Volatilität und Risiken beherrschen den Anleihemarkt
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Zur Vorsicht bei Anlagen in verzinsliche Wertpapiere rät Nick Hayes, Manager des AXA WF Global Strategic Bonds Fonds – zumindest kurzfristig. Die Volatilität am Anleihemarkt werde in den kommenden Wochen und Monaten voraussichtlich weiter steigen, erläutert der Anlageexperte. Das vergangene Quartal sei schwierig und unbeständig für Investoren gewesen, die in die Assetklasse investieren wollten. Die Märkte hätten sich vor allem wegen der steigenden Renditen von Bundesanleihen schlechter entwickelt, aber auch wegen der griechischen Schuldenkrise, die sich gegen Ende des Quartals auf risikoreiche Anlagen ausgewirkt habe.
Risiken in den kommenden Monaten
In absehbarer Zukunft gebe es zwei große Risiken, die dafür sorgen könnten, dass die Volatilität an den Fixed-Income-Märkten hoch bleibe. Eines sei der beginnende Ausverkauf von Rohstoffen, nachdem sich die Lage in Griechenland beruhigt hat. Möglicherweise stehe dieser im Zusammenhang mit der Schwäche des chinesischen Aktienmarktes und dem amerikanischen Atom-Deal mit dem Iran. So oder so, risikobehaftete Vermögenswerte kämen unter Druck. Bei Anleihen manifestiere sich dieser Druck in der Ausweitung der Spreads bei amerikanischen Hochzinsanleihen. Staatsanleihen hätten sich seit dem Ausverkauf zu Beginn des Jahres dagegen auf einem höheren Zinsniveau stabilisiert.
Für den Anleihemarkt gefährlich werden könne in den folgenden Monaten die Neu-Bepreisung von festverzinslichen Wertpapieren durch eine aggressivere Haltung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). „Wenn die Fed ihre Zinsen erhöht, dann wird es das erste Mal seit über neun Jahren sein. Weil dies der Beginn eines Normalisierungsprozesses sein wird, kann man nicht vorhersagen, wie die Märkte reagieren werden. Sollte die Fed die Zinsen schnell erhöhen, könnte das negative Auswirkungen auf die Assetklasse haben. Die Folge könnte eine Ausweitung der Spreads bei Investment-Grade- und hochverzinslichen Anleihen sowie bei Schwellenländer-Anleihen sein.“
Einfluss auf die Portfoliopositionierung
Deswegen nimmt Hayes im Vergleich zum letzten Quartal eine vorsichtigere Haltung bei der Positionierung seines Fixed-Income-Portfolios ein. „Das bedeutet, die Reduzierung von risikoreichen Positionen, die Absicherung gegen die Ausweitung von Credit Spreads mit Derivaten und die Erhöhung von Laufzeiten“, erklärt der Fondsmanager. In Zukunft könnte die Erhöhung des Kreditrisikos allerdings wieder eine Option sein, falls die Bewertungen attraktiver werden.
Im Falle eines Risk-off-Szenarios könne es zu einem Ausverkauf von gewissen Wertpapieren kommen. Die daraus resultierende Ausweitung der Spreads könne jedoch auch für interessante Kaufgelegenheiten sorgen, so Hayes. Während seine Haltung insgesamt derzeitig vorsichtig sei, könne der Fixed-Income-Markt nach Griechenland Möglichkeiten bieten, mit einer flexiblen Asset Allokation Rendite zu erzielen.
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