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08:25 Uhr, 13.09.2011

VW kann nicht mit, will aber auch nicht ohne Suzuki

Frankfurt (BoerseGo.de) – Die Volkswagen-Konzernführung will retten, was noch zu retten ist. Die Wolfsburger würden die Partnerschaft mit dem japanischen Autobauer Suzuki ungeachtet dessen Trennungsabsichten gerne fortsetzen. Das Management hat am Montagabend im Vorfeld der Automesse IAA in Frankfurt nur leise Töne hervorgebracht, um die Japaner nicht noch mehr zu verstimmen. Konzernchef Martin Winterkorn sagte, man befinde sich "in schwierigen Verhandlungen" mit Suzuki. Daher wolle er sich zunächst nicht öffentlich zu dem Thema äußern.

Der japanische Kleinwagenspezialist hatte zuvor die vor zwei Jahren mit VW eingegangene Kooperation aufgekündigt, weil er um seine Eigenständigkeit fürchtet. Suzuki-Chef Osamu Suzuki bot den Wolfsburgern an, die von VW gehaltenen Aktien zurückzukaufen. Der japanische Konzern wolle technische Neuentwicklungen künftig alleine vorantreiben.

Volkswagen hatte die Japaner am Wochenende hingegen des Vertragsbruchs bezichtigt. Suzuki habe unzulässigerweise Dieselmotoren von Fiat bezogen, hieß es in Wolfsburg. Der deutsche Konzern räumte seinem Partner daraufhin eine mehrwöchige Frist ein, um "diesen Sachverhalt zu korrigieren".

VW wollte mit Hilfe der Japaner den wachstumsstarken indischen Markt aufmöbeln. Suzuki ist dort mit der Kleinwagenmarke Maruti Marktführer. Das familiengeführte japanische Unternehmen erhoffte sich von der 2009 eingegangenen Allianz mit Wolfsburg im Gegenzug Zugang zu neuen Technologien.

Seine Erfolgsfahrt setzte Volkswagen in den ersten acht Monaten fort: In dieser Zeit setzte der Konzern weltweit 5,4 Millionen Fahrzeuge ab, 14 Prozent mehr als zu gleicher Zeit vor einem Jahr. 2011 will Volkswagen weltweit mehr als acht Millionen Fahrzeuge verkaufen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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