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11:02 Uhr, 31.05.2011

Volkswagen klopft in München an die Tür

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Wolfsburg/ München (BoerseGo.de) – Nun geht alles ganz schnell: Nachdem der Volkswagen-Konzern diesen Montag mittels einer Personalrochade sich ein Mitspracherecht im operativen Geschäft beim LKW-Bauer MAN eingeräumt hatte, erfolgt am heutigen Dienstag der nächste Schritt in Richtung einer engeren Verzahnung der Konzerne. Der Wolfsburger Autobauer legte das vor Wochen bereits angekündigte Übernahmeangebot für die MAN-Aktionäre offiziell vor, nachdem es zuvor von der Finanzaufsicht BaFin genehmigt worden war. Damit rückt die seit Jahren angestrebte Nutzfahrzeug-Phalanx aus VW, MAN und Scania wieder ein Stück näher zusammen. Das Trio soll es in Sachen Größe mit den Branchenrivalen Daimler und Volvo aufnehmen können.

Demzufolge bietet Volkswagen 95 Euro je MAN-Stammaktie und 59,90 Euro je Vorzugspapier. Damit liegt die Offerte unter dem aktuellen Aktienkurs. Dies entspricht aber den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestpreisen. Aktuell hält VW gut 30 Prozent an MAN. Dass VW nur den Minimalpreis zu zahlen bereit ist, ist laut Experten ein Indiz, dass die Niedersachsen nicht an einer Komplettübernahme von MAN interessiert sind.

Denn das spielt für die Wolfsburger offensichtlich vorerst keine Rolle. Der Konzern will eher 35 bis 40 Prozent der Anteile halten, um die kartellrechtliche Genehmigung für die Kontrolle von MAN zu erlangen. MAN kündigte eine Stellungnahme innerhalb von zwei Wochen an. Zunächst wolle man das Angebot prüfen, sagte ein Sprecher.

Weniger der Schritt selbst als vielmehr der Zeitpunkt kam für Marktbeobachter nun doch überraschend. Bislang galt in Wolfsburg stets die Ansage, dass die Münchner zuvorderst ihre Compliance-Probleme mit der ehemaligen Tochter Ferrostaat in den Griff bekommen müssten, bevor das Thema einer Kontrollübernahme in Betracht zu ziehen ist.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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