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07:58 Uhr, 07.05.2012

Wahl in Griechenland: Sparkursverfechter im Abseits

Athen (BoerseGo.de) – Unruhe nach den Wahlen in Hellas: Das griechische Volk hat am Sonntag die Parlamentswahl genutzt und die Sparpolitik der bisherigen Regierung abgestraft. Vor allem die radikalen Kräfte, die sich einer Sanierung des hoch verschuldeten Landes verweigern, konnten norme Zugewinne verzeichnen. Die bisher regierenden Verfechter des Sparkurses, die konservative Nea Dimokratia (ND) und der sozialdemokratischen Pasok haben nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen eine Mehrheit um 2 Sitze verpasst.

Vor drei Jahren kamen die beiden „Großen“ gemeinsam noch auf knapp vier Fünftel der Stimmen. Die Pasok-Sozialisten sind jetzt nur noch die drittstärkste Kraft im Parlament, hinter der ND und dem Bündnis der radikalen Linken, der sogenannten Syriza. Deren Vorsitzender, Alexis Tsipras, ist denn auch der große Sieger dieser Wahl. Mit seiner Polemik gegen das Rettungspaket von EU und IWF, gegen die „fremden Kräfte, die die Verelendung Griechenlands" wollen, schob er sich mit seinem Linken-Bündnis zwischen die beiden großen Parteien.

Der Vorsitzende der stärksten Partei Nea Dimokratia, Antonis Samaras, kündigte am Sonntagabend an, gemeinsam mit der Pasok sowie nach Möglichkeit auch weiteren Parteien eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden. Bedingung sei der Verbleib in der Eurozone und die Fortsetzung des Sparkurses, allerdings mit einem komplementären Wachstumsprogramm.

Die Sorgen über den künftigen Wirtschaftskurs Europas nach den Wahlen in Griechenland und Frankreich haben den Euro unter Druck gesetzt. Die Gemeinschaftswährung rutschte am Montagmorgen auf ein 3-Monats-Tief.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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