VW-Manager Müller beerbt Michael Macht an der Porsche-Spitze

Wolfsburg/ Stuttgart (BoerseGo.de) - VW verstärkt seinen Einflussbereich beim Stuttgarter Edelkarossenhersteller Porsche und lässt es müllern. Informierten Kreisen zufolge wird der VW-Konzern am heutigen Dienstagabend den neuen Mann an der Spitze von Porsche bekannt geben. Der 57-Jährige VW-Topmanager Matthias Müller soll auf den acht Jahre jüngeren Michael Macht folgen.

Über den geplanten Wechsel von Müller in den Porsche-Chefsessel wird seit mehreren Wochen heftig spekuliert. Mit diesem Schritt an der Vorstandsspitze sichert sich VW Stück für Stück die personelle und operative Machtbasis im Hause des Zuffenhausener Sportwagenbauers. Denn mit Matthias Müller kommt ein Intimus des VW-Chefs Martin Winterkorn nach Zuffenhausen.

Im Gegenzug wird der bisherige Porsche-Chef Michael Macht aus Zuffenhausen abgezogen und als Produktionsvorstand in die VW-Zentrale nach Wolfsburg wechseln. Und der bisherige Porsche-Produktionsvorstand Jochem Heizmann soll sich künftig um das VW-Lastwagengeschäft und die Konzernbeteiligungen an MAN und Scania kümmern.

Damit die Personalrochaden wirksam werden, muss der Aufsichtsrat zustimmen. Von einem positiven Votum des Kontrollorgans wird aber ausgegangen.

Porsche hatte bis Sommer 2009 unter Führung des früheren Porsche-Chefs Wendelin Wiedeking versucht, den VW-Konzern mit Hilfe riskanter Spekulationsgeschäfte zu übernehmen. Der Angriff scheiterte im Zuge der sich ausweitenden Finanzkrise, im Gegenzug musste VW den hoch verschuldeten Sportwagenbauer stützen. Die Komplettübernahme von Porsche als zehnte Marke im VW-Konzern soll im nächsten Jahr abgeschlossen sein.