Fundamentale Nachricht
12:08 Uhr, 29.06.2018

Wahlen in Mexiko: Was kommt auf Anleger zu?

Kurzfristig ist BNY-Mellon-Schwellenländerexpertin Sophia Whitbread zufolge im Umfeld der Wahlen in Mexiko mit starker Volatilität zu rechnen, nicht zuletzt bei der Währung.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 24.216,05 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (GodmodeTrader.de) - Am kommenden Sonntag, den 1. Juli, werden die Mexikaner zu den ersten Präsidentschaftswahlen seit sechs Jahren an die Urnen treten. „Derzeit sieht es so aus, als würde Amtsinhaber Enrique Pena Nieto durch seinen Herausforderer Andres Manuel Lopez Obrador – kurz ‚AMLO‘ –, einen altgedienten Linken, abgelöst werden. AMLO führt eine populistische Wahlkampagne und konzentriert sich auf die Korruptionsbekämpfung, wie Sophia Whitbread, Portfolio-Managerin des BNY Mellon Global Emerging Markets Fund von Newton IM – einer Boutique von BNY Mellon Investment Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Aus Sicht der Märkte sei bedenklich, dass AMLO sich dafür ausgesprochen habe, die von Pena Nieto empfohlenen marktfreundlichen Reformen rückgängig zu machen. Dazu gehöre auch, die Ölindustrie wieder unter staatliche Kontrolle zu bringen und veraltete protektionistische Strukturen und breit gestreute Subventionen einzuführen. Als Bürgermeister von Mexiko-Stadt ab dem Jahr 2000 sei AMLO dadurch populär geworden, dass er U-Bahn-Fahrpreise subventioniert, Stipendien für alleinerziehende Mütter vergeben, Rentner unterstützt und Schnellstraßen gebaut habe, heißt es weiter.

„Wie eine Präsidentschaft von AMLO konkret aussehen würde, ist allerdings noch fraglich: Immerhin hat er ein Team hoch qualifizierter Experten für sein Kabinett vorgestellt und den Wirtschaftsführern zugesagt, keine Enteignungen oder Verstaatlichungen vorzunehmen“, so Whitbread.

Mexiko biete derzeit also ein sehr unsicheres Bild, vor allem auch hinsichtlich der Frage, wie das NAFTA-Abkommen in Zukunft aussehen könnte. „Angesichts der stark miteinander verflochtenen Beziehungen zwischen dem verarbeitenden Gewerbe in den USA und Mexiko sehen wir zwar eine gute Chance, dass das NAFTA-Problem auf pragmatische Weise gelöst werden könnte“, so die Fondsmanagerin.

Bei einem möglichen AMLO-Wahlsieg seien die Aussichten allerdings weniger klar – einige Beobachter sprächen von einer Währungskrise, während andere eine Verlangsamung der Investitionstätigkeit für wahrscheinlich hielten. Das sei für diejenigen Anleger beunruhigend, die sich in diesem Jahr gerade noch über ein besseres Klima für Verbrauchereinkommen und -konsum gefreut hätten, heißt es weiter.

„Wir prüfen daher zurzeit, wie belastbar unsere Investmentpositionen in einem populistischen Umfeld sind, da ein Wahlsieg von AMLO offenbar bereits eingepreist ist. Zudem halten wir nach Möglichkeiten Ausschau, wie wir die Volatilität in der Phase um den Wahltermin herum nutzen und eine Positionierung mit einem attraktiveren längerfristigen Anlagehorizont aufbauen können“, so Whitbread.

Die wichtigste Botschaft laute: „Kurzfristig können wir mit starker Volatilität rechnen, nicht zuletzt bei der Währung. Längerfristig zeichnet sich Mexiko jedoch weiterhin durch einige sehr hochwertige Unternehmen aus. Ein deutlicher Rückgang der Bewertungen könnte sich als Einstiegspunkt erweisen – eine gewisse Kontinuität der Regierungspolitik vorausgesetzt“, so Whitbread.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten