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08:17 Uhr, 02.01.2018

Wachstumstreiber im Logistiksektor

Technologie, Urbanisierung und Globalisierung sind dem Immobilien-Investmentmanager Savills IM zufolge die wichtigsten Wachstumstreiber für den Logistiksektor.

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London (GodmodeTrader.de) - Laut einer neuen Studie des internationalen Immobilien-Investmentmanagers Savills Investment Management (Savills IM) sind Technologie, Urbanisierung und Globalisierung die drei wachstumstreibenden Faktoren für die künftigen Erträge im europäischen Logistiksektor. Gemäß dem Report mit dem Titel „European Logistics: Warehousing the Future“ werden von diesen Faktoren zwei bereits etablierte europäische Logistikkorridore profitieren – außerdem wird ein neuer Korridor Richtung Osten entstehen.

Zu den sichelförmigen Logistik-Korridoren gehört das von Savills IM als „lila Banane” bezeichnete Gebiet, das sich von der etablierten Nord-Süd-Achse in Westeuropa bis nach Warschau in Osteuropa erstreckt. Gemäß dem Report könnte sich das europäische Logistiknetzwerk nach Osten ausbreiten und damit eine Verbindung zum westlichen Ende der „Neuen Seidenstraße“ entstehen. Dies dürfte Impulse für die Entwicklung neuer Wirtschaftszentren und Logistikdrehkreuze entlang dieses neuen Korridors liefern, heißt es.

„Der Einsatz neuer Technologien, insbesondere im Bereich Digitalisierung und Auto­matisierung, wird die Lager- und Logistikprozesse grundlegend verändern. Roboter und andere automatisierte Lösungen werden manuelle Tätigkeiten ersetzen und zu einer Senkung der Betriebskosten führen“, so die Savills-Experten. Die Studie zeige, dass die Nutzung neuer Technologien rapide zunehmen werde, da sie mittlerweile profitabel eingesetzt werden könnten. Auf der Konsumentenseite werde ebenfalls ein deutliches Wachstum der durchschnittlichen Onlineumsätze erwartet – von lediglich acht Prozent im Jahr 2016 auf 15 bis 25 Prozent bis zum Jahr 2030, heißt es weiter.

Die zunehmende Urbanisierung werde dafür sorgen, dass Städte als Investmentziele immer bedeutender würden. Savills IM ist überzeugt, dass Städte, die den Urbanisierungsprozess aktiv gestalten und Logistikimmobilien einbeziehen, im nächsten Immobilienzyklus die Nase vorne haben werden. Dies treffe insbesondere auf urbane Zentren in den Ländern zu, in denen der Anteil des Onlinehandels am höchsten ist, das heißt bei fünf bis sechs Prozent mit steigender Tendenz, heißt es weiter.

Die Globalisierung zeige sich insbesondere an der Entwicklung der „Neuen Seidenstraße“. Dabei handle es sich um ein wachsendes Netz aus Schienen und Straßen, Pipelines, Wirtschaftsräumen, Geschäftszentren und Logistikdrehkreuzen zwischen Zentralchina und Westeuropa. In dem Raum, der durch diesen Korridor verbunden werde, lebten etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung, befänden sich 75 Prozent der globalen Energievorkommen und würden 70 Prozent des weltweiten BIP erwirtschaftet, heißt es weiter.

„Wir beobachten eine zunehmende Verflechtung der europäischen Logistikzentren. Besonders in Osteuropa, allem voran in Polen und Tschechien ist die Nachfrage nach Logistikimmobilien zuletzt deutlich gestiegen. Ein weiterer Trend ist die Zunahme der Diversifizierung. Die Standardlogistikimmobilie wird abgelöst durch ein komplexes System aus Logistik-Großzentren in strategisch wichtigen Lagen und kleinen, stadtnahen, hochtechnisierten Verteilerzentren“, meint Andreas Trumpp MRICS, Head of Research Deutschland bei Savills IM.

„Die Assetklasse Logistikimmobilien bietet für einen ausschüttungsorientierten Anleger ein attraktives Risiko-Rendite-Profil. Bei der Analyse der Lage- und Objektkriterien müssen jedoch die Auswirkungen von Megatrends wie Urbanisierung und Globalisierung berücksichtigt werden, damit ein Investment auch morgen noch eine hohe Drittverwendungsfähigkeit aufweist“, ergänzt Daniel Hohenthanner MRICS, Director Investment sowie Fondsmanager des Savills IM European Logistics Fund 2.

Der Report zeige, dass die Logistikbranche innerhalb der EU der größte Wirtschaftszweig sei. Der Umsatz liege bei über 900 Milliarden Euro – dies entspreche etwa sieben Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts (BIP) und stehe für mehr als sieben Millionen Beschäftigte, die in der Logistikbranche arbeiteten, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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