VERBIO - Eine Gewinnwarnung nach der nächsten
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- VERBIO Vereinigt.BioEnergie AG - WKN: A0JL9W - ISIN: DE000A0JL9W6 - Kurs: 8,630 € (XETRA)
Der Spezialist für Biokraftstoffe erwartet nun ein EBITDA im mittleren zweistelligen Millionenbereich, während die ursprüngliche Prognose eine Spanne von 120 Mio. bis 160 Mio. EUR vorsah. Das Unternehmen begründet die Anpassung mit technischen Herausforderungen und einer schwachen Entwicklung der Preise für Treibhausgas-Quoten (THG-Quoten). Schon im letzten Geschäftsjahr musste das Unternehmen seine Prognosen mehrfach senken. Die Aktie sinkt auf ein neues Mehrjahrestief.
Zahlreiche Probleme
Nach Angaben des Vorstands konnte die Tochtergesellschaft Verbio North America aufgrund unvorhergesehener technischer Qualitätsprobleme in der Anlage in Nevada keinen positiven EBITDA-Beitrag leisten. Zusätzlich blieben die Preise für THG-Quoten unter den Erwartungen. Zwar zeichnet sich eine Erholung ab, diese dürfte jedoch nicht ausreichen, um die Verluste aus dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres und die abgesicherten, unter Plan liegenden Quotenpreise auszugleichen.
Exkurs THG-Quoten: Der THG-Quotenbestand bezieht sich auf die im Besitz eines Unternehmens befindlichen Zertifikate oder Nachweise, die für die Erfüllung von Treibhausgasminderungsquoten (THG-Quoten) erforderlich sind. Diese Quoten wurden eingeführt, um den Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehrssektor zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen.
Mineralölunternehmen, die fossile Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel verkaufen, sind gesetzlich verpflichtet, ihren CO₂-Ausstoß zu senken. Dies erreichen sie entweder durch die Beimischung von Biokraftstoffen (wie Biodiesel oder Bioethanol) oder durch den Erwerb von THG-Quoten-Zertifikaten. Solche Zertifikate werden von Unternehmen wie Verbio generiert, die Biokraftstoffe herstellen und damit Treibhausgasemissionen einsparen.
Trotz der herausfordernden Marktbedingungen bleibt der Vorstand optimistisch, dass sich die Erholung der Quotenpreise im weiteren Jahresverlauf beschleunigen wird. „Eine Abwertung des bestehenden THG-Quotenbestands ist derzeit nicht notwendig“, heißt es in der Mitteilung.
Die Prognose für die Nettofinanzverschuldung bleibt hingegen unverändert: Zum Geschäftsjahresende erwartet Verbio einen Wert von maximal 190 Mio. EUR. Damit signalisiert das Unternehmen Stabilität in der Kapitalstruktur, trotz der operativen Rückschläge.
Fazit: Nachdem Billigimporte von Biodiesel aus China im vergangenen Jahr das Ergebnis verhagelt hatten, kommen jetzt auch hausgemachte Probleme hinzu. Bislang war man davon ausgegangen, dass 2025 wieder deutlich besser läuft. Diese Hoffnung wurde zunächst zunichtegemacht. Aufgrund des intakten Abwärtstrends sollten Anleger die Situation zunächst nur beobachten und die Verbio-Aktie auspendeln lassen.
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