VW kann nicht mit, will aber auch nicht ohne Suzuki
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Volkswagen-Konzernführung will retten, was noch zu retten ist. Die Wolfsburger würden die Partnerschaft mit dem japanischen Autobauer Suzuki ungeachtet dessen Trennungsabsichten gerne fortsetzen. Das Management hat am Montagabend im Vorfeld der Automesse IAA in Frankfurt nur leise Töne hervorgebracht, um die Japaner nicht noch mehr zu verstimmen. Konzernchef Martin Winterkorn sagte, man befinde sich "in schwierigen Verhandlungen" mit Suzuki. Daher wolle er sich zunächst nicht öffentlich zu dem Thema äußern.
Der japanische Kleinwagenspezialist hatte zuvor die vor zwei Jahren mit VW eingegangene Kooperation aufgekündigt, weil er um seine Eigenständigkeit fürchtet. Suzuki-Chef Osamu Suzuki bot den Wolfsburgern an, die von VW gehaltenen Aktien zurückzukaufen. Der japanische Konzern wolle technische Neuentwicklungen künftig alleine vorantreiben.
Volkswagen hatte die Japaner am Wochenende hingegen des Vertragsbruchs bezichtigt. Suzuki habe unzulässigerweise Dieselmotoren von Fiat bezogen, hieß es in Wolfsburg. Der deutsche Konzern räumte seinem Partner daraufhin eine mehrwöchige Frist ein, um "diesen Sachverhalt zu korrigieren".
VW wollte mit Hilfe der Japaner den wachstumsstarken indischen Markt aufmöbeln. Suzuki ist dort mit der Kleinwagenmarke Maruti Marktführer. Das familiengeführte japanische Unternehmen erhoffte sich von der 2009 eingegangenen Allianz mit Wolfsburg im Gegenzug Zugang zu neuen Technologien.
Seine Erfolgsfahrt setzte Volkswagen in den ersten acht Monaten fort: In dieser Zeit setzte der Konzern weltweit 5,4 Millionen Fahrzeuge ab, 14 Prozent mehr als zu gleicher Zeit vor einem Jahr. 2011 will Volkswagen weltweit mehr als acht Millionen Fahrzeuge verkaufen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.