Verlangsamtes Wirtschaftswachstum: Skepsis macht sich breit
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Berlin (BoerseGo.de) - Die Wachstumserwartungen für die deutsche Wirtschaft haben sich abgeschwächt. Immer mehr Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Lage schlechter als noch zu Jahresbeginn. Diese Entwicklung nahm der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zum Anlass, seine BIP-Prognose für dieses Jahr deutlich herunterzufahren. Es werde nun für das laufende Jahr nur noch ein Plus von 0,3 Prozent erwartet, teilte der DIHK am Donnerstag bei der Vorlage seiner Frühsommer-Konjunkturumfrage in Berlin mit.
„Der Aufschwung in Deutschland ist vorerst verschoben“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben, der die Ergebnisse der Auswertung vorstellte. Die wirtschaftliche Stabilisierung in Europa verlaufe langsamer als erhofft. Zudem habe die ungewöhnlich schlechte Witterung die Geschäfte bis in den April hinein beeinträchtigt. „Ein solcher Jahresauftakt wirkt nach und ist nur schwer aufzuholen“, betonte Wansleben. Zu Jahresbeginn hatte der Spitzenverband noch einen Zuwachs von 0,7 Prozent für 2013 in Aussicht gestellt. Die verbesserten Geschäftserwartungen der Unternehmen signalisierten aber, dass es im Jahresverlauf eine Aufhellung geben werde. „2014 dürfte das Wachstum bei über einem Prozent liegen“, so Wansleben.
Die DIHK-Konjunkturumfrage vom Frühsommer 2013, die auf rund 24.000 Unternehmensantworten basiert, zeigt zudem, dass die Betriebe an ihren Beschäftigungsabsichten festhalten. Der DIHK rechnet deshalb weiterhin mit einem Zuwachs um 250.000 Stellen im Jahresdurchschnitt. Damit lege die Erwerbstätigkeit wie bereits 2012 schneller zu als die Wirtschaft, betonte Wansleben. Zwar ließen die Risikoeinschätzungen der Unternehmen keine grundsätzliche Besserung des Umfeldes erkennen und auch die Skepsis über die Nachfrage auf den Auslandsmärkten entspanne sich kaum, doch wachse in der gesamten Breite der Wirtschaft allmählich die Zuversicht in einen zumindest flachen Aufwärtstrend“.
Bei ihren Investitionsplänen halten die Unternehmen den Umfrageergebnissen zufolge einen vorsichtigen Kurs. „Die besseren Geschäftserwartungen schlagen sich nicht in höheren Investitionsabsichten nieder", so Wansleben. „Offensichtlich machen sich die nach wie vor vorhandenen Unsicherheiten und auch die Diskussionen um die Steuererhöhungspläne bemerkbar.“
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