Kommentar
13:30 Uhr, 02.05.2024

VW – positiver Ausblick überzeugt Anleger noch nicht

Erwähnte Instrumente

Der VW-Konzern lockt derzeit weder Kunden noch Aktionäre. Umsatz, operatives Ergebnis und Gewinnmarge legten in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres den Rückwärtsgang ein und die Aktie ist aktuell nur rund halb so viel wert wie Mitte 2021. Zum Vergleich: Der STOXX® Europe 600 Automobile & Parts Index stieg seither über 20 Prozent und notiert im Bereich des Allzeithochs. Das Management rechnet trotz des schwachen Starts damit, im Jahresverlauf wieder auf Wachstumskurs umzusteuern und die Marge und den Umsatz gegenüber 2023 zu steigern. Die Anleger sind noch skeptisch.

Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar. Bei den Ertragsperlen Audi und Porsche ist Sand im Getriebe. Beide Marken sorgten maßgeblich dafür, dass der Gewinn zweistellig einbrach. In wichtigen Absatzmärkten wie China stottert der Motor bei einigen Marken beträchtlich. „Die Ergebnisse des ersten Quartals spiegeln den erwartet verhaltenen Start ins Jahr wider“, sagte Finanzvorstand Arno Antlitz bei der Vorlage der Quartalzahlen. Konzernchef Oliver Blume sieht 2024 weiterhin als Übergangsjahr und rechnet trotz des schwachen Starts auf Jahressicht mit einem Umsatzplus von bis zu fünf Prozent und einer Margenverbesserung auf sieben bis 7,5 Prozent. „Ein starker März, die solide Auftragslage und der sich verbessernde Auftragseingang der letzten Monate sind ermutigend und sollten sich bereits im zweiten Quartal positiv auswirken,“ erklärte Antlitz. Modelleinführungen beispielsweise bei Porsche sorgten in den zurückliegenden Monaten für hohe Kosten. Im zweiten Halbjahr sollte sich das Ergebnis dem Management zufolge jedoch deutlich verbessern. Dies erwartet auch die Audi-Führung nachdem unter anderem Lieferengpässe bei V6 und V8-Motoren die Auslieferungen bremsten. Eine baldige Trendwende in China ist hingegen nicht in Sicht. Im Rahmen der Automesse in China in der vergangenen Woche stellte VW die neue China-Strategie vor. Demnach wird in den kommenden beiden Jahren mit weiterhin rückläufigen Erträgen gerechnet. Bis 2026 sollen neue E-Modell aus dem Joint Venture mit Xpeng vom Band rollen und mittelfristige die Wende einleiten.

Bis dahin setzt Konzernlenker Blume vor allem auf Kostensenkungen. Bis 2026 will der Konzern zehn Milliarden Euro einsparen. Um dies zu erreichen sollen Stellen abgebaut und Material-, Entwicklungs und Fertigungskosten gesenkt werden. Zudem soll die Entwicklungsspanne deutlich reduziert werden. Erste Ergebenisse könnten sich möglicherweise in diesem Jahr im Zahlenwerk niederschlagen. Gleichzeitig sieht der 5-Jahresplan Investments von bis zu 180 Milliarden Euro vor. Im Fokus stehen dabei vor allem die Digitalisierung und Elektrifizierung. Bis 2030 will VW beispielsweise sechs Zellfabriken mit einer Gesamtleistung von 240 Gigawatt aufbauen. 2025 soll bereits jedes fünfte produzierte Fahrzeug eine reinen E-Antrieb haben. Im neuen Werk in South Carolina sollen ab 2026 elektrische Pickups und SUV vom Band fahren.

Günstig bewertet

Nach Angaben von Refinitiv ist ein großer Teil der Analysten mittelfristig zuversichtlich für das Papier gestimmt und verweist auf die global starke Marktposition mit verschiedenen Marken und die moderate Bewertung. Die Aktie wird aktuell mit KGV von 4,16 und einer Dividendenrendite von 7,87 Prozent (Quelle: Refinitiv, Stand: 02.05.2024) bewertet. Gleichwohl sind Rücksetzer nicht auszuschließen. Ein schwacher Gesamtmarkt, Hiobsbotschaften aus dem Automobilsektor oder aus der Wolfsburger Zentrale könnten die Aktie weiter unter Druck setzen.

Chart: VW (Vz.)

Widerstandsmarken: 117,30/121,80/124,10/128,60/142,25 EUR

Unterstützungsmarken: 99,10/106,00/110,40/113,80 EUR

Die VW-Aktie bildete von April 2021 bis Oktober 2023 einen Abwärtstrend. Nach einer kurzen Bodenbildung im Bereich von EUR 99,10 drehte die Aktie nach oben. Dabei schraubte sich das Papier bis zur 200-Tage-Durchschnittslinie nach oben. An der Marke von 117,20 prallte das Papier zunächst nach unten ab und konsolidierte bis EUR 106. Mitte Januar nahm der DAX®-Wert den Aufwärtstrend wieder auf und schob sich schrittweise bis EUR 128,40 nach oben. Seither ist die Aktie in einer Konsolidierung. Gestern sackte die Aktie unter die Kreuzunterstützung bei EUR 117,30 und damit aus dem seit Ende Oktober 2023 gebildeten Aufwärtstrendkanal. Zwischen EUR 113,85 (50%-Retracementlinie) und EUR 114,60 (200-Tage-Durchschnittslinie (gelb)) findet das Papier aktuell eine solide Unterstützung. RSI und MACD sind weiterhin aufwärtsgerichtet. Sinkt die Aktie unter EUR 113,85 droht ein weiterer Rücksetzer bis 110,40. Kaufsignale zeigen sich frühestens oberhalb von EUR 117,30 und einer damit verbundenen Rückkehr in den Aufwärtstrendkanal.

VW (Vz.) in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 28.10.2022–02.05.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

VW (Vz.) in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)


Betrachtungszeitraum: 03.05.2014 – 02.05.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Express Aktienanleihen Protect könnten daher eine interessante Investmentmöglichkeit sein. Bei der unten beschriebenen Express Aktienanleihe Protect wird eine Barriere bei 50 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag fixiert. Würde die Barriere heute bei einem Aktienkurs von aktuell EUR 114,50 festgelegt, würde sie somit bei EUR 57,25 liegen. In diesem Bereich lag die Aktie zuletzt Ende 2009. Notiert die Aktie an einem der jährlichen Beobachtungstage auf Höhe oder oberhalb des Referenzpreises, wird das Papier vorzeitig ausgeübt. In diesem Fall erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennbetrag ausbezahlt. Andernfalls wird nur der jährliche Zinssatz ausbezaht und es verlängert sich die Laufzeit automatisch bis zum nächsten Beobachtungstag. Am finalen Beobachtungstag greift die Barriere. Notiert die VW-Aktie am 09. Juni 2027 auf Höhe der Barriere oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert zurück. Andernfalls drohen Verluste. Faktor Optionsscheine bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit mit einem fixen Hebel von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung der VW (Vz.)-Aktie teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn die Aktie die entgegengesetzte Richtung einschlägt.

Basiswert Produkttyp WKN Emissionspreis Finaler Beobachtungstag Bemerkung
VW (Vz.) Express Aktienanleihe Protect HV4XNL* 101,25%** 09.06.2027 Zinssatz: 6,2% p.a.; Barriere: 50%***

* Zeichnungsfrist bis 30.05.2024 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; *** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag;Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 02.05.2024; 11:45 Uhr;

Faktor Optionsscheine Long auf VW (Vz.) für eine Spekulation auf einen Anstieg der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
VW (Vz.) HC15QZ 7,60 76,787394 86,385818 3 Open End
VW (Vz.) HD07UZ 11,94 92,142349 103,660143 5 Open End
VW (Vz.) HD07V1 7,23 103,658565 111,723201 10 Open End
VW (Vz.) HD07V2 1,31 107,497303 112,872168 15 Open End

Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 02.05.2024; 11:45 Uhr

Faktor Optionsscheine Short auf VW (Vz.) für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
VW (Vz.) HC15Y5 4,47 153,53693 143,940872 -3 Open End
VW (Vz.) HC3076 3,87 138,181975 126,671416 -5 Open End
VW (Vz.) HD4F4Q 22,35 126,665759 118,609817 -10 Open End
VW (Vz.) HD4F4R 28,28 122,82702 117,447197 -15 Open End

Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 02.05.2024; 11:45 Uhr

Weitere Produkte auf die Aktie der VW (Vz.) finden Sie unter www.onemarkets.de oder emittieren Sie einfach Ihr eigenes Hebelprodukt. Mit my.one direct bei stock3 Terminal können Sie in wenigen Schritten Ihr persönliches HVB Hebelprodukt konfigurieren und emittieren!

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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