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14:39 Uhr, 17.11.2020

Wachstumsprognose für China erreicht Rekordwert

In der aktuellen Umfrage vom November steigt der China Economic Panel-Indikator abermals deutlich an. Die befragten Experten blicken wieder außerordentlich zuversichtlich auf die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten.

Mannheim/ Shanghai (Godmode-Trader.de) - Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten für China auf Sicht von zwölf Monaten wiedergibt, ist im November weiter angestiegen - um 5,0 Punkte auf den neuen Rekordwert von 55,0 Punkten, wie das ZEW-Institute und die Fudan Universität, Shanghai mitteilten.

Die Bewertung der aktuellen Konjunktursituation zieht ebenfalls nach oben. Der Lageindikator klettert im November um 24,1 Punkte auf einen Wert von 30,0 Punkten. Lediglich im April 2018 lag eine noch bessere Einschätzung der Lage mit einem Indikatorwert von 30,3 Punkten vor. „Die Expertinnen und Experten blicken außerordentlich zuversichtlich auf die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten. Dieser Optimismus zeigt sich sowohl in der Bewertung der aktuellen Konjunktursituation als auch in den Erwartungen“, sagt ZEW-Ökonom Michael Schröder zu den Daten.

Auch die Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt steigt weiter an. Für das laufende Jahr 2020 erwarten die Befragten laut ZEW ein Wachstum von 3,4 Prozent (Vormonat: 1,9 Prozent). Für das Jahr 2021 zeigt die November-Prognose 6,4 Prozent (Vormonat: 4,7 Prozent). „Das für China prognostizierte Wachstum ist angesichts der Corona-Krise beachtlich. Bereits im kommenden Jahr rechnen die Expertinnen und Experten mit einer völligen Normalisierung des chinesischen Wirtschaftswachstums“, sagt Schröder.

Während Wachstum in allen Branchen erwartet wird und praktisch die gesamte Volkswirtschaft erfassen sollte, zeigt sich auf regionaler Ebene demnach ein gemischtes Bild: So sind die Erwartungen für Hongkong mit minus 15,7 Punkten nach wie vor sehr schlecht und auch für die wichtigen Wirtschaftsregionen Tianjin und Chongjing wird mit 3,3 und 13,3 Punkten eine deutlich unterdurchschnittliche Wirtschaftsentwicklung prognostiziert.

Peking sollte sich laut dem Institut für Industrieökonomie an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften für die Jahre 2021 bis 2025 ein Wachstumsziel von durchschnittlich etwa fünf Prozent jährlich setzen. Das wäre angemessen, sagte der stellvertretende Direktor Li Xuesong am Dienstag laut Reuters bei einem Pressegespräch in Peking. Dabei sollten die steigende wirtschaftliche Unsicherheit berücksichtigt werden, die durch die Corona-Krise verursacht werde. Für das zu Ende gehende Jahr erwartet der Ökonom ein Plus beim BIP von zwei bis drei Prozent. 2021 könnte ein "relativ hohes Niveau" folgen, das sich 2022 normalisieren dürfte, sagte Li.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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