Kommentar
02:30 Uhr, 27.02.2010

Verbraucher wieder in der Krise...

Montag:
Die Zahl der australischen Neuwagenverkäufe ist im Januar im Vergleich zum Vormonat um 3,4 % auf gesunken. Verglichen mit dem Vorjahr kletterten die Verkaufszahlen neuer Autos um 15,6 %.
Der US-amerikanische Chicago Fed National Activity Index notiert für Januar bei +0,02. Im Monat zuvor hatte er noch bei -0,58 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von -0,61 nach oben revidiert.

Dienstag:

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Februar bei 95,2. Im Vormonat hatte er noch bei 95,8 gestanden. Erwartet wurde er hingegen im Bereich 96,2.

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 89,8 nach zuvor 91,2 und erwarteten 92. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 100,9 nach 100,6 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier im Bereich 100,6 gelegen.

Unser Kommentar:

Das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im zum ersten Mal seit zehn Monaten wieder eingetrübt. Verantwortlich für den Rückgang ist nach Ansicht des ifo-Insituts die Entwicklung im Einzelhandel. Hier war es im Februar zu einem Rückschlag gekommen.

Insgesamt bewerten die Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage etwas ungünstiger als im Vormonat und weit unter dem langjährigen Stand. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung haben.

Bedenklich ist, dass die Erwartungen mittlerweile wieder recht positiv sind. An den Börsen kommt es bei einer zunehmend positiven Einschätzung der Lage gerne zu Seitwärts- oder Abwärtsbewegungen...

Der US-amerikanische State Street Investor Confidence Index notiert im Februar bei 103,9. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei 104,6 gestanden.

Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im Februar bei 46,0. Erwartet wurde er im Bereich 55 bis 56,5. Im Vormonat hatte er bei 56,5 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 55,9 nach oben revidiert.

Unser Kommentar:

Das Verbrauchervertrauen in den USA ist im Februar deutlicher als erwartet auf 46,0 Punkte gefallen. Analysten hatten mit Werten zwischen 55,9 auf 55,0 Punkte gerechnet. Historisch betrachtet befindet sich das Verbrauchervertrauen nach wie vor auf niedrigstem Krisenniveau. Für die weitere Entwicklung der Konjunktur in den USA ist das bedenklich: Solange sich die Konsumenten zurückhalten, dürfte eine nachhaltige Erholung auf sich warten lassen.

Mittwoch:

Der japanische Großhandelspreisindex für Dienstleistungen ist in der vorläufigen Fassung zum Vormonat um 1,2 % gesunken, verglichen mit revidierten -0,4 % zuvor. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich im Januar ein vorläufiger Preisrückgang um 1,4 % nach revidierten 0,1 % im Monat zuvor.

Die japanische Handelsbilanz weist mit 85,202 Mrd. Yen einen gegenüber dem Vorjahreswert von 956,026 niedrigeren Überschuss aus.

Das deutsche Quartalswachstum liegt bei 0,0 % nach +0,7 % im Vorquartal. Damit bestätigt sich die erste Veröffentlichung für das vierte Quartal von 0,0 %. Im entsprechenden Quartal des Vorjahres hatte das Wachstum in Deutschland -2,4 % betragen.

Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 1,7 % gesunkenn. Im vorangegangenen Quartal hatte die deutsche Jahresleistung mit 4,7 % im Minus gelegen, im vierten Quartal des letzten Jahres bei ebenfalls -1,7 %.

Die deutsche Maastricht-Defizitquote für das Jahr 2009 liegt bei 3,3 nach 0,0 % im Jahr zuvor und noch 0,2 % im Jahr 2007. Der Höchstwert hatte im Jahr 2004 bei 3,8 % gelegen.

Das Finanzierungssaldo brachte im Jahr 2009 nach vorläufigen Schätzungen sogar ein Defizit in Höhe von rund 79,3 Mrd. Euro. Gemäß dem europäischen Verfahren lag der Überschuss sogar bei 79,1 Mrd. Euro.

Der für März vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 3,2 Punkten nach revidierten 3,3 Punkten (revidiert von 3,2) im Vormonat. Erwartet urde ein Rückgang auf 3,1.

Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um 7,1 Punkte auf -5,6 zurückgegangen. Der Index für die Einkommenserwartung stagniert aktuell bei 0,5 Punkte . Die Anschaffungsneigung war dagegen rückläufig um 1,2 nach zuvor noch 25,4 Punkten.

Der österreichische Produktionsindex sinkt im Vergleich zum Vormonat um 0,8 %. Verglichen mit dem Vorjahresmonat nimmt der Index um 4,6 % ab.

Der italienische Einzelhandelsumsatz ist im Dezember zum Vormonat unverändert geblieben. Auf Jahresbasis ist der Umsatz um 0,1 % geklettert.

Nach Angaben des US Conference Board ist der deutsche Frühindikator im Berichtmonat um 0,7 % auf 99,9 gestiegen. Im Monat zuvor war der Index um 0,3 %, davor um 0,9 % geklettert.

Der Coincident Index für Deutschland fiel gegenüber dem Vormonat um 0,1 % auf 102,0. Zuvor war der Index unverändert bei 102,1 gelegen und davor war er um 0,1 % gesunken.

Die Basis von 100 wurde für den Frühindikator und den Coincident Index im Jahr 2004 festgelegt.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im Dezember um 0,8 % gestiegen nach zuvor 2,7 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 9,5 % geklettert nach -0,6 %.

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im Januar um 11,2 % auf 309.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 325.000 bis 355.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 348.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 342.000 nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 7 Mio. Barrel gestiegen , nach zuvor +3,1 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,8 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Minus in Höhe von -3 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,4 Mio. Barrel gefallen, nach einem Rückgang von zuvor 2,9 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im Januar in Deutschland gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 39,8 Mio. und damit um 0,4 % unter dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat sank die Zahl der Erwerbstätigen um 1,3 %. Saisonbereinigt blieb ein kleines Plus von 20.000 Personen.

Die französischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat um 0,7 % zum Vormonat angestiegen. Im Vormonat sind die Erzeugerpreise noch um 0,1 % gestiegen. Im Jahresvergleich lag der Anstieg bei 0,4 %.

Der französische Vertrauensindex für Februar notiert bei -28 nach zuvor noch -30.

Die spanischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat um 1,0 % zum Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Index um 0,9 %.

Der italienische ISAE Geschäftsklimaindex notiert bei 84,0 nach zuvor 83,2. Erwartet wurde der Index bei 83,7.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im Februar saisonbereinigt um 26.000 auf 3,64 Mio. gestiegen.

Die Arbeitslosenquote steigt demnach im Februar auf 8,7 %.

Nach Angaben von Frank-Jürgen Weise, Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, "bewegt sich die Kräftenachfrage damit weiter aus ihrem krisenbedingten Tief heraus".

Die Geldmenge M3 ist im Januar-Jahresvergleich in der EU um 0,1 % gestiegen nach zuvor -0,3 % (revidiert von -0,2 %). Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei -0,1 % nach zuletzt -0,1 %.

Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 % geklettert nach +12,3 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 12,1 %.

Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um 0,6 % gesunken nach einer unveränderten Veröffentlichung im Monat zuvor. Mit der aktuellen Veröffentlichung liegt das Dreimonatsmittel bei -0,5 %.

Der Gesamtindex für die Euro-Zone notiert im Februar bei 95,9 nach zuvor 95,8. Das Industrievertrauen liegt im Berichtsmonat bei -13 nach zuvor noch -14. Das Verbrauchervertrauen notiert zur gleichen Zeit bei -17 nach -16 im Vormonat.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im Januar um 3,0 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Plus im Bereich von 1,5 bis 1,6 %. Im Vormonat waren die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern um 1,9 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 1,0 % nach oben revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 496.000 gestiegen. Erwartet wurden 425.000 bis 460.000 neue Anträge nach zuvor 474.000 (revidiert von 473.000).

Unser Kommentar:

Die Zahlen vom US-Arbeitsmarkt sind weiterhin schlechter als erwartet, die Erstanträge nähern sich wieder der Marke von 500.000. Der Trend bei den Erstanträgen ist damit wieder deutlich negativ – und die Hoffnungen auf eine rasche Trendwende am US-Arbeitsmarkt schwinden. Die Regierung bekämpft die Krise auf dem Arbeitsmarkt nun mit einem weiteren Förderprogramm in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar.
Dabei sieht mittlerweile auch ein Blinder, dass die wirtschaftliche Erholung trotz aller Bemühungen weder in den USA noch im Rest der Welt vorankommt. Dennoch wird so getan, als sei die Krise vorbei. Eine Fehleinschätzung, die manchen noch teuer zu stehen kommen könnte.

Der US-amerikanische Housing Preis Index ist im Dezember um 1,6 % zurückgegangen. Im Vormonat war er um 0,4 % (revidiert von +0,7 %) gestiegen. Erwartet wurde für den Dezember ein Anstieg um 0,4 %.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 172 Bcf auf 1.853 Bcf zurückgegangen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um -190 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 1.909 Bcf gelegen.

Freitag:

Der Verbraucherpreisindex für Tokio ist im Februar gegenüber dem Vorjahr um 1,8 % gefallen. Zum Vormonat ist der Preisindex unverändert geblieben.

In der Kernrate (ohne verderbliche Lebensmittel und Energie) ist der Preisindex zum Vorjahr um 1,3 % gesunken, gegenüber dem Vormonat um 0,1 % zurückgegangen.

Die japanische Industrieproduktion ist im Januar zum Vormonat in der revidierten Fassung um 2,5 % 91,9 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte die Produktion in der Industrie um 18,2 %.

Der japanische Einzelhandelsumsatz ist im Januar zum Vorjahr um 2,6 % gestiegen.

Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im Januar in der EU verglichen mit dem Vorjahr um 5,2 % gesunken. Gleichzeitig fielen die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 40,0 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Rückgang der Zulassungen um 43,5 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 30,9 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.

Für Februar notiert der EuroCOIN Indikator bei 0,77. Im Monat zuvor hatte er noch bei 0,78 gestanden.

Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im Januar bei 1,0 %. Im Vormonat lag die jährliche Inflationsrate bei 0,9 %. Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei 1,1 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit -0,8 % angegeben.
Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 1,7 % nach 1,5 % im Vormonat und 1,8 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationsrate bei -0,5 %.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das vierte Quartal um 5,9 % gestiegen. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 2,2 % betragen.

Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind laut vorläufigen Zahlen um 1,7 % gestiegen.

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im Februar bei 62,6. Erwartet wurde er im Bereich 57,5 bis 59,7. Im Vormonat hatte der Index noch bei 61,5 gestanden.

Die Zahl der US-amerikanischen Hausverkäufe ist im Januar auf 5,05 Mio. gefallen. Im Vorfeld war mit einem Bereich von 5,10 bis 5,50 Mio. gerechnet worden. Im Monat zuvor waren 5,44 Mio. Häuser verkauft worden. Damit wurde der Vormonatswert von 5,45 Mio. nach unten revidiert.

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im Februar bei 73,6 nach 73,7 in der vorläufigen Fassung.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen