Analyse
09:30 Uhr, 12.05.2023

VITESCO - Verlust weitet sich aus

Die Umstrukturierung der Konzernstruktur sowie der Aufbau der Lagerbestände haben das Ergebnis des Kfz-Zulieferers im ersten Quartal belastet. Der Vorstand sieht das Unternehmen dennoch auf Kurs.

Erwähnte Instrumente

  • VITESCO TECHS GRP NA O.N. - WKN: VTSC01 - ISIN: DE000VTSC017 - Kurs: 64,600 € (XETRA)

Um den Fokus auf das Elektrifizierungsgeschäft noch mehr zu verstärken, wurden die ursprünglich vier Geschäftsbereiche des Vitesco-Konzerns zu Jahresbeginn in die beiden Divisionen Powertrain Solutions und Electrification Solutions überführt.

Aus 4 mach 2

Der Konzernumsatz stieg, wie von Analysten erwartet, im ersten Quartal um 2,5 Prozent auf 2,31 (VJ 2,26) Mrd. EUR, wovon 1,61 (VJ 1,64) Mrd. EUR auf das Segment Powertrain Solutions entfielen. Im Bereich Electrification Solutions klettern die Erlöse auf 716,8 (VJ 634,3) Mio. EUR.

Das bereinigte EBIT ging auf 37,1 (VJ 47,7) Mio. EUR zurück, was einer Marge von gerade mal noch 1,6 (VJ 2,1) Prozent entspricht. Unbereinigt rutschte das EBIT mit minus 25,3 (VJ 37,6) Mio. EUR in den roten Bereich. Das Konzernergebnis verschlechterte sich auf minus 50,7 (VJ minus 11,3) Mio. EUR, was einem Ergebnis pro Vitesco-Aktie von minus 1,27 (VJ minus 0,28) Euro entspricht.

Während das bereinigte EBIT bei Powertrain Solutions leicht auf 117,3 (VJ 111,3) Mio. EUR stieg, belasteten die weiterhin hohen Anlaufkosten in der Division Electrification Solutions, so dass dort das Ergebnis auf minus 72,0 (VJ minus 61,3) Mio. EUR zurückging.

Aufgrund des bereits erwähnten Vorratsaufbaus fiel der operative Cashflow auf 76,9 (VJ 108,2) Mio. EUR. Der freie Cashflow war mit minus 41,1 (VJ 48,2) Mio. EUR sogar negativ. Der Cashbestand ging folglich auf 728,1 (VJ 857,4) Mio. EUR zurück. Die Nettoliquidität lag mit 276,8 (VJ 333,4) Mio. EUR dennoch auf einem ordentlichen Niveau. Die Eigenkapitalquote war wegen des Quartalsverlust leicht rückläufig und stellte sich auf 39,1 (VJ 40,3) Prozent.

Prognose bleibt bestehen

Für das zweite Quartal geht der Vitesco-Vorstand trotz bestehender globaler Herausforderungen von einer leichten Verbesserung aus. Aufgrund der sich entspannenden Materialverfügbarkeit wird für die weltweite Fahrzeugproduktion mit einem Aufwärtstrend im Vergleich zum Vorjahresquartal gerechnet. In Bezug auf das Gesamtjahr hält Vitesco an der Prognose fest. Für den Umsatz wird mit einem Anstieg auf 9,2 bis 9,7 (VJ 9,07) Mrd. EUR gerechnet. Die bereinigte EBIT-Marge wird zwischen 2,9 und 3,4 (VJ 2,5) Prozent erwartet. Der freie Cashflow soll bei 50 (VJ 123,2) Mio. EUR liegen.

Fazit: Durchwachsen – das trifft es am besten, wenn man sich die Zahlen von Vitesco im Auftaktquartal anschaut. Positiv zu werten ist, dass die Erlöse im Elektrifizierungsbereich deutlich zulegen konnten. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis auch in diesem Segment schwarze Zahlen und auskömmliche Margen erzielt werden. Mit einem Einstieg in die Aktie kann man sich deshalb vermutlich noch Zeit lassen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 9,07 9,44 9,78
Ergebnis je Aktie in EUR 2,58 4,97 8,78
KGV 25 13 7
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,86 1,84
Dividendenrendite 0,00 % 1,33 % 2,85 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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