Vier Dinge, die wir im August im Blick haben sollten
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Atlanta (GodmodeTrader.de) – Yuan: Die chinesische Währung hat in den vergangenen Wochen deutlich abgewertet. In der letzten Woche hat sich der Abwärtstrend des Yuan weitgehend weiter fortgesetzt. Die chinesische Zentralbank (People’s Bank of China, PBOC) hat die Zinsen in den letzten acht Monaten bereits mehrmals gesenkt. Gleichzeitig sind die Märkte skeptischer geworden, was Chinas Wachstumsaussichten angeht – beides hat auf den Yuan gedrückt, wie Invesco-Marktstrategin Kristina Hooper in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
In den vergangenen Tagen habe sich die chinesische Währung allerdings wieder etwas erholt. Grund sei die Ankündigung einer geldpolitischen Maßnahme der PBOC gewesen, die den Yuan gestärkt habe: Die Bank habe die Mindestreserve für den Handel mit bestimmten Devisentermingeschäften von null auf 20 Prozent erhöht – dadurch würden Short-Positionen in Yuan deutlich teurer. Außerdem scheine China beim Schuldenabbau eine Pause einzulegen. In der letzten Woche habe Präsident Xi Jinping ein Paket von Wachstumsmaßnahmen präsentiert, das auch höhere Staatsausgaben – mit besonderem Schwerpunkt auf Infrastrukturprojekten – und eine Lockerung der Kreditkonditionen für Banken und Unternehmen umfasse, heißt es weiter.
„Chinas Wachstumsmaßnahmen (einschließlich der für diesen Herbst geplanten Einkommensteuersenkungen) sollten den Wirtschaftsausblick verbessern und damit auch den Yuan stützen. China scheint aber auch seine Währung relativ schwach halten zu wollen, um den durch höhere Zölle belasteten Außenhandel zu stützen. Diese gegenläufigen Wirkungsrichtungen könnten zu stärkeren Wechselkursschwankungen führen. Noch nutzt China seine Währung nicht als Waffe. Falls der Handelskonflikt mit den USA noch weiter eskalieren sollte, würde ich einen derartigen Schritt aber nicht ausschließen“, so Hooper.
Brexit: Mitte August würden die Brexit-Verhandlungen in Brüssel wieder aufgenommen. Dabei werde immer wahrscheinlicher, dass Großbritannien die Europäische Union (EU) ohne einen Anschlussvertrag verlassen werde. Mehrere Vertreter der britischen Regierung hätten die prekäre Lage ihres Landes zuletzt immer offener und lautstärker angesprochen. Der britische Handelsminister Liam Fox habe die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit ohne Abkommen vor kurzem auf 60 Prozent geschätzt, heißt es weiter.
„In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass die eigentliche Frist für Großbritannien nicht erst im März 2019, sondern bereits im Oktober ausläuft, da so viel Zeit allein für die Ratifizierung eines Abkommens durch alle EU-Mitgliedstaaten benötigt werden dürfte. Anders ausgedrückt könnte es an den britischen Finanzmärkten in dieser alles entscheidenden Verhandlungsphase zu erheblichen Turbulenzen kommen. Das Pfund ist bereits auf ein Elfmonatstief gesunken, könnte aber problemlos noch weiter abwerten, falls ein Scheitern der Verhandlungen noch wahrscheinlicher werden sollte. Wir werden diese Situation genau beobachten“, so Hooper.
NAFTA-Verhandlungen: Nachdem die für Mai 2018 festgesetzte Frist für eine Einigung auf Reformen des Freihandelsabkommens NAFTA verstrichen war, habe es kaum noch Hoffnungen auf eine Einigung im Jahr 2018 gegeben. Jetzt verhandelten die USA, Kanada und Mexiko aber wieder. So werde berichtet, dass sich die USA und Mexiko schon bald auf gewisse Teilreformen einigen könnten, wobei Kanada von diesen jüngsten Gesprächen ausgeschlossen gewesen sei, heißt es weiter.
„Während die US-amerikanische Regierung voll auf die Verhandlung bilateraler Abkommen setzt, besteht Mexiko auf einem trilateralen Abkommen mit Kanada, das ich ebenfalls positiv werten würde. Wir werden diese Entwicklung genau verfolgen, jetzt, da die Einigung auf ein neues NAFTA-Abkommen zwischen den drei Staaten wieder wahrscheinlicher geworden ist“, so Hooper.
Verschärfung des Handelskonfliktes zwischen den USA und China: In der vergangenen Woche sei der handelspolitische Schlagabtausch zwischen den USA und China nochmals erbitterter geworden. China habe klargestellt, dass es keine Zugeständnisse machen werde. Mit ihrem letzte Woche vorgestellten Wachstumsprogramm scheine sich die chinesische Regierung für einen Kampf zu rüsten. Obwohl die chinesische Wirtschaft bereits etwas an Dynamik verloren habe, scheine China bereit, kurzfristige Schmerzen in Kauf zu nehmen — und sei für einen länger andauernden Konflikt ganz klar besser aufgestellt als die USA, heißt es weiter.
„Die Tatsache, dass das Handelsdefizit der USA im Juni gestiegen ist, könnte die Trump-Regierung zu einer aggressiveren Haltung im Handelskonflikt verleiten. Wie ich an dieser Stelle bereits mehrfach hervorgehoben habe, würde eine Eskalation dieses Konfliktes vermutlich beiden Seiten erheblich schaden – wobei ich nicht der allgemein vorherrschenden Meinung zustimme, dass China härter getroffen wäre. Klar ist aber, dass die Folgen für die Weltwirtschaft gravierend sein könnten. Daher müssen wir die weiteren Entwicklungen im Handelsstreit genau verfolgen“, so Hooper.
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