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15:00 Uhr, 05.07.2011

Wahlausgang in Thailand beeinflusst Anlagestrategie

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Letzten Sonntag fanden die thailändischen Parlamentswahlen statt. Die Pheu-Thai-Partei unter der Führung von Yingluck Shinawatra, der jüngeren Schwester des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra, erzielte gegen die Demokratische Partei von Premierminister Abhisit Vejjajiva einen hohen Sieg. Die Pheu-Thai-Partei gewann mehr als die Hälfte der 500 Parlamentssitze. Yingluck Shinawatra wird die erste Premierministerin Thailands. "Der Sieg der Pheu Thai wurde erwartet, und das eindeutige Wahlergebnis dürfte in Thailand wieder für mehr Klarheit und Stabilität sorgen. Die Wiederkehr der ausländischen Kapitalzuflüsse in thailändische Aktien könnte dazu beitragen, den thailändischen Bhat aufzuwerten, kommentiert Anthony Srom, Fondsmanager des Fidelity Thailand Fund, das Wahlergebnis in Thailand.

In den beiden vergangenen Monaten verlor der SET Index mehr als sieben Prozent in US-Dollar aufgrund von Befürchtungen, dass die Wahl die politischen Spannungen neu beleben werde, die im Vorjahr gewalttätige Proteste ausgelöst hatten. „Ich rechnete mit volatilen Märkten im Vorfeld der Wahl und agierte daher im vergangenen Quartal zurückhaltender. Vor der Wahl setzte ich mehr auf die Defensive: Die Übergewichtung von Bank- und Immobilienaktien wurde leicht reduziert, da diese Branchen anfälliger auf politische Risiken reagieren. Inzwischen habe ich zudem die Untergewichtung des Telekommunikations-Bereichs verringert“, erklärt Srom sein Vorgehen.

Nach der jüngsten Marktkorrektur werden thailändische Aktien zunehmend attraktiv bewertet. Im Ausblick für 2011 werde das Kurs-Gewinn-Verhältnis mit 11,7 gehandelt, gegenüber 12,3 für den MSCI-Asia-ex-Japan-Index. Das Risiko politischer Turbulenzen aufgrund der Wahlen dürfte in den Bewertungen bereits enthalten sein.

Mittelfristig werde die Regierung die Umsetzung populistischer Vorhaben wohl beschleunigen, um ihre Unterstützer zufriedenzustellen. Die Pheu-Thai-Partei habe sich vor allem verpflichtet, die Mindestlöhne zu erhöhen, Steuererleichterungen für den Kauf neuer Eigenheime zu gewähren, das Bildungsniveau im ländlichen Bereich anzuheben, die Agrarpreise zu subventionieren, die Ausgaben für die Infrastruktur zu erhöhen, usw. Diese Maßnahmen dürften die Binnennachfrage und die Entwicklung der Infrastruktur in Thailand fördern. „Ich werde an meiner Übergewichtung der Sektoren Banken, Immobilien, Energie und Materialien fest halten, da diese von den bevorstehenden Maßnahmen der neuen Regierung profitieren dürften. Außerdem werde ich aufmerksam verfolgen, wie schnell und effektiv die Maßnahmen umgesetzt werden“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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