Verstimmungen unter Deutschen und Chinesen
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Berlin/ Peking (Godmode-Trader.de) - Anlässlich der Peking-Besuchs der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Samstag hat der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) gefordert, dass ausländische Investoren in China fairere Wettbewerbsbedingungen erhalten. „Die Bundeskanzlerin sollte auf ihrer Chinareise deutlich sagen: Deutsche Unternehmen wünschen sich die gleichen Bedingungen für Investitionen in China, wie sie auch chinesische Unternehmen in Deutschland bekommen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der Deutschen Presse-Agentur.
Treier kritisierte, dass Ausländer noch immer oftmals nur über Joint Ventures mit chinesischen Partnern in der Volksrepublik am Markt aktiv sein könnten. Dann aber komme es auch häufig zu einer „erzwungenen Offenlegung von Technologie im Gegenzug für Investitionsgenehmigungen“. Zudem müssten ausländische Unternehmen einen hohen Anteil an lokaler Fertigung zusichern, um sich an Ausschreibungen beteiligen zu können.
Deutsche Unternehmen beklagen zudem die Ungerechtigkeit, dass chinesische Unternehmen frei in Deutschland investieren können, während in China der Marktzugang repressiver werden und „informeller Protektionismus“ entstehe. Auch die von Peking geförderte Strategie, das chinesische Unternehmen mit günstigen Krediten staatlicher Banken im Rücken überhöhte Angebote machen und Wettbewerber verdrängen können, um sich ausländische Hochtechnologie zu sichern, sorgt für Irritationen.
Der Wirtschaftsbereich galt im deutsch-chinesischen Verhältnis lange als sichere Bank, nun aber häufen sich die Beschwerden. Deutsche Unternehmer sind frustriert, die Wettbewerbsbedingungen verschieben sich zu ihrem Nachteil, während das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft nachlässt. Auch in Deutschland wächst der Widerstand gegen chinesische Investitionen, wie die Diskussion um die Übernahme des Roboterbauers Kuka zeigt. Berlin und vor allem das Bundeswirtschaftsministerium wollen verhindern, dass der chinesische Midea-Konzern beim deutschen Technologiekonzern zum maßgeblichen Anteilseigner wird. Die Chinesen bewerten das Technologieunternehmen mit 4,5 Milliarden Euro so hoch, dass eine Gegenofferte unwahrscheinlich bleibt. Midea hat angekündigt, 115 Euro je Aktie bieten zu wollen. Am heutigen Freitag notiert die Kuka-Aktie zu Kursen unter 108 Euro.
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