Vietnam: Aufruhr im Land nach Reis-Exportstopp
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Hanoi (Godmode-Trader.de) - Vietnam stoppt vorerst seine Reisexporte. Die Zollbehörde ordnete am Dienstag eine vorübergehende Aussetzung der Ausfuhren an, um die Ernährungssicherheit der eigenen Bevölkerung während der Coronavirus-Pandemie zu gewährleisten. Sowohl die Corona-Pandemie als auch eine schwere Dürre und ein Eindringen von Salzwasser in das Mekong Delta im Süden des Landes böten Grund zur Sorge, begründete die Regierung in Hanoi den Schritt.
Vietnam ist nach Indien und Thailand der drittgrößte Exporteur von Reis weltweit. Das Land exportierte im vergangenen Jahr rund 6,37 Mio. Tonnen Reis im Wert von umgerechnet 2,6 Mrd. Euro.
Nahrungsmittel könnten knapp werden, erklärte Ministerpräsident Nguyen Xuan Phuc in einer Mitteilung. Zudem ordnete er an, das Land solle zusätzliche Reisvorräte einkaufen. „Die Exportsperre wird, wenn sie nicht schnell wieder aufgehoben wird, der Reisindustrie schwer schaden, von den Bauern und Händlern bis hin zu den Exporteuren und Importeuren", befürchtet Pham Thai Binh, Direktor von Trung An High-Tech Agriculture Co. im Gespräch mit Bloomberg. „Wir müssten viel Geld ausgeben, um die Container von den Häfen zurückzubringen, während die Bauern darunter leiden werden, da die Preise aller Wahrscheinlichkeit sinken werden.
Das Handelsministerium erklärte, Vietnam könnte mit einer Reis-Knappheit konfrontiert werden, wenn das Tempo der Exporte so hoch bleibe wie in den ersten beiden Monaten des Jahres. Aus diesem Grund habe der Premierminister auf Vorschlag des Handelsministeriums beschlossen, die Reisausfuhren bis Ende Mai vorübergehend auszusetzen. Doch nun machte das Handelsministerium aufgrund der Kritik aus der Wirtschaft eine Kehrwende und erbittet sich mehr Zeit, um die Folgen eine Exportsperre besser beurteilen zu können. „Das Ministerium benötigt zusätzliche Zeit, um die tatsächliche Reisproduktion in der Winter-Frühlings-Saison, die Anzahl der unterzeichneten Verträge und die tatsächlichen Lagerbestände der Reisunternehmen zu bewerten", heißt es in der von Handelsminister Tran Tuan Anh unterzeichnete Anfrage an den Premierminister.
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