Kommentar
08:47 Uhr, 07.11.2011

Verdoppler bis Weihnachten

Von CHRISTIAN SCHEID

Seit die SNB die Untergrenze auf 1,20 Franken je Euro festgelegt hat, tendiert das Währungspaar in einer engen Spanne. Bleibt das so, sind mit einem Inliner bis 21. Dezember über 100 Prozent Rendite drin.

Für einen Paukenschlag hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 5. September gesorgt: Um die Aufwertung des Schweizer Frankens zu stoppen, kündigten die Währungshüter an, fortan keinen Kurs mehr unter 1,20 Franken je Euro zuzulassen. Mit dieser Maßnahme soll die Schweizer Wirtschaft gestützt werden. Unter dem starken Franken drohten der Export und der Tourismus des Alpenstaates zusammenzubrechen. „Die Nationalbank wird den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen und ist bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen“, teilte die SNB damals mit.

Die Ankündigung zeigte Wirkung: Das Währungspaar schoss sofort danach über die Untergrenze von 1,20 Franken je Euro nach oben. Zudem hielt es sich auch seitdem stets oberhalb dieser Marke. Anders als erwartet musste die SNB bislang nur wenig Euro kaufen, um den Franken-Mindestkurs zu halten. Offenbar hat die Glaubwürdigkeit der Währungshüter ausgereicht, um Spekulanten abzuschrecken. Aus den Zahlen, welche die SNB per Ende des dritten Quartals veröffentlicht hat, sind die Fremdwährungspositionen gegenüber dem Vormonat lediglich um rund 25 Mrd. Franken gestiegen. Experten gehen davon aus, dass die Zunahme weniger auf Devisenkäufe als vielmehr auf die Aufwertung der Fremdwährungspositionen zurückgeht.

Zwei gegenläufige Faktoren sorgen dafür, dass sich das Währungspaar auch in Zukunft in einer engen Spanne bewegen dürfte: Zum einen wird der Franken seinen „Safe haven“-Status nicht gänzlich verlieren, vor allem solange die europäische Schuldenkrise weiter schwelt. Gerade in den letzten Tagen, als das Währungspaar unter dem Eindruck des EU-Krisengipfels von etwa 1,245 bis auf 1,215 Franken je Euro gefallen war, scheint wieder vermehrt Geld in den Franken geflossen zu sein. Zum anderen ist das Potenzial nach unten wegen des 1,20er-Mindestkurses begrenzt.

Wegen der besonderen Konstellation versprechen EUR/CHF Inline-Optionsscheine mit engen Spannen riesige Chancen, auf die wir schon mehrfach hingewiesen haben. Bei einem Papier (ISIN DE000CK401A5) von der Commerzbank können Anleger bis Weihnachten ihren Einsatz verdoppeln, wenn der Kurs bis zum Laufzeitende innerhalb der Bandbreite 1,195/1,255 Franken je Euro bleibt. Den immensen Chancen stehen große Risiken gegenüber: Wird eine der Barrieren verletzt, verfällt der Inliner wertlos.

Das Risiko eines Totalverlusts lässt sich jedoch absichern: Während auf der Unterseite der 1,20er-Mindestkurs der SNB als Schutzschirm fungiert, kann das Risiko auf der Oberseite durch den Kauf eines Turbo Long-Zertifikats (ISIN DE000BP0W0C0) von der BNP Paribas abgesichert werden. Wer beispielsweise 500 Inliner zu 4,67 Euro kauft (Einsatz 2.335 Euro), benötigt auf Basis der aktuellen Kurse rund 760 Turbos. Im Falle des Knock-Out-Ereignisses beim Inliner (1,255 EUR/CHF) würde der (Buch-)Gewinn aus der Turbo-Position ebenfalls rund 2.450 Euro betragen.

Spekulationen, wonach die SNB die Untergrenze weiter anheben wird, können Anleger gelassen entgegensehen. Im Gegenteil: Würde die Notenbank etwa 1,30 Franken je Euro oder mehr als neuen Mindestkurs festsetzen, würde der Turbo-Gewinn den Inliner-Verlust deutlich überkompensieren. Anders sieht es aus, wenn die SNB ihre Untergrenze nicht verteidigen kann. Bislang blieb ein Angriff der Spekulanten auf die 1,20 Franken je Euro zwar aus. Doch in diesem Worst Case drohen beide Positionen ausgeknockt zu werden. Deshalb: Kapitaleinsatz gering halten!

Strategie: Beim EUR/CHF-Inliner von der Commerzbank kommt es darauf an, dass die Barrieren von 1,195/1,255 EUR/CHF bis zum 21. Dezember nicht verletzt werden. Gelingt das Unterfangen, wird der Inliner zu 10,00 Euro getilgt. Das entspricht einer satten Rendite von mehr als 114 Prozent. Während die untere Barriere durch die von der Schweizerischen Nationalbank eingezogene Grenze von 1,20 Franken je Euro derzeit ungefährdet ist, sichert der Kauf des EUR/CHF Turbo Long-Zertifikats die Position „nach oben“ ab. Um einen Totalverlust des Inliners komplett auszugleichen, ist auf aktueller Kursbasis die 1,52-fache Turbo-Anzahl nötig.

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