Analyse
11:20 Uhr, 29.09.2022

VONOVIA – Metzler sieht trotz Kursrutsch kein Erholungspotenzial in der Aktie

Zahlreiche Analysten haben bei Vonovia noch sehr hohe Kursziele. So wurde erst gestern bei Berenberg das Kursziel von 50 EUR bestätigt.

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  • Vonovia SE
    ISIN: DE000A1ML7J1Kopiert
    Kursstand: 21,100 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Vonovia SE - WKN: A1ML7J - ISIN: DE000A1ML7J1 - Kurs: 21,100 € (XETRA)

Vonovia sei führend bei der Dekarbonisierung und die Widerstandsfähigkeit und die Dynamik im Geschäft seien hoch. Auch die meisten anderen Analysten sehen das ähnlich und halten an ihren Kurszielen von 35 EUR + x derzeit noch fest. Da fällt es auf, wenn sich ein Bär wie Metzler meldet und Gründe nennt, weshalb die Aktie von Vonovia doch kein Erholungspotenzial besitzt.

Kursziel deutlich gesenkt

Bereits zuvor war der Analyst von Metzler eher vorsichtig gestimmt und hat nur das Rating „Halten“ auf der Aktie stehen. Das Kursziel wurde heute aber noch einmal kräftig von 33 EUR auf 23 EUR gesenkt. Auf dem Langfristchart ist gut erkennbar, dass Vonovia heute gerade mal noch auf dem Kursniveau vom Jahr 2014 handelt. 8 Jahre Portfolioaufbau, zahlreiche Kapitalerhöhungen zu deutlich höheren Kursen, alles wurde mehr oder weniger im aktuellen Umfeld innerhalb weniger Monate vernichtet.

Metzler gießt da Wasser in den Wein und erwartet eine baldige Belastung des FFO (Funds from Operation) bei Vonovia wegen der steigenden Zinsen. Auch die operativen Kosten ziehen an. Die Mieteinnahmen können erst nach und nach und mit erheblicher Verzögerung erhöht werden. Eine Problematik, auf die ich an dieser Stelle bereits frühzeitig hingewiesen habe.

Zudem stünden bei Vonovia in den kommenden Jahren massive Investitionen auf der Agenda, um zu einem Nettonull-Emissionen-Unternehmen zu werden. Dies dürfte die freien Cashflows stark beeinträchtigen. Daher sei die Fantasie für hohe Dividenden von begrenzter Natur. Derzeit bestehe aber Spielraum, die Dividende zumindest noch stabil zu halten.

Fazit: Die Bewertung erscheint den Analysten zwar grundsätzlich günstig, doch der fundamentale Gegenwind hält mit voller Wucht an. Vonovia dürfte künftig kein Outperformer sein. Fallen die Zinsen, sollte Erholungspotenzial bestehen, doch es warten viele Hindernisse auf dem Weg zurück zu alter Form. Gerade der Umbau der zahlreichen Immobilien dürfte in den kommenden Jahren stark belasten. Unternehmen, die vom "grünen" Umbau profitieren, scheinen da attraktiver.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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