Vergeltungszölle gegen US-Pläne: EU steckt allerlei Giftpfeile in den Handelskoffer
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Brüssel (Godmode-Trader.de) - Die Europäische Union (EU) bereitet sich auf einen möglichen Handelskrieg mit den USA vor. Die entsprechenden Vorbereitungen laufen nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schon seit Wochen auf Hochtouren. Sollten die Importbeschränkungen auch europäische Unternehmen treffen, könnte die EU innerhalb weniger Tage mit Zöllen reagieren, berichtet die Zeitung.
Im Fokus stünden demnach insbesondere landwirtschaftliche Exportprodukte, darunter Kartoffeln und Tomaten. Darüber hinaus wollten die Europäer aber die US-Regierung von Donald Trump dadurch treffen, dass Produkte mit Zöllen belegt werden, die für die Wahlkreise von Unterstützern des Präsidenten wirtschaftlich wichtig seien. Dazu gehörten u. a. Motorräder des Herstellers Harley-Davidson. Dieser habe seinen Unternehmenssitz in Wisconsin, aus dem der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, stamme. Auch Bourbon-Whisky stehe auf der Brüsseler Liste, so die FAZ weiter. Der werde in Tennessee und in Kentucky produziert, der Heimat des Trump-Unterstützers Mitch McConnell, der Mehrheitsführer im Senat ist. Die Liste, auf die Brüssel zurückgreife, stamme noch aus der Zeit des letzten Handelsstreits mit den USA unter Präsident George W. Bush, sei aber seither angepasst worden, hieß es weiter.
Die US-Regierung hatte vergangenen Freitag Importbeschränkungen für Stahl und Aluminium angekündigt. Handelsminister Wilbur Ross begründet die Importbeschränkungen damit, dass die Importe von Stahl und Aluminium die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden. China droht bereits offen mit Vergeltung. Dass die EU auf Zölle im Stahlsektor mit Zöllen belegt, wäre auch nach den Statuten der Welthandelsorganisation (WTO) möglich. Unabhängig davon werde die EU vor der WTO selbst gegen Importbeschränkungen durch die Vereinigten Staaten vorgehen, hieß es laut FAZ in Brüssel. „Sollten die Vereinigten Staaten Zölle auf europäische Stahlimporte einführen, ist Europa bereit, sofort und adäquat zu reagieren“, hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schon im letzten Sommer gesagt.
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