Fundamentale Nachricht
08:09 Uhr, 25.10.2019

Vom Musterschüler zum Nachzügler

Die Finanzexperten der DWS werfen einen Blick auf die neuesten deutschen Industrieproduktionszahlen im europäischen Vergleich.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) – nicht nur die Stimmung bei deutschen Unternehmen scheint deutlich schlechter zu sein scheint als bei französischen. Das Gleiche gilt für die Wirtschaftszahlen. Die deutsche Industrieproduktion zeigte sich in den letzten Monaten vergleichsweise schwach, wie Finanzexperten der DWS in einer Publikation aus der Reihe „Chart der Woche“ schreiben.

Für den gesamten Euroraum scheine die Industrieproduktion noch weitestgehend solide zu sein. Italien, das lange hinterherhinkte, schneide im Vergleich dazu sogar recht gut ab. Selbst das Vereinigte Königreich habe in letzter Zeit bessere Industrieproduktionszahlen vorgelegt als Deutschland. Allerdings beinhalteten diese noch nicht die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen im laufenden Brexit-Streit, heißt es weiter.

„Ähnlich wie beim Handelskonflikt hat Deutschland als Europas führender Exporteur den Großteil der Brexit-Effekte zu spüren bekommen. Die starke Exportabhängigkeit Deutschlands könnte im Umkehrschluss aber auch ein Vorteil sein, falls sich die politischen Rahmenbedingungen für den Handel und den Brexit in den kommenden Wochen verbessern sollten. Das gilt umso mehr, als sowohl die Erwartungen als auch die Wirtschaftszahlen bereits ziemlich schlecht sind“, so die DWS-Experten.

Die jüngsten Zahlen zur deutschen Industrieproduktion deuteten auf eine erste Stabilisierung der Gesamtzahlen hin. Die Produktion sei im August um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen und die Daten für den Juli seien von minus 0,6 auf minus 0,4 Prozent nach oben korrigiert worden. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe habe jedoch ihren Rückgang fortgesetzt, insbesondere in der Chemie und Pharmazie, die im Vergleich zum Vormonat mit minus drei Prozent stark zurückgegangen sei, heißt es weiter.

Die „gute Nachricht" ist, dass die ohnehin schon schwachen Vorjahreszahlen ab November 2019 im Jahresvergleich leichter zu erreichen oder zumindest annähernd zu erreichen sein sollten“, so die DWS-Experten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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