger und auch ein netter symbolischer Akt.
Toller Artikel. Ich gebe ihm da vollkommen Recht.