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13:54 Uhr, 11.02.2015

Verfrühte Diskussion um Stranded Assets?

Nach Meinung von Charlie Thomas, Fondsmanager des Jupiter Global Ecology Growth SICAV, ist es möglich, dass sich die Debatte um Stranded Assets als verfrüht erweist.

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  • WTI Öl
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London (BoerseGo.de) - Zu Beginn des Jahres 2015 sieht es ganz danach aus, als ob Energieunternehmen zur Aufstockung ihrer Reserven weiter Milliarden in die Erkundung von Öl-, Gas- und Kohlevorkommen pumpen werden. Die Energiewirtschaft verlässt sich jedoch möglicherweise zu sehr auf alte Annahmen, wie Charlie Thomas, Fondsmanager des Jupiter Global Ecology Growth SICAV, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Im Dezember 2014 habe der staatliche Pensionsfonds des Königreichs Norwegen erklärt, die fossilen Brennstoffunternehmen würden ihrem Niedergang entgegen sehen und müssten sich den neuen Gegebenheiten anpassen, wenn sie überleben wollten. Diese Warnung sei nur einen Monat nach dem jüngsten Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) gekommen. Dieser Bericht besage unter anderem, dass der Großteil des Weltstrombedarfs bis 2050 mit CO2-armen Quellen gedeckt werden könne – und müsse. Es stelle sich daher die berechtigte Frage, ob etwa Ölproduzenten überhaupt in der Lage wären, ihre kostbaren und teuren Reserven einfach auszupumpen, so Thomas.

Diese Energie-Debatte habe zur Prägung des Begriffs „Stranded Assets“ geführt, der sich auf die 60 bis 80 Prozent der Öl-, Gas- und Kohlevorkommen beziehe, die Energieunternehmen aufgrund von Emissionsobergrenzen unter Umständen niemals verbrennen werden können. Einige Beobachter könnten meinen, dass es vielleicht zu früh sei, diese Assets gänzlich als nicht erschließbar abzuschreiben. Schließlich befänden sich die Schwellenmärkte, allen voran China, trotz des jüngsten Schwächetrends immer noch inmitten einer Wachstumsphase, heißt es weiter.

„Natürlich ist es möglich, dass sich die Debatte um Stranded Assets als verfrüht erweist und das Phänomen zu einem deutlich späteren Zeitpunkt als von den Märkten derzeit erwartet eintreffen würde – gerade weil steigende Ölpreise die kostenintensiven fossilen Brennstoffe wieder ins Zentrum des Interesses rücken könnten. Die Entwicklungszeiten in der fossilen Brennstoffindustrie sind jedoch lang. Wir können aber mit Sicherheit sagen, dass die Stranded Assets-Debatte nicht völlig verschwinden kann und wird“, so Thomas.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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