Vorsitz der Euro-Gruppe: Wer tritt das Juncker-Erbe an?
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Berlin (BoerseGo.de) - Die Unionsfraktion im Bundestag will eine Kandidatur von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für den Vorsitz der Euro-Gruppe nicht um jeden Preis durchsetzen. Schäuble sei sicher geeignet, aber für seine Fraktion sei es nicht die entscheidende Frage, welche Nationalität der Juncker-Nachfolger hat, sagte Unionsfraktionsvize Michael Meister der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Gegen Schäuble als Nachfolger von Jean-Claude Juncker spreche zudem, dass Deutschland in der Euro-Krise zunehmend eigene Interessen vertreten müsse. „Wir müssen gelegentlich auch unsere deutschen Interessen wahren. Der Chef der Euro-Gruppe muss dagegen die Interessen aller zusammenführen“, sagte Meister.
Das Treffen der Euro-Finanzminister war am Dienstag geprägt von Nachfolge-Diskussionen. Die Euro-Gruppe muss den scheidenden Vorsitzenden Jean-Claude Juncker in den nächsten Wochen ersetzen. Juncker hatte am Montagabend bestätigt, sein Amt Ende des Jahres bzw. Anfang kommenden Jahres vorzeitig niederzulegen. Der Luxemburger gilt schon seit längerem als amtsmüde. Der luxemburgische Premierminister führt die Euro-Gruppe seit 2005.
Schäuble äußerte sich am Dienstag nicht dazu, ob er als Nachfolger zur Verfügung stehen könnte. „Ich gehöre zu denjenigen, die diese Entscheidung bedauern. Jetzt müssen wir sehen, was wir damit machen, ich werde dazu weiter keine Erklärungen abgeben, sagte er in Brüssel. Schäuble gilt auch deshalb nicht als die erste Wahl, weil in Deutschland im kommenden Jahr Bundestagswahlen anstehen. Auch der französische Finanzminister Pierre Moscovici wurde als Nachfolger Junckers ins Spiel gebracht.
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