Fundamentale Nachricht
08:17 Uhr, 07.07.2014

Wachstum stärker als vorhergesehen

Patrice Gautry, Chefökonom der Union Bancaire Privée (UBP) rechnet mit einer anziehenden weltweiten Wirtschaftstätigkeit.

Genf (BoerseGo.de) - Die weltweite Konjunktur fiel in den vergangenen Monaten schwächer aus als angenommen; die Finanzmärkte waren davon allerdings weitgehend unbeeinflusst, da die Notenbanken ihre lockere Geldpolitik fortsetzten. „Trotz des flauen Wachstums im ersten Quartal sind die Perspektiven – durch anhaltend gute Nachrichten – positiv. Wir rechnen von daher mit einer anziehenden Wirtschaftstätigkeit“, erklärt Patrice Gautry, Chefökonom der Union Bancaire Privée (UBP). Der Trend zu risikoreicheren Assetklassen wie etwa Aktien ist durch Wachstum und Gewinne bei Unternehmen nach wie vor gegeben.

Die konjunkturelle Erholung dürfte sich festigen: Das Wachstum in den USA erholt sich weiter und Europa hat die Rezession hinter sich gelassen. Jenseits einer rein zyklischen Belebung stellen sich dank Unternehmensinvestitionen und einer kräftigeren inländischen Nachfrage die Faktoren einer dauerhaften Erholung ein. „In den kommenden Jahren dürfte ein neuer Produktivitätszyklus entstehen und das Wachstum ankurbeln“, so Gautrys Prognose. Die USA haben sowohl in der Wirtschaft als auch in der Industrie und an den Finanzmärkten ihre Führungsrolle zurückerlangt.

Einige Schwellenländer, insbesondere China, änderten ihr Wachstumsmodell, was kurzfristig die Wirtschaftstätigkeit belaste, mittelfristig aber positive Folgen haben werde. Gautry ist zuversichtlich, dass die chinesischen Behörden darüber wachen werden, dass dieser Übergang keine verheerenden Folgen für das weltweite Wachstum nach sich zieht.

„Entgegen den Erwartungen kam es weder zu einem Anstieg der langfristigen US-Zinsen noch zu einer Versteilerung der Zinskurve“, betont Sylvain Perrig, Chief Investment Officer (CIO) der UBP. Der Rückgang der Zinsen am langen Ende habe zwar zahlreiche Investoren überrascht, sei aber auf drei wichtige Faktoren zurückzuführen: die Abwicklung umfangreicher Short-Positionen in langfristigen Anleihen, eine im ersten Quartal enttäuschende Wirtschaftstätigkeit und eine freundlicher als erwartete Geldpolitik der US-Notenbank Fed.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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