Kommentar
02:10 Uhr, 14.11.2009

Verbraucher wieder im Stimmungstief...

Montag:
Der Wert der australischen Hausfinanzierungen ist im September zum Vormonat um 0,3 % auf 23,343 Mrd. Australische Dollar gestiegen. Saisonbereinigt ergibt sich daraus ein deutlicher Anstieg um 4,8 %. Mit Blick auf die Anzahl der Finanzierungen blieb der Wert zum Vormonatsniveau unverändert, unter Herausrechnung saisonaler Effekte bedeutet dies ein Plus um 6,7 %.

Die deutsche Handelsbilanz weist für September einen Überschuss in Höhe von 10,6 Mrd. Euro aus nach 8,1 Mrd. Euro im Vormonat und 15,3 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 92,2 Mrd. Euro, verglichen mit 144,3 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im September Saldo ein Plus in Höhe von 9,4 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 4,4 Mrd. Euro (revidiert von 4,6 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 15,5 Mrd Euro. In den ersten 9 Monaten 2009 lag der Überschuss bei 70,0 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 126,9 Mrd. Euro.

Die Ausfuhren sind im September zum Vorjahr um 18,8 % auf 70,0 Mrd. Euro gefallen. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-September um 16,3 % auf 59,4 Mrd. Euro gefallen.

Der sentix-Gesamtindex für Deutschland steigt im November um 6,0 auf -7,0 von -12,6 im Vormonat.

Die britsche Geldmenge M0 ist im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,3 % gestiegen. Die Jahreswachstumsrate fiel um 7,7 % gegenüber 8,7 % im September.

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im September zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 2,7 % gestiegen. Im Vormonat war die Produktion um revidierte 1,8 % geklettert (revidiert von 1,7 %). Erwartet worden war zuvor ein Rückgang um 13,8 %.

Dienstag:

Die japanische Zahlungsbilanz weist ein Defizit in Höhe von 15,646 Billionen Yen aus. Zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 46,5 %. Der Handelsüberschuss fiel um 81,9 % auf 3,202 Billionen Yen.

Die Verbraucherpreise sind zum Vormonat um 0,1 % gestiegen nach zuletzt -0,4 %. Die Jahresteuerung liegt bei 0,0 %. Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 0,1 % erniedrigt. Im Monatsvergleich kletterte der harmonisierte Index um 0,1 %. Die Schätzung vom 28. Oktober 2009 wurde leicht nach unten korrigiert.

Die deutschen Großhandelspreise sind im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,4 % gesunken nach -0,2 % im Vormonat. Im Jahresvergleich ist der Preisindex des Großhandels in Deutschland um 7,0 % gefallen nach zuvor -8,1 %.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im September um 13,6 % gesunken. Im Vormonat hatte das Minus 17,3 % betragen (revidiert von -16,4 %). Der Inlandsumsatz ist im September-Jahresvergleich um 12,1 % gefallen, der Umsatz mit dem Ausland um 15,2 %.

Die französische Industrieproduktion im September gegenüber dem Vormonat um 1,5 % gesunken. Erwartet wurde ein Anstieg um 1,0 %.

Auf Jahressicht ist die Industrieproduktion in Italien um 5,3 % auf 84,1 gesunken.

Unser Kommentar:

Die konjunkturellen Nachrichten in Deutschland trüben sich wieder ein. Doch bei unseren Nachbarn in Italien und Frankreich sieht es nicht besser aus. Auch hier fällt die Industrieproduktion weiter, während Analysten längst mit einem Anstieg rechnen. Die Botschaft ist klar: Man sollte diese Krise noch nicht zu den Akten legen....

Das britische Handelsdefizit liegt bei 7,2 Mrd. Pfund nach zuvor -6,1 Mrd. Pfund.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im November bei 51,1. Erwartet wurde der Index mit 55. Im Monat zuvor hatte er noch bei 56 gelegen. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW auf -65,6 Zähler erhöht von noch -72,2 im Monat zuvor.

Mittwoch:

Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im September um 6,0 % gestiegen nachdem er im Vormonat noch um -1,9 % gefallen war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 10,5 % gestiegen, nach +0,5 % im Vormonat.

Die offizielle Vorausschätzung für das vierte Quartal geht von einem Rückgang der Auftragseingänge in Höhe von 1,1 % aus, nachdem der Auftragseingang im vorangegangenen Quartal um 10,4 % nach oben gegangen war. Im privaten Sektor ohne die volatilen Orders liegt die Schätzung des zweiten Quartals bei 1,0 % nach -0,9 % im Vorquartal.

Saisonbereinigt ist das Volumen der australischen Kreditfinanzierung im Immobilienbereich im September um 6,7 % auf 17,596 Mrd. Australische Dollar gestiegen. Gleichzeitig kletterte der Umfang aus dem Handel um 0,7 % auf 29,353 Mrd. Dollar von zuvor noch 29,142 Mrd. Dollar.

Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im September gegenüber dem Vorjahr um 1,0 % auf rund 37,5 Mio. geklettert. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist binnen Jahresfrist um 2,0 % auf 5,3 Mio. gesunken.

Der Wirtschaftsklimaindikator der Eurozone für das vierte Quartal ist auf 74,6 gestiegen von noch 63,6 im dritten Quartal. Ein Jahr zuvor hatte der Wirtschaftsklimaindex bei 50,8 gestanden.

Der Index für die aktuelle Lage notiert bei 35,5 nach noch 28 im Vorquartal. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte der Indikator noch bei 61,7 notiert. Der Indikator für die Erwartungen steigt auf 107,0, verglichen mit 93 im dritten Quartal 2009. Im entsprechenden Quartal vor einem Jahr lag der Indikator noch bei 41,9. Die aktuelle Veröffentlichung setzt den Abwärtstrend der letzten Quartale weiter fort.

Donnerstag:

Der Großhandelspreisindex für japanische Waren ist im Oktober zum Vormonat um 0,7 auf 102,2 gefallen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Preisrückgang um 6,7 %.

Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen wurde für das Jahr 2008 in Deutschland mit einem Abstand von 23 % ermittelt.

Die Krankenhauskosten sind in Deutschland im vergangenen Jahr um 5 % bzw. 3,4 Mrd. Euro auf rund 72,6 Mrd. Euro gestiegen.

Das spanische Bruttoinlandsprodukt ist zum Vorquartal um 0,3 % gesunken. Auf Jahressicht liegt das Wachstum bei -4,0 %.

Die Industrieproduktion ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im September in der EU um 0,3 % geklettert. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 1,2 % (revidiert von +0,9 %) gestiegen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 12,9 % abgenommen nach zuvor -15,1 %.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 502.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 510.000 bis 525.000 neue Anträge nach zuvor 514.000 (revidiert von 512.000).

Unser Kommentar:

Endlich kommen zaghafte Entspannungssignale vom US-Arbeitsmarkt. Der Trend bei den Erstanträgen ist weiter abwärts gerichtet. Für die Börsen ist das nicht unbedingt positiv: Sollte sich der Arbeitsmarkt jetzt nachhaltig erholen ist in absehbarer Zeit mit Zinsanhebungen der Notenbank zu rechnen. Nach der monatlangen Rallye würde das die Kurse deutlich unter Druck bringen...

Freitag:

Der Index für das japanische Verbrauchervertrauen notiert im Oktober bei 40,5. Einen Monat zuvor hatte der Vertrauensindex ebenfalls bei 40,5 gelegen, im Vergleichsmonat ein Jahr zuvor bei 29,4. Mit der aktuellen Veröffentlichung stoppte der Index zum japanischen Verbrauchervertrauen seinen Aufwärtstrend ausgehend vom letzten Tief bei 26,2, erreicht im Dezember 2008.

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal zum Vorquartal saison-, preis- und kalenderbereinigt um 0,7 % gestiegen nach +0,4 % im Quartal zuvor. Zum dritten Quartal des Vorjahres fiel das BIP um 4,7 %, kalenderbereinigt lag die Zuwachsrate bei -4,8 %.

Im dritten Quartal 2009 wurden in Deutschland rund 1,9 Mio. Tonnen Fleisch gewerblich produziert, ein Plus von 1,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei hatte das Schweinefleisch mit rund 13,9 Mio. Tonnen einen Anstieg von 2 % zu verzeichnen. Die Produktion von Rindfleisch (ohne Kälber) fiel langsamer um 2,3 %. Geflügelfleisch wurde um 5 % mehr produziert.

Die französischen Verbraucherpreise sind im Berichtsmonat zum Vormonat um 0,1 % gestiegen . Zuletzt hatte das Monatsminus bei -0,2 % gelegen. Die Jahresteuerung liegt bei -0.2 % nach zuvor -0,4 %.

Zum Vorquartal ist die Wirtschaftsleistung in Frankreich um 0,3 % gestiegen. Es war mit +0,6 % gerechnet worden.

Das schweizerischen Erzeuger- und Importpreisen ist zum Vormonat um 0,4 % auf 106,1 Punkte gesunken. Auf Jahressicht liegt der Rückgang bei 4,7 % nach zuletzt -4,9 %.

Gegenüber dem Vorquartal lag das BIP-Wachstum in Italien bei 0,6 %. Auf das Jahr gesehen lag das Wachstum bei -4,6 %.

Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone ist gemäß der ersten offiziellen Vorabschätzung im dritten Quartal um 0,4 % geklettert nach -0,2 % im vorangegangenen Quartal. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei -4,1 % nach -4,8 % im Quartal zuvor. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet.

Unser Kommentar:

Kanzlerin Merkel hatte in ihrer Rede kürzlich vor der Unionsfraktion bemerkenswert deutlich gesprochen: Sie warnte vor einer ganzen Reihe an schweren Jahren. Die aktuellen Zahlen bestätigen die Aussage: Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht, das Wachstum beim BIP kann man nur als mickrig bezeichnen, wenn man den vorhergehenden Absturz berücksichtigt. Und nach wie vor werden die Analysten von der Realität unangenehm überrascht: Während die Volkswirte längst wieder einen deutlicheren Aufschwung im Visier haben, sieht die Realität anders aus, die Erholung verläuft äußerst schleppend. Sollte sich diese Erkenntnis wieder allgemein durchsetzen, dürfte es wieder ruppig werden auf dem Börsenparkett...

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für September ein Defizit in Höhe von 36,5 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich -31,9 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 30,8 Mrd. US-Dollar gelegen. Somit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten -30,7 Mrd. US-Dollar revidiert.

Die US-amerikanischen Importpreise sind im Oktober um 0,7 % gestiegen nach zuletzt +0,2 %. Ohne Öl sind die Einfuhrpreise in den Vereinigten Staaten um 0,4 % geklettert nach zuvor +0,5 %.

Die US-amerikanischen Exportpreise sind im Oktober insgesamt um 0,3 % gestiegen nach zuvor -0,2 %. Ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse sind die Ausfuhrpreise um 0,3% geklettert nach zuletzt +0,1 %. Damit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten 0,0 % nach oben revidiert.

Der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für die USA notiert im November bei 66. Erwartet wurde er im Bereich 71,8. Im Vormonat hatte der Index noch bei 70,6 notiert.

Unser Kommentar:

Die Stimmung der Verbraucher in den USA rutscht wieder in den Keller. Angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt ist das allerdings auch kein Wunder. Überraschend ist jedoch die Reaktion der Börse auf das Zahlenwerk: Nach einem kurzen Rücksetzer konnten die Kursen in den USA am Freitag sofort wieder zulegen. Bei näherem Hinsehen ist die Reaktion der Börse auf die schlechte Verbraucherstimmung sogar verständlich: Die Börsianer können sich recht sicher sein, dass Zinsanhebungen bis auf Weiteres kein Thema sind. Der Kursverlauf des Dow Jones sieht jetzt verdächtig nach einer in Kürze anstehenden Aufwärtsbewegung aus. Die kommende Woche wird spannend...

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 25 Bcf auf 3.813 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 29 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 3.463 Bcf gelegen.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen