Wandelanleihen als wirksamer Schutz bei steigenden Zinsen
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- SMIKursstand: 8.929,62 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Genf (GodmodeTrader.de) - Da in den USA die Zinsen innerhalb von nur drei Monaten bereits zweimal angehoben wurden und dieses Jahr noch weitere Zinserhöhungen erwartet werden, suchen die Anleger derzeit nach Alternativen zu ihren Anleiheanlagen. Dieser Trend ist auch in Europa zu beobachten, wo die Anleiherenditen bereits seit Ende 2016 steigen und noch weiter anziehen könnten – dies nicht zuletzt deshalb, weil die EZB in den kommenden Monaten einen restriktiveren Ton anschlagen dürfte, wie Nicolas Delrue, Head of Investment Specialists and Senior Investment Specialist Convertible Bonds bei der Union Bancaire Privee (UBP) in einem katuellen Marktkommentar schreibt.
Der Mehrwert der Wandelanleihen in diesem Umfeld sei darauf zurückzuführen, dass sie weniger stark auf einen Zinsanstieg reagierten als vergleichbare gewöhnliche Anleihen. Die in Wandelanleihen eingebettete Kaufoption, die es dem Anleger erlaube, sein Forderungspapier unter bestimmten Bedingungen gegen Aktien desselben Unternehmens einzutauschen, diene als eine Art „Sicherheitspolster“, da sie die Auswirkungen eines allfälligen Zinsanstiegs teilweise kompensiere. Das Wandelrecht ermögliche zudem eine Partizipation an der Aktienmarkthausse. In den letzten zwanzig Jahren hätten Unternehmensanleihen sowohl in den USA als auch in Europa in den elf wichtigsten Perioden steigender Staatsanleihezinsen eine negative Wertentwicklung verzeichnet, während die Aktienmärkte zugelegt hätten. Wandelanleihen wiederum hätten in diesen Phasen systematisch eine positive Performance und schnitten bisweilen sogar besser abgeschnitten als die Aktien, heißt es weiter.
„Beim nächsten Zinsanstieg in Europa dürfte diese Diskrepanz zugunsten der Wandelanleihen noch deutlicher ausfallen, da die auf Euro lautenden Unternehmensanleihen derzeit extrem teuer sind. Deren Bewertung wurde durch die massiven Interventionen der EZB gestützt. Durch ihr Programm zum Ankauf von Vermögenswerten hat die EZB starke Verwerfungen am Kreditmarkt verursacht, wodurch sich die Gelegenheiten in puncto Spreads verringerten und der Abwärtsdruck auf die Renditen anhielt. Die Wandelanleihen blieben davon verschont, da sie nicht zu den Vermögenswerten gehören, die für die Obligationenankäufe der EZB zulässig sind“, so Delrue.
Beim derzeitigen Spreadniveau böten Wandelanleihen daher einen höheren Mehrwert als (in Bezug auf Währung, Bonität und Duration) vergleichbare gewöhnliche Anleihen. In den letzten Monaten hätten Wandelanleihen im Übrigen deutlich besser abgeschnitten als gewöhnliche Anleihen, heißt es weiter.
„Durch eine Umschichtung der Anleiheportfolios zugunsten von Wandelanleihen könnten die Anleger zudem vom Haussepotenzial der Aktienmärkte profitieren. Für Anleger, die ihr Exposure in Aktien ausbauen möchten, ohne dabei zu stark deren Volatilität ausgesetzt zu sein, empfiehlt sich eine dynamische Anlagestrategie, die auf internationale Wandelanleihen ausgerichtet ist. Es gilt also, vom derzeit günstigen Wirtschaftsumfeld zu profitieren und gleichzeitig die Vorteile von Wandelanleihen − den willkommenen Schutz, den diese Titel dank ihrer Wertuntergrenze (Bond Floor) bieten, und das echte Diversifikationspotenzial − zu nutzen“, so Delrue.
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