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11:27 Uhr, 28.10.2015

Vietnam bietet sich als billigere Alternative zu China an

Vietnam preist sich weltweit als billigerer Standort für Fabriken und Alternative zu China an und ist damit erfolgreich.

Hanoi (Godmode-Trader.de) - Analysten sprechen von der dritten Welle der Industrie-Migration: in den 70er Jahren zogen Fertigungsprozesse von Japan nach Singapur, Taiwan und Südkorea, in den 90er Jahren nach China und nun nach Süd- und Südostasien: Thailand, Bangladesch, Indien, Kambodscha und vor allem Vietnam. Neueste Daten untermauern die Entwicklung. So sind die Auslandsinvestitionen in Vietnam in diesem Jahr bis Mitte Oktober um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angestiegen. Dies gab die Investitionsbehörde am Mittwoch bekannt. Fast zwei Drittel der 19,2 Milliarden Dollar flossen in Produktion und Verarbeitung.

Die meisten Investitionen kamen nach Angaben der vietnamesischen Behörde aus Malaysia (2,4 Mrd. Dollar), gefolgt von Südkorea, Großbritannien und Japan. Deutsche Firmen investierten 2014 rund 169 Millionen Dollar in Vietnam. Das asiatische Land wirbt bei Internatnalen Firmen damit, ein billigerer Standort für Fabriken und eine Alternative zu China zu sein. Im Vergleich zum großen Nachbarn bleibt Vietnam aber nach wie vor ein kleines Licht. China hat im Jahr 2014 Auslandsinvestitionen im Umfang von 128 Milliarden Dollar angezogen.

Dies könnte sich aber bald schon zugunsten Hanois ändern: Nach dem Durchbruch beim Freihandelsabkommen mit der EU und der beschlossenen Aufhebung fast aller Zölle zwischen den Handelspartnern dürften sich die Investitionen in Vietnam beschleunigen. Auch beim geplanten Transpazifischen Freihandelsabkommen (TPP) mit den USA und zehn weiteren Ländern ist Vietnam dabei - nicht jedoch China. Das dürfte noch mehr Investoren von China nach Vietnam bringen, prognostiziert die Investmentberatung InvestConsultGroup in Hanoi. Zwei Drittel der Exporte Vietnams gingen 2014 bereits in die EU und die USA.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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