Wahlen in Mexiko: Was kommt auf Anleger zu?
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New York (GodmodeTrader.de) - Am kommenden Sonntag, den 1. Juli, werden die Mexikaner zu den ersten Präsidentschaftswahlen seit sechs Jahren an die Urnen treten. „Derzeit sieht es so aus, als würde Amtsinhaber Enrique Pena Nieto durch seinen Herausforderer Andres Manuel Lopez Obrador – kurz ‚AMLO‘ –, einen altgedienten Linken, abgelöst werden. AMLO führt eine populistische Wahlkampagne und konzentriert sich auf die Korruptionsbekämpfung, wie Sophia Whitbread, Portfolio-Managerin des BNY Mellon Global Emerging Markets Fund von Newton IM – einer Boutique von BNY Mellon Investment Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Aus Sicht der Märkte sei bedenklich, dass AMLO sich dafür ausgesprochen habe, die von Pena Nieto empfohlenen marktfreundlichen Reformen rückgängig zu machen. Dazu gehöre auch, die Ölindustrie wieder unter staatliche Kontrolle zu bringen und veraltete protektionistische Strukturen und breit gestreute Subventionen einzuführen. Als Bürgermeister von Mexiko-Stadt ab dem Jahr 2000 sei AMLO dadurch populär geworden, dass er U-Bahn-Fahrpreise subventioniert, Stipendien für alleinerziehende Mütter vergeben, Rentner unterstützt und Schnellstraßen gebaut habe, heißt es weiter.
„Wie eine Präsidentschaft von AMLO konkret aussehen würde, ist allerdings noch fraglich: Immerhin hat er ein Team hoch qualifizierter Experten für sein Kabinett vorgestellt und den Wirtschaftsführern zugesagt, keine Enteignungen oder Verstaatlichungen vorzunehmen“, so Whitbread.
Mexiko biete derzeit also ein sehr unsicheres Bild, vor allem auch hinsichtlich der Frage, wie das NAFTA-Abkommen in Zukunft aussehen könnte. „Angesichts der stark miteinander verflochtenen Beziehungen zwischen dem verarbeitenden Gewerbe in den USA und Mexiko sehen wir zwar eine gute Chance, dass das NAFTA-Problem auf pragmatische Weise gelöst werden könnte“, so die Fondsmanagerin.
Bei einem möglichen AMLO-Wahlsieg seien die Aussichten allerdings weniger klar – einige Beobachter sprächen von einer Währungskrise, während andere eine Verlangsamung der Investitionstätigkeit für wahrscheinlich hielten. Das sei für diejenigen Anleger beunruhigend, die sich in diesem Jahr gerade noch über ein besseres Klima für Verbrauchereinkommen und -konsum gefreut hätten, heißt es weiter.
„Wir prüfen daher zurzeit, wie belastbar unsere Investmentpositionen in einem populistischen Umfeld sind, da ein Wahlsieg von AMLO offenbar bereits eingepreist ist. Zudem halten wir nach Möglichkeiten Ausschau, wie wir die Volatilität in der Phase um den Wahltermin herum nutzen und eine Positionierung mit einem attraktiveren längerfristigen Anlagehorizont aufbauen können“, so Whitbread.
Die wichtigste Botschaft laute: „Kurzfristig können wir mit starker Volatilität rechnen, nicht zuletzt bei der Währung. Längerfristig zeichnet sich Mexiko jedoch weiterhin durch einige sehr hochwertige Unternehmen aus. Ein deutlicher Rückgang der Bewertungen könnte sich als Einstiegspunkt erweisen – eine gewisse Kontinuität der Regierungspolitik vorausgesetzt“, so Whitbread.
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