Kommentar
14:30 Uhr, 12.09.2024

VW – Talfahrt zunächst abgebremst

Erwähnte Instrumente

Beim VW-Konzern stottert der Motor. Unternehmenslenker Oliver Blume muss auf die Kostenbremse drücken. Meldungen über mögliche Werksschließungen und potenziellen betriebsbedingten Kündigungen machten in den zurückliegenden Tagen die Runde und drückten den Aktienkurs unter die 100 Euromarke.

Die Zurückhaltung der Investoren ist nachvollziehbar. Bei den Ertragsperlen Audi und Porsche ist Sand im Getriebe. Beide Marken sorgten maßgeblich dafür, dass der Gewinn zuletzt zweistellig einbrach. In Europa ist der Absatz zudem mau und die Konkurrenz aus China wird auf dem Heimatmarkt immer härter. „In Europa werden weniger Fahrzeuge gekauft. Gleichzeitig drängen neue Wettbewerber aus Asien mit Wucht in den Markt. Der Kuchen ist kleiner geworden und wir haben mehr Gäste am Tisch«, erklärte kürzlich der Konzernchef. Im Rahmen der Automesse in China im Frühjahr stellte VW die neue China-Strategie vor. Demnach wird in den kommenden beiden Jahren mit weiterhin rückläufigen Erträgen gerechnet. Bis 2026 sollen neue E-Modell aus dem Joint Venture mit Xpeng vom Band rollen und mittelfristige die Wende einleiten.

Bis 2026 will der Konzern zehn Milliarden Euro einsparen. Um dies zu erreichen sollen Stellen abgebaut und Material-, Entwicklungs und Fertigungskosten gesenkt werden. Zudem soll die Entwicklungsspanne deutlich reduziert werden. Erste Ergebnisse könnten sich möglicherweise in diesem Jahr im Zahlenwerk niederschlagen. Gleichzeitig sieht der 5-Jahresplan Investments von bis zu 180 Milliarden Euro vor. Im Fokus stehen dabei vor allem die Digitalisierung und Elektrifizierung. Bis 2030 will VW beispielsweise sechs Zellfabriken mit einer Gesamtleistung von 240 Gigawatt aufbauen. 2025 soll bereits jedes fünfte produzierte Fahrzeug einen reinen E-Antrieb haben. Im neuen Werk in South Carolina sollen ab 2026 elektrische Pickups und SUV vom Band fahren.

Günstig bewertet

Nach Angaben von Refinitiv ist ein großer Teil der Analysten mittelfristig dennoch zuversichtlich für das Papier gestimmt und verweist auf die global starke Marktposition mit verschiedenen Marken und die moderate Bewertung. Die Aktie wird aktuell mit KGV von 3,2 und einer erwarteten Dividendenrendite von 10,2 Prozent (Quelle: Refinitiv, Stand: 12.09.2024) bewertet. Gleichwohl sind Rücksetzer nicht auszuschließen. Ein schwacher Gesamtmarkt, weitere Hiobsbotschaften aus dem Automobilsektor oder aus der Wolfsburger Zentrale könnten die Aktie weiter unter Druck setzen.

Chart: VW (Vz.)

Widerstandsmarken: 92,25/96,30/98,35/104,20 EUR

Unterstützungsmarken: 85,75/88,00 EUR

Die VW-Aktie bildet einen langfristigen Abwärtstrend. Die jüngste Abwärtswelle startete Ende Mai 2024 bei EUR 123,60. Im Wochenverlauf tauchte die Aktie zeitweise auf EUR 88. Der kurzfristige RSI-Indikator signalisiert eine überverkaufte Lage und dreht inzwischen nach oben. Der kurzfristige MACD-Indikator deutet ein nachlassendes Abwärtsmomentum an. Daraus resultiert allerdings längst nicht zwingend eine technische Erholung. Zwischen EUR 85,75 und EUR 88 findet die Aktie derzeit eine Unterstützungszone. Diese Zone sollten Anleger genau im Auge behalten. Wird diese Range verletzt, droht die nächste Verkaufswelle. Erste Kaufimpulse zeichnen sich frühestens oberhalb von EUR 92,25 ab. Gelingt es, das Augusttief zu überwinden, eröffnet sich zunächst Potenzial bis EUR 96,30 (Oberkante des Abwärtstrendkanals) und im weiteren Verlauf bis EUR 98,35 (Septemberhoch).

VW (Vz.) in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)


Betrachtungszeitraum: 11.07.2023–12.09.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

VW (Vz.) in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)


Betrachtungszeitraum: 13.09.2018 – 12.09.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Aktienanleihen Protect könnten daher eine interessante Investmentmöglichkeit sein. Bei der unten beschriebenen Aktienanleihe Protect wird eine Barriere bei 75 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag fixiert. Am finalen Beobachtungstag greift die Barriere. Notiert die VW-Aktie am 01. Oktober auf Höhe der Barriere oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert zurück. Andernfalls drohen Verluste. Faktor Optionsscheine bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit mit einem fixen Hebel von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung der VW (Vz.)-Aktie teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn die Aktie die entgegengesetzte Richtung einschlägt.

Basiswert Produkttyp WKN Emissionspreis Finaler Beobachtungstag Bemerkung
VW (Vz.) Aktienanleihe Protect HV4Y1G* 100,00%** 01.10.2025 Zinssatz: 7,6% p.a.; Barriere: 75%***

* Zeichnungsfrist bis 04.10.2024 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; *** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag;Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 12.09.2024; 12:05 Uhr;

Faktor Optionsscheine Long auf VW (Vz.) für eine Spekulation auf einen Anstieg der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
VW (Vz.) HC15QZ 4,02 59,482289 66,917575 3 Open End
VW (Vz.) HD07UZ 3,80 71,376792 80,298891 5 Open End
VW (Vz.) HD7R7X 4,88 80,297669 86,544828 10 Open End
VW (Vz.) HD7R80 3,51 83,271295 87,43486 15 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 12.09.2024; 12:00 Uhr

Faktor Optionsscheine Short auf VW (Vz.) für eine Spekulation auf einen Kursverlust der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR Reset Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
VW (Vz.) HC15Y5 6,67 118,935253 111,5018 -3 Open End
VW (Vz.) HC3076 6,97 107,04075 98,124256 -5 Open End
VW (Vz.) HC7BDM 5,24 98,119873 91,879449 -10 Open End
VW (Vz.) HD2CAD 2,97 95,146247 90,978841 -15 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 12.09.2024; 12:05 Uhr

Weitere Produkte auf die Aktie der VW (Vz.) finden Sie unter www.onemarkets.de oder emittieren Sie einfach Ihr eigenes Hebelprodukt. Mit my.one direct bei stock3 Terminal können Sie in wenigen Schritten Ihr persönliches HVB Hebelprodukt konfigurieren und emittieren!

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

Mehr über Richard Pfadenhauer
Mehr Experten