Wachsende Ungewissheit könnte aktiven Fonds neue Chancen eröffnen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- FTSE 100Kursstand: 7.187,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London (GodmodeTrader.de) – Für aktive Anleger war 2016 ein schwieriges Jahr. Hedgefonds konnten mit der relativ guten Entwicklung wichtiger Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen nicht Schritt halten. Der HFRX Global Hedge Fund Index legte im November auf Basis des US-Dollar um 1,6 Prozent zu. Innerhalb des Index gab es jedoch erhebliche Renditeunterschiede, wie Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM, in einem aktuellen Kommentar zu Absolute-Return-Strategien schreibt. Lawler analysiert in seinem Kommentar die aktuelle Marktlage, blickt zurück auf das laufende Jahr und gibt einen Ausblick für 2017.
Im November hätten Event-Driven-Strategien ein deutliches Plus verbucht – am besten hätten sich Distressed Assets entwickelt, also notleidende Vermögenswerte, denen abnehmende Sorgen um die Weltwirtschaft zu einer Rally verholfen habe. Deutlich schlechter hätten Trend-Following-Strategien abgeschnitten. Nach einem guten Start ins Jahr hätten sie in der zweiten Jahreshälfte unter Gegenbewegungen an den Anleihemärkten gelitten, heißt es weiter.
Die unterschiedliche Performance der Strategien im November sei dabei durchaus beispielhaft für das bisherige Jahr. Anthony Lawler zufolge wird das voraussichtliche Ende der Phase extrem expansiver Geldpolitik Auswirkungen auf die Hedgefonds haben. „Zu Beginn des Jahres hatten wir darauf hingewiesen, dass sich durch die politische Ungewissheit wahrscheinlich Gelegenheiten für interessante Trades eröffnen würden, was dann ja auch zutraf. Der unerwartete Wahlsieg von Donald Trump in den USA und das Brexit-Referendum – beide Wahlausgänge offenbarten eine ‚Anti-Establishment‘-Stimmung – waren Teil einer wachsenden populistischen Bewegung weltweit“, so Lawler. Die anhaltenden Stützungsmaßnahmen der Notenbanken hätten indessen die realisierte Volatilität gedämpft, sodass sich die Märkte von diesen Schocks schnell wieder erholt hätten. „Wir erwarten eine Fortdauer der politischen Ungewissheit, doch eine geringere Bereitschaft der Notenbanken zu weiteren Lockerungsmaßnahmen könnte den Märkten einen beträchtlichen Teil der Unterstützung entziehen. Stärker divergierende Konjunkturverläufe und höhere Renditen schaffen ein günstigeres Umfeld für aktive Fonds, und das sollte sich in allen Anlageklassen positiv bemerkbar machen“, so Lawler.
Außerdem geht der Experte davon aus, dass Relative-Value-Strategien Rückenwind erhalten und eine zentrale Rolle in Kundenportfolios spielen werden: „In einem Makro-Umfeld, das eine erhöhte Volatilität erwarten lässt, dürften Fonds im Vorteil sein, die von Mikro-Verwerfungen profitieren können. Wir denken, dass sich die gute Performance der Fixed-Income-Relative-Value-Strategien in 2017 fortsetzt, da ein breiteres Spektrum von Einschätzungen der Marktteilnehmer zusammen mit einer geringeren Liquidität zu einer stärkeren Streuung führen wird“, erklärt Lawler. Eine höhere Volatilität schaffe zudem gute Möglichkeiten für Relative Value Volatility-Fonds, die Marktverwerfungen und Kapitalflüsse für sich nutzen könnten. Überdies hätten volatile Märkte in der Vergangenheit meist günstige Bedingungen für systematische Strategien geschaffen, besonders im kurzfristigeren Bereich, heißt es weiter.
Nach Lawlers Einschätzung haben sich die Aussichten für Unternehmensanleihen durch die Marktbewegungen verbessert: „Wie wir vor einem Jahr etwa um diese Zeit erkannt hatten, zählten Unternehmensanleihen zu den großen Storys des Jahres 2016, mit erfreulicher Performance. Die Anlageklasse erhielt Auftrieb durch die Erholung der Energiepreise, den Aufwärtstrend der Aktienmärkte und das anhaltende Streben der Anleger nach höheren Renditen“, sagt Lawler. Absolut gesehen sei die Attraktivität der Anlageklasse angesichts der engeren Spreads gesunken. Durch die relativ späte Phase des Konjunkturzyklus in den USA wüchse jedoch die Streuung auf der Titelebene und es eröffneten sich Möglichkeiten für Event-Driven- und Long/Short Credit-Strategien. „Wir rechnen zudem mit einer Belebung der Unternehmensaktivitäten als Reaktion auf erwartete künftige Zinserhöhungen und eine potenziell weniger scharfe Regulierung – beide Faktoren begünstigen Fusionen und Übernahmen“, so Lawler.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.