Kommentar
16:07 Uhr, 19.02.2010

Vertrauenskrise in den USA?

Montag:
Feiertag in den USA: Washington's Birthday (Presidents' Day). Kein Handel an Nasdaq und NYSE

Das japanische Wirtschaftswachstum ist im vierten Quartal um 4,6 % gestiegen nach zuvor 1,3 %. Annualisiert kletterte die Wirtschaftsleistung um 1,1 % nach 0,0 % (revidiert von 0,3 %) im Vorquartal.

Saisonbereinigt ist das Volumen der australischen Kreditfinanzierung im Immobilienbereich im Dezember um 4,7 % auf 15,526 Mrd. Australische Dollar gesunken. Gleichzeitig blieb der Umfang aus dem Handel nahezu unverändert bei 26,729 Mrd. Dollar von zuvor noch 26,718 Mrd. Dollar.

Dienstag:

Faschingsdienstag

Die Kfz Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im Januar verglichen mit dem Vorjahr um 12,9 % gestiegen nach +16,4 % im Vormonat und +26,9 % im Monat davor.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im Februar bei 45,1. Erwartet wurde der Index mit 41,0. Im Monat zuvor hatte er noch bei 47,2 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 27,1 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf -54,8 Zähler erhöht von -56,6 im Monat zuvor.

Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verschlechterte sich zum Vormonat um 6,2 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun 40,2 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum gewinnt leicht um 0,6 Zähler auf nunmehr -62,1 Punkte.

Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Januar-Jahresvergleich um 3,5 % gestiegen. Im Vormonat hat das Plus 2,9 % betragen.

Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im Februar bei 24,91. Im Vormonat hatte er noch bei 15,92 gestanden. Erwartet wurde der Januar im Bereich 16,4 bis 18.

Die Nettokapitalzuflüsse in die USA lagen im Dezember bei 63,3 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatten diese bei 126,4 Mrd. US-Dollar gelegen. Damit wurde der Vormonatswert von 126,8 Mrd. US-Dollar nach unten revidiert.

Unser Kommentar:

Der Rückgang bei den Kapitalzuflüssen in den USA ist bedenklich. Womöglich sind das erste Anzeichen einer beginnenden Vertrauenskrise: Wenn ausländische Anleger weniger Geld in den USA anlegen, also etwa weniger Staatsanleihen kaufen, dann ist das ein Warnsignal, das man aufmerksam beobachten muss. Zudem sind die Kapitalzuflüsse nicht nur marginal zurück gegangen: Ein Einbruch um rund 50 Prozent ist eine echte Hausnummer. Unser Rat: Vorsicht vor Staatsanleihen, das gilt auch für Europa und Japan...

Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im Februar bei 17 . Im Vormonat hatte er noch bei 15 gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich von 16.

Mittwoch:

Aschermittwoch

Der Ausgabenindex im Dienstleistungsbereich ist gegenüber dem Vormonat um 0,9 % zurückgegangen.

Die Zahl der in Deutschland einsteigenden Flugpassagiere insgesamt ist in 2009 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 % auf 158,2 Mio. gefallen.

Bei den Flügen mit Flugziel in Deutschland ist die Passagierzahl ebenfalls um 4,5 %, auf etwa 23,7 Mio., bei den Auslandsflügen um 4,5 % auf rund 134,5 Mio. zurückgegangen.

Die britische Arbeitslosenrate der letzten drei Monate bis Januar liegt bei 7,8 % und damit auf gleichem Niveau wie schon für die vorangegangenen drei Monate. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtszeitraum auf Dreimonatssicht um 3.000 auf 2,46 Mio. zurückgegangen.

Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für Dezember einen Überschuss von 4,4 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Defizit in Höhe von 1,8 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Plus des Vormonats wurde auf 4,0 Mrd. Euro revidiert von zuvor veröffentlichten 4,8 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 3,1 % gestiegen , die Einfuhren um 1,7 % geklettert.

Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im Dezember um 0,5 % gestiegen. Die Produktion des Vormonats wurde von -1,1 % auf nun -0,8 % nach oben revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 3,1 % gesunken nach zuletzt -6,8 % (revidiert von -8,0 %).

Der Weltwirtschaftsklimaindikator für das erste Quartal 2010 ist auf 99,5 geklettert von noch 91,4 im vierten Quartal 2009. Ein Jahr zuvor hatte der Wirtschaftsklimaindex bei nur 50,7 gestanden.

Der Index für die aktuelle Lage notiert bei 67,3 nach 54,2 im Vorquartal. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte der Indikator bei 46,7 notiert. Der Indikator für die Erwartungen steigt auf 129,8 nach 126,3 im vierten Quartal 2009. Im entsprechenden Quartal vor einem Jahr lag der Indikator noch bei 54,4.

Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Januar bei 621.000, ein Minus von 4,9 % zum Vormonat. Erwartet wurden 590.000 bis 615.000. Im Monat davor waren es 653.000 gewesen.

Die US-amerikanischen Importpreise sind im Januar um 1,4 % gestiegen nach zuletzt +0,2 % (revidiert von 0,0 %).

Ohne Öl sind die Einfuhrpreise in den Vereinigten Staaten um 0,4 % geklettert nach zuvor +0,3 % (revidiert von 0,4 %).

Die US-amerikanischen Exportpreise sind im Januar insgesamt um 0,8 % gestiegen nach zuvor +0,6 %. Ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse sind die Ausfuhrpreise um 0,7% geklettert nach zuletzt +0,5 %.

Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im Januar um 0,9 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,4 bis 0,8 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 0,7 % geklettert. Damit wurde der im letzten Monat veröffentlichte Wert von 0,6 % nach oben revidiert.

Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im Januar bei 72,6 %. Im Monat zuvor hatte sie noch bei 71,9 % gelegen. Damit wurde der zuletzt veröffentlichte Wert von 72 % nach unten revidiert.

Das US-amerikanische Haushaltsdefizit liegt im Januar bei - 42,634 Mrd. US-Dollar. Erwartet wurde ein Minus in Höhe von -46 Mrd. US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte das Defizit in den Vereinigten Staaten bei -63,457 Mrd. US-Dollar gelegen.

Donnerstag:

Der japanische Frühindikator notiert in der revidierten Fassung für Dezember bei 94,3. Im Vormonat hatte der Frühindikator Japans bei 91,0 notiert.

Die Luftfracht an deutschen Flughäfen ist im Jahr 2009 bei den Einladungen zum Vorjahr um 6,1 % auf 3,24 Mio. t gesunken, bei den Ausladungen um 7,1 % auf 1,64 Mio. t. Der Luftfrachtverkehr innerhalb Deutschlands ist um 7,6 % zurück gegangen, der Auslandsverkehr gleichzeitig um 7,6 % (Einladungen) bzw. 7,5 % (Ausladungen) gefallen.

Die Handelsbilanz in der Schweiz für Januar 2010 steigt auf 2,42 Mrd. Schweizer Franken verglichen mit 1,36 Mrd. Schweizer Franken im Vormonat.

Die britische Netto-Kreditaufnahme beträgt im Januar 4,3 Mrd. Pfund. Dem standen im Vorjahr -5,3 Mrd. gegenüber. Die Nettogesamtschuld liegt damit Ende Januar bei 848,5 Mrd. Pfund (708,0 Mrd. im Vorjahr). Der Anteil am annualisierten BIP liegt bei 59,9 % nach 50,0 % im Vorjahr.

Die britische Geldmenge M4 ist im Januar gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,6 % gestiegen. Die Jahreswachstumsrate liegt bei 5,1 % nach 6,6 % im Vormonat.

M4 Lending ist in Großbritannien auf Monatssicht saisonbereinigt um 1,5 Mrd. Pfund gestiegen nach +12,7 Mrd. Pfund im Vormonat.

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Januar um 1,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,8 bis 0,9 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,4 % geklettert (revidiert von +0,2 %).

Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich um 0,1 % nach zuletzt noch +/-0,0 %.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 473.000 gestiegen. Erwartet wurden 400.000 bis 438.000 neue Anträge nach zuvor 442.000 (revidiert von 440.000).

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Januar um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 0,5 bis 0,6 %. Im Vormonat war ein Plus in Höhe von 1,2 % verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von 1,1 % nach oben revidiert.

Unser Kommentar:

Der marginale Anstieg bei den US-amerikanischen Frühindikatoren zeigt, dass die konjunkturelle Erholung in den USA weiterhin schleppend verläuft. Angesichts der desolaten Lage auf dem Arbeitsmarkt ist das allerdings auch kein Wunder: Richtigen Schwung wird die US-Wirtschaft erst wieder bekommen, wenn die Unternehmen wegen wachsender Auftragsbestände wieder Leute einstellen. Bislang ist davon nicht zu sehen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung steigt unerwartet wieder an. Problematisch ist vor allem, dass der gleitende Vier-Wochen-Durchschnitt nun wieder deutlicher ansteigt...

Der Philly Fed Index notiert im Februar bei 17,6. Erwartet wurde er im Bereich 16,2 bis 17,0. Im Vormonat hatte er bei 15,2 gestanden.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 190 Bcf auf 2.025 Bcf zurückgegangen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um -191 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 1.999 Bcf gelegen.

Freitag:

Der Aktivitätsindex für die gesamte japanische Wirtschaft ist gegenüber dem Vormonat um 0,3 % gestiegen nach +0,2 % (revidiert von +0,1 %). Auf Jahressicht kletterte der Index um 1,6 % nach +3,3 % im Vormonat.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Januar zum Vormonat um 0,8 % gestiegen. Einen Monat zuvor waren sie um -0,1 % gesunken.

Im Jahresvergleich verringerten sich die Preise der Erzeuger in Deutschland um 3,4 % nach -5,2 % im Monat zuvor. Hier war zuvor von einem Rückgang um 3,9 % ausgegangen worden.

Der französische Einkaufsmanagerindex für Februar notiert in der ersten Veröffentlichung bei 54,6. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 55,4 veröffentlicht worden. Erwartet worden war der Index bei 55,6.

Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im Februar bei 54,7. Im Vormonat hatte der Index noch bei 56,3 gestanden. Erwartet worden war der Serviceindex bei 56,6.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Februar im verarbeitenden Gewerbe bei 57,1 nach noch 53,7 im Januar. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 53,9 gerechnet worden.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Februar notiert in der ersten Veröffentlichung bei 51,7 nach 51,2 im Januar. Erwartet worden war der Index bei 52,5.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Februar im verarbeitenden Gewerbe bei 54,1. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 52,8 gerechnet worden nach zuvor 52,4.

Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 52,0, nach zuletzt noch 52,5.

Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im Dezember einen Überschuss in Höhe von 1,9 Mrd. Euro aus, verglichen mit einem Minus von 0,5 Mrd. Euro im Vormonat (revidiert von zuvor veröffentlichten +0,1 Mrd. Euro). Ohne Bereinigung ergibt sich für den Berichtsmonat ein Plus in Höhe von 9,4 Mrd. Euro.

Die Handelsbilanz weist einen Überschuss in Höhe von 4,4 Mrd. Euro aus, die Dienstleistungsbilanz zeigt ein Plus von 4,5 Mrd. Euro, die Einkommensbilanz einen Defizit von 1,7 Mrd Euro und die Transferbilanz ist mit 5,2 Mrd. Euro defizitär.

Der Auftragseingang der Industrie in Italien ist im Dezember 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,5 % zurückgegangen. Zum Vormonat ergab sich ein Plus um 1,9 %.

Der britische Einzelhandelsumsatz ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,8 % gesunken. Im Jahresvergleich stieg das Volumen um 0,9 %.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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