Wachsende Spannen bei Staatsanleihen in der Eurozone
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London (BoerseGo.de) - Die wachsenden Spannen bei Staatsanleihen in der Eurozone und die Entwicklung der Renten in anderen Weltmärkten betrachtet Tim Haywood, Investment Director des GAM Star Dynamic Global Bond, aufmerksam. Die Anleihen-Rally im Mai sei stärker ausgefallen als erwartet, sagt Haywood, was zu enttäuschenden Ergebnissen in seinem Portfolio geführt habe. Zehnjährige Anleihen aus den Niederlanden und Deutschland hätten mit Erträgen von sieben bis acht Prozent zum Erfolg beigetragen. Griechische Schuldverschreibungen hingegen hätten weiter an Wert verloren und blickten möglicherweise einem zweiten Zahlungsausfall innerhalb eines Jahres entgegen.
Diese Spreizung bei den europäischen Staatsanleihen führte nach Meinung des Fondsmanagers dazu, dass selbst die Kreditausfallversicherungen für Deutschland teurer geworden seien. Die negative Haltung spiegle sich zudem bei den Währungen, wo US-Dollar und Yen gegenüber dem Euro Boden gewonnen hätten, sagt Haywood. Osteuropäische Währungen hätten stark gelitten. Zwischen Gewinnern und Verlierern betrage der Unterschied inzwischen mehr als zehn Prozent.
In Spanien ist Haywood nach eigenen Worten nicht übermäßig geschützt. Er geht jedoch davon aus, dass die Bank Santander einen möglichen Zahlungsausfall Spaniens nicht unversehrt überstehen würde. Japans Rentenmarkt ist aus seiner Sicht uninteressant, weil er sich inzwischen den übrigen großen Anleihemärkten angeglichen habe und Anleger anderswo bessere Gelegenheiten fänden.
Bei den hochverzinslichen Anleihen haben Papiere von Schwellenländern auf US-Dollar-Basis im Mai gut drei bis vier Prozent verloren, doch auch die meisten anderen hochverzinslichen Anleihen seien gefallen. Sie tendierten auf Sicht eines Vierteljahres bei minus drei Prozent für weltweite Schwellenländeranleihen und plus 1,5 Prozent für US-Unternehmensanleihen mit hoher Kreditwürdigkeit (AA). Bei den Letztgenannten sieht Haywood nach wie vor Chancen: Solche Anleihen hätten 2012 in einem Umfeld niedrigen Wachstums der entwickelten Welt bislang das schnellste Wachstum vorzuweisen.
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