Kommentar
10:12 Uhr, 02.12.2017

War es das für den Markt?

Da blickt man eine Stunde nicht auf den Markt und schon geht die Post ab. Der S&P 500 verliert innerhalb einer halben Stunde 1,6%. Ein Weckruf.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.642,22 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.642,22 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Seit Monaten haben sich vor allem die US-Indizes intraday kaum vom Fleck bewegt. Tagesbewegungen von 1 % und mehr gab es einfach nicht. Diese Serie an ungewöhnlich niedriger Schwankungsbreite ist heute vorbei. Ein Schuldiger ist auch schnell gefunden.

Um 17.00 Uhr berichtete ABC News, dass der frühere Sicherheitsberater des Präsidenten Flynn über Trump aussagen wird. Ich schreibe bewusst "über", denn es ist nicht klar, ob der Inhalt wirklich gegen Trump ist. Eine Aussage kann Trump entweder belasten oder entlasten.

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Es geht immer noch um die Russland-Affäre. Inzwischen ist klar, dass viele aus Trumps Wahlkampfteam mit Russen Kontakt hatten, auch Politikern und Diplomaten. Das muss nichts heißen, doch da inzwischen eine Einmischung Russlands in den Wahlkampf als anerkannt gilt, ist es ein heißes Eisen.

Entsprechend reagierte der Markt. Keiner weiß zwar, wann Flynn aussagen wird und ob es eine Belastung für den Präsidenten wird, doch das interessiert in der Hitze des Gefechts niemanden. Es werden Gewinne mitgenommen. Man weiß ja nie und der Markt ist in den letzten Wochen gut gelaufen.

Fundamental hat sich nichts verändert. Die Meldung war einfach ein guter Grund auch einmal zu verkaufen. Langfristig haben politische Wirren selten einen bleibenden Einfluss auf den Markt. Wer sich an das Verfahren gegen Bill Clinton erinnert, weiß, dass der Markt meist nur sehr kurz nervös war und den vorherrschenden Trend relativ rasch wieder aufnahm. So sehe ich es auch bei der heutigen Tagesbewegung.

Selbst wenn Flynns Aussage belastend ist, hat es kaum Relevanz. Dennoch war es ein schöner Weckruf. Die Volatilität sprang von 11 auf 14 Punkte - innerhalb von 25 Minuten. Das hat schon Schockcharakter. Und ganz ehrlich: ein bisschen genieße ich das. Dieser "Valiummarkt" der letzten Wochen war ja fast nicht mehr zu ertragen.

Clemens Schmale

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3 Kommentare

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  • tschak
    tschak

    stimmt. kann dies voll und ganz zu 100% nachvollziehen. YES, im Nachhinein hat es sehr gut getan. Schaun wir was Xmas-period bringen kann - last month of a FAT return-year :-)

    16:45 Uhr, 03.12. 2017
  • Bigdogg
    Bigdogg

    Einmischung Russlands in den Wahlkampf allgemein anerkannt....?? Wo haben sie das gelesen? Im Spiegel? Oder in der Tagesschau gehört? Man Man.....

    14:40 Uhr, 03.12. 2017
  • P_44
    P_44

    Bäh, ich "genieße" es nicht. Da fliegt man mal für vier Tage nach London, und ausgerechnet in der Zeit geht die Post ab.

    12:13 Uhr, 03.12. 2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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