Wann bricht der Krug?
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Montag:
Feiertag in den USA: Memorial Day
Börsen in Großbritannien und den USA geschlossen
Dienstag:
Das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz ist im ersten Quartal um 0,3 % gestiegen. Im vierten Quartal hatte die Leistung um 0,9 % zugelegt. Im Vergleich zum Quartal ein Jahr zuvor kletterte die Wirtschaftsleistung um 2,4 %, nach +3,1 % im vierten Quartal.
Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im April in Deutschland gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 40,68 Mio. und damit um 1,3 % über dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 201.000. Auch saisonbereinigt blieb ein Plus von 39.000 oder 0,1 %.
Die Zahl der Erwerbslosen lag im April bei 2,54 Mio. und damit 6,7 % unter dem März-Stand von 2,73 Mio. Im April 2010 waren es noch 3,03 Mio. gewesen, ein Rückgang somit um 16,1 %.
Die Erwerbslosenquote für April liegt bei 6,0 % nach noch 6,5 % im Vormonat bzw. 7,3 % im Vorjahresmonat.
Der deutsche Einzelhandelsumsatz ist im April gegenüber dem Vorjahr nominal um 5,1 % gestiegen nach zuvor -2,0 %,real war ein Anstieg um 3,6 % zu verzeichnen, nach zuletzt noch -3,6 % (revidiert von -3,5 %).
Im kalender- und saisonbereinigten Vergleich zum Vormonat ist der Umsatz des Einzelhandels um nominal 0,9 % geklettert nach zuletzt noch -1,8 %, real um 0,6 % gestiegen nach -2,1 % im Vormonat.
Der Güterverkehr der Eisenbahnen in Deutschland ist im ersten Quartal des Jahres 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,6 % auf 92,2 Mio. Tonnen gestiegen.
Die französischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat um 0,8 % zum Vormonat angestiegen. Im Vormonat waren die Erzeugerpreise noch um 0,9 % zum Vormonat und im Jahresvergleich um 6,4 % angestiegen.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im Mai saisonbereinigt um 118.000 auf 2,96 Mio. zurückgegangen, ohne Bereinigung sinkt die Zahl um rund 8.000.. Das sind 276.000 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt demnach im Mai auf 7,0 %. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 7,7 % gelegen.
Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist im April gegenüber dem Vorjahr um real um 22 % gestiegen. Die Inlandsnachfrage ist zum Vorjahr um 16 % gestiegen, die Auslandsnachfrage gleichzeitig um 26 % geklettert. Der weniger stark schwankende Dreimonatsvergleich zeigt zum Vorjahr ebenfalls ein Plus von 26 % an.
Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone bleibt im April bei 9,9 %. Bereits im Vormonat hatte sie bei 9,9 % gelegen, ein Jahr zuvor hatte sie noch 10,2 % betragen.
Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für Mai geht von einer Jahresteuerung von 2,7 % aus. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung bei 2,8 % gelegen.
Die italienische Jahresteuerung lag im Mai nach vorläufigen Angaben bei 2,6 %. Auf Monatssicht stiegen die Preise um 0,1 %.
Die französischen Verbraucherpreise sind in den 12 Monaten bis April um 2,9 % gestiegen nach zuvor 2,7 %.
Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im Mai bei 56,6. Erwartet wurde er im Bereich 62,5 bis 63,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 67,6 gestanden.
Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im Mai bei 60,8. Erwartet wurde er im Bereich 66,3 bis 67,5. Im Vormonat hatte er bei 66,0 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 65,4 nach oben revidiert.
Mittwoch:
Die deutschen Ausfuhren insgesamt sind im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 18,8 % auf 260,8 Mrd. Euro gestiegen. Für den Bereich der Eurozone lag der Zuwachs bei 16,6 % auf 157,7 Mrd. Euro.
Der spanische Einkaufsmanagerindex für Mai notiert bei 48,2. Im Vormonat war der Index mit 50,6 veröffentlicht worden.
Unser Kommentar:
Mit Werten unterhalb von 50 Zählern weist der spanische Einkaufsmanagerindex auf eine nahende Rezession in Spanien hin. Überraschend ist das nicht. Doch die Folgen könnten für das verschuldete Land gravierend sein: Geringes Wachstum wiegt in Zeiten hoher Schulden doppelt schwer.
Der italienische Einkaufsmanagerindex für Mai notiert bei 52,8. Im Vormonat war der Index mit 55,5 veröffentlicht worden.
Der französische Einkaufsmanagerindex für Mai notiert bei 54,9. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 57,5 veröffentlicht worden.
Der deutsche Einkaufsmanagerindex für Mai notiert bei 57,7. Erwartet wurde der deutsche Index mit einem Stand von 58,2. Das Vormonatsniveau hatte bei 62,0 gelegen.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert im Mai bei 54,6. Damit wurde die erste Veröffentlichung unten revidiert. Im Vorfeld war mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet worden. Im Vormonat hatte der Index bei 58,0 notiert.
Der CIPS Einkaufsmanagerindex für Großbritannien notiert im Mai bei 52,1. Im Vormonat hatte der Index bei 54,4 gestanden, abwärtsrevidiert von 54,6.
Die US MBA Hypothekenanträge fallen 4 % im Vergleich zur Vorwoche.
Die Entlassungsankündigungen sind in den USA im Mai auf -4,3 % zurückgegangen. Im Vormonat lag dieser Wert noch bei -5,0 %.
Im Mai ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 38.000 gestiegen. Im Vormonat hatte das Plus noch bei 179.000 gelegen.
Unser Kommentar:
Mit nur 38.000 neuen Jobs außerhalb der Landwirtschaft hatten die Analysten nicht gerechnet. Allmählich wird immer deutlicher, dass der US-Arbeitsmarkt immer noch größere Probleme hat. Interessant ist das mit Blick auf das im Juni auslaufende Programm zum Quantitative Easing der US-Notenbank. Bei der desolaten Lage auf dem Arbeitsmarkt hat die Fed kaum eine andere Wahl, als das Programm fortzusetzen...
Der US-amerikanische ISM Index notiert im Mai bei 53,5 %. Erwartet wurde er im Bereich 58,8. Im Vormonat hatte der Index noch bei 60,4 % notiert.
Die US-amerikanischen Bauausgaben sind im April um 0,4 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,5 %. Im Vormonat waren die Bauausgaben in den USA um 0,1 % gestiegen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 1,4 % nach unten revidiert.
Donnerstag:
Christi Himmelfahrt – Feiertag in Deutschland
Verleihung des Internationalen Karlspreises 2011 an EZB-Präsident Trichet von der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen.
Unser Kommentar:
In seiner Rede anlässlich der Verleihung des Karlspreises sprach Jean-Claude Trichet davon, der Euro sei genauso stark wie die D-Mark. Vielleicht hat der Präsident der Europäischen Zentralbank noch nicht bemerkt, was in Griechenland, Portugal und Spanien gerade passiert. Womöglich hält er sich aber auch nur an das Motto von Euro-Gruppen-Chef Jean Claude Juncker, der kürzlich gestanden hatte: „Wenn es ernst wird, müssen wir lügen.“
Der Auftragseingang der Industrie im April sinkt in den USA um -1,2%, nach +2,4% zuvor. Erwartet wurden -0,8%.
Die Lohnstückkosten in den USA sind im ersten Quartal um 0,7% gestiegen, nach -1,0% zuvor. Erwartet wurde ein Plus von 0,8%.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hat sich in den USA in der vergangenen Woche um 6.000 auf 422.000 verringert, Ökonomen hatten im Mittel ein Minus von 4.000 erwartet. Die Zahl der Erstanträge in der Vorwoche wurde allerdings geringfügig nach oben revidiert.
Der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe in den USA fiel per Mai mit 53,5 Punkten deutlich unterhalb der Konsensschätzung von 57,0 Punkten.
Unser Kommentar:
Feiertag in Deutschland. Doch was so gemütlich und mit flauen Vatertags-Umsätzen begonnen hatte, das wurde dann doch noch recht turbulent: Das Sammelsurium an Wirtschaftsdaten aus den USA zeigt das Bild einer Konjunktur, die an Fahrt verliert, einen schwachen Arbeitsmarkt und einen Immobilienmarkt, der weiterhin am Boden liegt. Im Grunde ist das alles keine Überraschung, trotzdem scheinen manche erst allmählich aufzuwachen und schickten die Indizes am Donnerstag in den Keller.
Spät am Abend kam dann auch noch die Rating-Agentur Moody`s auf die glorreiche Idee, Griechenland auf Caa1 sehr deutlich, nämlich auf Ramschstatus herabzustufen. Wie schon oft an dieser Stelle geschrieben: Diese Krise ist noch lange nicht vorbei - spätestens im Herbst dürfte es daher wieder turbulent werden.
Freitag:
Die Preise für von deutschen Flughäfen abgehende Luftfrachttransporte lagen im ersten Quartal 2011 um 26,2 % höher als im ersten Quartal 2010. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stiegen die Preise im ersten Quartal 2011 gegenüber dem vierten Quartal 2010 um durchschnittlich 7,4 %. Zu dieser Entwicklung trugen maßgeblich stark gestiegene Treibstoffzuschläge bei.
Der italienische Dienstleistungsindex notiert im Mai bei 50,1. Einen Monat zuvor hatte er noch bei 52,2 notiert. Erwartet wurde ein Stand von 51,5.
Der französische Dienstleistungsindex notiert im Mai bei 62,5. Im Vormonat hatte der Index noch bei 62,9 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 62,8.
Der deutsche Dienstleistungsindex für Mai notiert bei 56,1. Erwartet wurde der Index bei 54,9 nach bereits 54,9 in der ersten Veröffentlichung. Im Vormonat hatte er noch bei 56,8 gestanden.
Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für Mai insgesamt bei 55,8. Im Vormonat hatte er bei 57,8 gelegen. Gerechnet wurde mit einem Stand von 55,4.
Der britische CIPS Dienstleistungsindex für Mai notiert bei 53,8. Im Monat zuvor hatte der Index über die Dienstleistungen noch bei 54,3 gestanden. Erwartet wurde hingegen der Service-Index bei etwa 54,0.
Die US-amerikanische Arbeitslosenquote liegt im Mai bei 9,1 %. Erwartet wurde die Quote mit 8,7 bis 9,1 % nach 9,0 % im Vormonat.
Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im Mai um 54.000 gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 125.000 bis 250.000 neue Arbeitsplätze.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind in den USA im Mai um 6 Cents bzw. 0,3 % gegenüber dem Vormonat auf 22,98 US-Dollar gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 bis 0,2 %. Im Vormonat waren die Stundenlöhne um 0,1 % geklettert.
Die Zahl der durchschnittlichen Wochenstunden liegt in den USA im Mai bei 34,4. Gerechnet wurde mit 34,3 Stunden pro Arbeitswoche.
Unser Kommentar:
Zahlreiche Indikatoren deuten darauf hin, dass sich die amerikanische Wirtschaft deutlich abschwächt. Die Erholung im verarbeitenden Gewerbe verlangsamt sich. Diese hinterlässt Bremsspuren auf dem Arbeitsmarkt und beim Konsum in den USA. Volkswirte führen die lahmende Konjunktur auf Sonderfaktoren zurück. In der zweiten Jahreshälfte sei wieder mit einer Belebung zu rechnen. Sie sollten sich lieber nicht so sicher sein...
Und dann gab es noch eine „Überraschung“: Nach Standard & Poor's (S&P) droht nun auch Moody's mit einer Überprüfung oder sogar Herabstufung der amerikanischen Bonität - falls es in den kommenden Wochen keine Fortschritte bei der Erhöhung der Schuldenobergrenze geben sollte. Natürlich wird die Obergrenze demnächst ein weiteres Mal angehoben werden. Getreu der altbekannten Weisheit: „Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht...“
Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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